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Dalia's Sicht:

„Wie meinst du das?”, frage ich ihn und hebe eine Augenbraue. „Lass uns ein Paar sein”, sagt er plötzlich.
Meine Augen weiten sich.
Er haut das.. einfach so raus?
„Zahnfee kennt meine Gefühle gegenüber dir, die sich seit deinem letzten Leben nicht verändert haben”, sagt er leicht erbittert. Er hat recht.. mir ist da schon was aufgefallen. „Und deshalb, macht es das so realistisch. Er wird glauben, dass ich dich manipuliert habe, und dann mit der Wahrheit rausrücken”, sagt er.. aber irgendwie, überzeugt es mich nicht ganz. Da gibt es nämlich noch einen Faktor.
Er merkt, dass ich zögere.
„Hör zu, ich kann verstehen, dass du nicht begeistert davon bist, aber ich verspreche dir, dass ich dich nicht anfassen werde.. wenn du damit nicht einverstanden bist”, sagt er mit einer sanften Stimme.
Genau das, war der Faktor.
Ich schlucke, ehe ich dann zustimme. „Na gut, machen wir das”, sage ich, woraufhin er dankend lächelt.
„Nächste Woche haben wir Familienabendessen. Seit dem Zahnfee im Krankenhaus war, versteht er sich mit Mutter ein wenig besser, er kommt also sicherlich zum Essen”, sagt er.
Ich bin ehrlich, ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache. Was wenn es.. eskaliert?

~Eine Woche später~

Julien's Sicht:

Ich öffne meinen Kleiderschrank, und ziehe ein schwarzes Hemd an. Die ersten drei Knöpfe, bleiben offen. Dann mustere ich mich im Spiegel.
Warum tue ich mir das eigentlich an?
Es war schon anstrengend genug, denen drei weiss zu machen, dass ich nie etwas für Dalia empfunden habe.
Mein Herz schmerzt immer noch, wenn ich daran denke, dass ich Dalia ebenfalls all das sagen musste. Wie sehr ich sie verletzt haben muss.
Ich schlucke schwer.
Und dass ich sie nie wieder sehen werde..
„Ich tue es nur für sie..”, murmle ich und atme tief ein. Jetzt wo sie raus aus all dem ist, kann ich mich voll und ganz auf diesen Whis konzentrieren. Wenn er erfährt, dass sie mich nicht interessiert, wird er ein anderes Druckmittel suchen.
Damit ist sie sicher.
Die Zeit wird verstreichen, und die anderen drei werden gar nicht mehr daran denken.
„Und wie geht es dir damit? Kommst du für immer, ohne sie zurecht?”, fragt plötzlich eine Stimme, eine mir bekannte Stimme.
Gott.
Kurzerhand drehe ich mich um.. und da steht er, genau wie erwartet.
Ich halte inne.
Darüber.. habe ich noch gar nicht nachgedacht.

„Das spielt keine Rolle. Wenn unsere Schicksale wirklich so sind, wie du es gesagt hast, werde ich sowieso am Ende sterben. Es ist also nur eine Frage der Zeit”, sage ich ernst und sehe zu ihm auf. „Hast du denn keine Angst vor dem Tod?”, fragt er. Er ist so weiss angezogen, dass er mich förmlich blendet.
Ich schüttele den Kopf. „Ich habe nun so lange gelebt, oft sogar gebetet und gehofft, bald sterben zu können. Davor habe ich definitiv keine Angst”, sage ich und sehe zum Spiegel. „Im nächsten Leben, werden wir hoffentlich glücklich”, sage ich, wobei ich jedoch spüre, dass es weh tut.
Ich schüttle jedoch den Kopf.

„Ich muss mich auf Whis konzentrieren”, sage ich und verlasse mein Zimmer. Ich schnippse mit dem Finger, woraufhin ich mich bereits vor dem Haus meiner Eltern befinde. Ich gebe es zu, ich habe meine Kräfte vermisst.
Ich atme tief ein und läute an der Tür. Kurzdarauf öffnet mir Mutter die Tür. „Zahnfee!”, sagt sie erfreut und umarmt mich. Ich halte inne und erwidere die Umarmung nicht. Wir sind uns jetzt zwar einen Schritt näher, aber bereit ihr zu verzeihen, bin ich definitiv noch nicht.
„Hallo, Mutter”, sage ich einfach. Hinter ihr erscheint mein Vater. „Hallo, Sohnemann”, sagt er lächelnd. Meine Miene bleibt daraufhin kalt.
Mutter lässt mich mit einem breiten lächeln los, und lässt mich eintreten. Selbstständig finde ich meinen Weg ins Wohnzimmer, wo Sandmann und Santa bereits am Tisch sitzen. „Mann, ich Schulde dir 100 Euro”, murrt Sandmann. Ich hebe verwirrt eine Augenbraue. „Wie kann es sein, dass Osterhase der letzte ist?”, fragt Sandmann. „Das ist mir egal, hauptsächlich bin ich 100 Euro reicher geworden!”, sagt Santa und freut sich wie ein kleines Kind. Und irgendwie, lenkt es mich von allem anderen ab. Sie Glücklich zu sehen, bringt mich zum Lächeln.
Mein Blick fällt zum Tisch. Ein Platz mehr ist gedeckt.
„Erwarten wir noch einen Gast?”, frage ich verwirrt, da es eigentlich ein Familienessen ist. „Osterhase nimmt jemanden mit”, sagt Sandmann und lächelt. „Vielleicht hat er ja endlich eine Freundin abbekommen”, sagt Santa und verschränkt die Arme.
Eine Freundin?
Schulternzuckend, setze ich mich auf dem Stuhl neben Sandmann. Santa sitzt ihm gegenüber. Ich lehne mich zurück, während Vater mir Wein einschenkt.
„Danke”, bedanke ich mich kühl und nehme das Glas in die Hand. Ich betrachte ihn genauer. Die Farbe ist dunkel rot, was auf die gute Qualität hinweist.

Plötzlich höre ich endlich Fusstritte. „Da ist er ja endlich”, sagt Santa und lächelt mit der Sonnenbrille auf der Nase. Ich drehe mich zur Seite, als ich ihn im Gang erkenne. „Tut mir leid Leute, wir haben uns etwas verspätet”, sagt er lächelnd und zieht jemanden aus dem Schatten. Hervor ins Licht.
Mein Herz hält einen Moment inne.

Dalia.

𝑫𝒊𝒆 𝒁𝒂𝒉𝒏𝒇𝒆𝒆? ☠︎︎                  (𝑩𝒂𝒏𝒅 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt