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-Mitten in der Nacht-

Dalia's Sicht:

~Traum~

Der Mann im Mond lacht böse auf und öffnet den Glasbehälter. Der Schimmer springt förmlich aus dem Glas, direkt auf Julien. Ich gehe einen Schritt zurück... Meine Hand legt sich wieder vor meinem Mund, als ich sehe, wie der Schimmer sowohl über seine Nase als auch über seinen Mund, in seinen Körper eindringt. Und dann... höre ich seine schmerzhaften Schreie. Wie er versucht, sich zu befreien... Gemischt mit schluchzer.
Tränen kullern mir über die Wangen... Er musste durch als das gehen... Alleine. Der Boden bebt, und das ganze fühlt sich wie eine halbe Ewigkeit an.. Und plötzlich, ist es still im Raum. Julien zittert von oben bis unten, seine Augen sind ganz schwarz....

~Traum ende~

Ich schrecke hoch... mit geweiteten Augen. Das hat es mit diesem Schimmer auf sich.
Das erklärt weshalb seine Hände gezittert haben... Er ist heute durch diese Schmerzen gegangen, aber hat keine einzige Miene verzogen. Im Gegenteil... er hat mich ermutigt.
Ich wusste, dass er gekidnappt wurde... aber ich auch?
Wir wurden beide zusammen gekidnappt?
Das macht alles gar keinen Sinn...
Kurzerhand schwinge ich meine Beine zur Bettkante. Wie soll ich nach so einem Traum schlafen?
Und dann gibt es auch noch diesen Mann im Mond. Meines Wissens, ist er tot. Mein Blick geht zum Osterhasen... der friedlich schläft. Was verbirgt er mir? Mein Knöchel schmerzt noch immer... aber schon weniger als zuvor. Nachdenklich laufe ich durch den Gang, direkt an Julien's Schlafzimmer vorbei. Er und Julia übernachten hier. Langsam laufe ich ins Wohnzimmer, vorbei an der Küche. Plötzlich höre ich ein leises Geräusch. Wie ein Glas, das irgendwo abgestellt wird. Ich zucke etwas zusammen... Da ich mich dennoch erschrocken habe. Wer ist denn noch um vier Uhr Nacht wach? Ich laufe ein paar Schritte rückwärts und schiele mit einem Auge in die Küche. Wenn es ein Einbrecher ist? Der Einbrecher ist sicherlich kein Mensch.

Zu meinem erstaunen, ist es kein Einbrecher.. sondern die Zahnfee höchst persönlich. Was mich jedoch verwirrt, ist dass er am Boden sitzt, mit angezogen Beinen. Beim genaueren hinsehen, entdecke ich ein schwarzer Schimmer um ihn. Der Schimmer... wie im Traum. Er zittert am ganzen Körper. Es geht mich ja eigentlich nichts an, aber vielleicht sollte ich mich dennoch vergewissern, dass es ihm gut geht.
Mit leisen Schritten trete ich näher.
Am Boden erkenne ich ein Glas, zusammen mit einer Schachtel Tabletten.

Und Blut.

Meine Augen weiten sich. Was hat Blut hier zu suchen? Ich knie leicht zu ihm und strecke meine Hand zu seiner Schulter. Blitzartig ergreift er mein Handgelenk... Bevor ich ihn überhaupt berührt habe. Er hebt langsam seinen Kopf... sein Haar verdeckt seine Augen. Doch hindurch sieht man trotzdem... und die dunklen Augen, machen mir etwas Angst.. aber diese Angst verfliegt, als ich die Tränen darin entdecke. Durch das zittern, schafft er es nicht einmal mein Handgelenk weiter fest zu halten, woraufhin er mich loslässt. Das ist also der Grund, weshalb er die Ketten nicht alleine lösen konnte. Langsam beginnt alles... sinn zu machen.
Aus seiner Nase kullert Blut. „Deine Nase blutet ja!", sage ich und greife über mir zum Papier. Gerade als ich es an seine Nase halten will, weicht er etwas zur Seite. „Willst du das ganze Haus, nicht unter Wasser, sonder unter Blut stellen?", frage ich leise. Er sieht mich einen Moment an... ehe er zitternd das Papier entgegen nimmt.
Daraufhin wischt er das ganze Blut von der Nase... Jetzt sieht er wenigstens nicht mehr wie ein Killer aus. Ich lege meine Hand an seine Schulter... und im nächsten Moment verschwindet der Schimmer... in ihn hinein. Er stöhnt leise schmerzhaft auf... „Möchtest du, dass ich jemanden hole? Julia, Sandmann?", frage ich sanft und stehe schon auf... Aber er ergreift meine Hand und zieht mich wieder runter... Den Kopf schüttelt er nur. „Was auch immer es ist, es wird besser, okay?", sage ich und sehe zu ihm. Er starrt mich nur an...
Ihn weinen zu sehen... ist irgendwie so seltsam. „Du bist ein sehr starker Mann, und ich glaube das hast du allen oft bewiesen", sage ich und versuche ihn irgendwie... Aufzumuntern. „Ich.. W-Weiss nicht, wie lange ich das noch sein kann", sagt er stotternd. Er schluckt hart. „Es fühlt sich an...", sagt er und unterbricht sich. „Als würde ich sterben...", flüstert er.. Und stöhnt noch mal auf, woraufhin ich den Schimmer wieder erkenne. „A-Aber es passiert einfach nicht...", sagt er und atmet tief ein. Er sieht weg... und dennoch bemerke ich, wie die Tränen über seine Wangen laufen. Ich streiche ihm sanft über den Rücken.

Er tut mir wirklich leid.

„Mit der Zeit wird alles besser... Wunden heilen, Julien", sage ich sanft. „Nicht diese hier..", sagt er und zieht die Beine näher zu sich... „W-Weisst du... da gab es dieses Mädchen..", flüstert er leise und lehnt seinen Kopf gegen die Wand hinter ihm.
Ein Mädchen?
„Mit diesen wunderschönen, langen Haaren und...", doch er hält inne und atmet wieder tief ein. „Und diesem einzigartigen Lächeln..", sagt er.. Weitere Tränen gehen über seine Wangen, ohne irgendein Geräusch von sich zu geben. Ich entscheide mich dazu, keinen Kommentar zu geben... sondern einfach zu zu Hören. „Jedes mal wenn ich sie sehe... schlägt mein Herz viel schneller. Sie tut mit mir irgendetwas... was ich nicht einmal beschreiben kann..", sagt er und starrt die Decke an. „W-Wir sind nicht dazu bestimmt... Zusammen zu sein aber..", sagt er und schliesst seine Augen. „Ich kann einfach nicht aufhören.. an sie zu denken... Ich kann nicht aufhören, sie zu lieben...", flüstert er verzweifelt.
Ehrlich gesagt bin ich erstaunt... Dass er mir das alles erzählt. Vielleicht sind wir uns doch ganz nahe.

„Wo ist dieses Mädchen jetzt?", frage ich sanft und streiche weiter über seine Schulter. „Irgendwo hier... mit einem anderen", sagt er und öffnet seine Augen. „Ich will nicht eifersüchtig sein, wirklich aber...", sagt er und senkt seinen Kopf... „Ich bin es dennoch so verdammt sehr. Ich kann sie nicht mit einem anderen sehen. Es bricht mir jedes mal das Herz...", schluchzt er plötzlich und verbirgt seinen Kopf zwischen den Armen. „Ich halte es nicht aus...", schluchzt er. Ich weite meine Augen...
„Ich hasse es... aber ich kann nicht anders, als sie zu lieben...", schluchzt er ein weiteres mal... Der Schimmer wird immer grösser und er keucht voller Schmerzen auf. Zögernd, streiche ich über seinen Kopf.

Aber auch nur, weil er es ist.

„Kämpfe für sie, Zahnfee, kämpfe für das, was du liebst", sage ich ermutigend. Er sieht leicht zu mir hoch. „Ich kann nicht... I-Ich  beschütze sie so", stotter er. „Wir... Wir sind nicht dazu bestimmt, zusammen zu sein", sagt er und sieht mich an... mit Tränen überlaufenem Gesicht.
Kurzerhand nehme ich sein Gesicht in meine Hände. Er lässt alles geschehen. „Es gibt immer einen weg. Immer, Zahnfee", sage ich ernst. Er schüttelt leicht den Kopf und beisst sich auf die Unterlippe. „Sie... Sie hat mich schon vergessen", haucht er... ehe Tränen aus ihm ausbrechen, die so aussehen, als hätte er sie schon länger zurück gehalten...

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Hey!
Sorry das letztens nichts kam, aber im Moment sind wir im Beerdigungsstress für meine Grossmutter.
Bis sich nicht alles geklärt hat, und meine liebe Grossmutter endlich friedlich ruhen kann, sind die Updates etwas regelmässig.

Tut mir leid dafür :/

Wie hat euch dieses Kapitel gefallen? :)

LG. DaliaCool ✨

PS. Non so se puoi leggere questo da là su, ma ti voglio bene Nonna ❤️🕊️

𝑫𝒊𝒆 𝒁𝒂𝒉𝒏𝒇𝒆𝒆? ☠︎︎                  (𝑩𝒂𝒏𝒅 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt