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Osterhase's Sicht:

Abwartend, sehe ich mich um. Dalia ist wohl noch immer auf der Toilette.
Kurzerhand stehe ich in eine etwas ruhigere Ecke, damit sie mich rasch findet. Sonst laufen wir den ganzen Abend aneinander vorbei.
Die erste die mich jedoch findet, ist Silvie.
„Du siehst hübsch aus”, sage ich lächelnd zu ihr. „Danke schön”, lächelt die zurück. Dann wird ihre Miene jedoch ernst.
„Warum bist du mit ihr zusammen? Sie steht nicht auf dich”, sagt sie Ernst.
Ich seufze.
Meine Cousine spürt Lügen.
„Du hast recht, sie liebt Julien”, sage ich und spanne meine Schultern an. „Was?”, fragt sie ungläubig. „Wenn das so ist, lass sie gehen. Sie verdient dich nicht”, sagt sie ernst. Ich schlucke.
Dann scheint sie zu begreifen.
„Du.. magst sie auch?”, fragt sie. Mein Blick richtet sich zum Boden. Das gilt als Antwort.
„Es ist alles nicht so wie es aussieht, Silvie”, sage ich ernst. „Das ist mir aufgefallen. Sieh dir an, wie Julien aussieht”, sagt sie und verschränkt die Arme. „In welchen Mist seid ihr schon wieder geraten?”, hackt sie nach.

Sie weiss, was wir als Boten alles zu tun haben. „Die Frau neben Julien, Julia, hat ein Chaos angerichtet”, beginne ich zu sprechen. „Sie hat es geschafft, Dalia und Julien zu trennen, um ihn an sich zu reissen”, sage ich und sehe hoch. „Julia hat sich an Dalia gebunden, heisst was ihr passiert, passiert auch Dalia”, sage ich ernst.
Silvie weitet ihre Augen.
„Julia hat der Zahnfee gedroht, Dalia umzubringen, wenn er ihr nicht folgen würde”, sage ich und wende meinen Blick zu den eben genannten. „Genau dass ist schlussendlich passiert, Julien ist mit Julia zusammengekommen, um Dalia zu schützen”, beende ich meine Rede. „Das heisst... Zahnfee liebt Dalia wirklich?”, fragt sie erstaunt. Ich nicke.
„Ich hätte nicht gedacht, dass mein Cousin so ein Romantiker ist”, sagt sie und sieht zu ihm. „Warum.. bist du aber mit ihr zusammen?”, fragt sie auf einmal.
„Wir arbeiten zusammen, um Julien schnellst möglich von Julia's Klauen zu befreien”, sage ich und verschränke die Arme.

„Vielleicht kann ich noch ein Wörtchen mit ihm reden”, sagt sie und will los laufen, jedoch ergreife ich ihre Hand. „Zahnfee darf nicht erfahren, dass ich und Dalia zusammenarbeiten”, sage ich ernst. Wenn er wüsste, dass Dalia ihre Erinnerungen wieder hat.. wird er sie wieder löschen.
Er hat bewiesen, dass er soweit gehen würde.
„Ich werde nichts darüber sagen”, sagt sie nickend. Dankend, lasse ich ihre Hand los.

Julien's Sicht:

Ich beobachte die ganze Masse an Menschen, die gemeinsam tanzen. Die Zeremonie ist mittlerweile um, und natürlich gibt es die after Party.
Ich trinke einen Schluck des Champagners, der neben bei bemerkt grauenvoll schmeckt. Ein Händchen für Alkohol hat meine Cousine definitiv nicht.

Nur Momente später, kommt meine Cousine auf mich zu. Wenn man vom Teufel spricht.
„Wie gefällt dir der Abend, mein liebster Cousin?”, fragt sie lächelnd. „Ganz in Ordnung, Silvie", sage ich.
„Liebes, ich habe meine Krone im Wohnzimmer vergessen, wärst du so lieb, sie mir zu holen?”, fragt Silvie Julia.
Julia lächelt und geht ins Haus.
Silvie hat sie mit Absicht weggeschickt.
„Das ist nicht das Mädchen das du liebst, was zum Teufel tust du also mit ihr?”, fragt sie ernst und tritt einen Schritt näher.
Ich mustere sie.
„Es ist kompliziert”, sage ich nur und trinke einen weiteren Schluck des Champagners. „Wie kompliziert kann es denn schon sein?”, fragt sie ernst.
Ich spanne leicht meinen Kiefer an.
„Wir beide sind nicht für einander bestimmt, also habe ich Jemand anderen gefunden”, sage ich kurz und knapp.
Ich habe keine Lust, ihr meine ganzen Angelegenheit zu erklären. „Du machst einen Fehler Julien. Einen grossen Fehler”, sagt sie mahnend.
Ich hebe eine Augenbraue. „Willst du sie ernsthaft deinem Bruder überlassen?”, fragt sie daraufhin. Warum höre ich diesen Satz so oft? Genervt, seufze ich.
„Sieht wohl so aus”, sage ich.. kaum zu glauben, dass diese Worte meinen Mund verlassen haben. Ich schlucke hart, als ich die beiden auf der Tanzfläche bemerke. Sie tanzen ausgelassen und sehen.. glücklich aus.

Alles, was ich jemals wollte.

Der Osterhase behandelt sie besser als ich es getan habe. Er behandelt sie richtig.
Plötzlich, zerbricht das Glas Champagner in meinen Händen.
„Du sagst etwas, aber beweist das Gegenteil”, sagt Silvie. Die Scherben lösen sich in Luft auf.
Ich sehe rasch weg.
Obwohl es mich freut, dass sie glücklich ist, gibt es nichts, was meine Eifersucht besänftigen könnte.
„Dir geht's nicht gut damit, und das sehe ich”, sagt sie ernst. „Denk also gut nach, was du als nächstes tust”, sagt sie und läuft dann an mir vorbei.

Ich habe gut nachgedacht, und meine Meinung wird sich nicht ändern. Ich darf verdammt noch mal nicht zulassen, dass ihr irgendetwas zustösst.

𝑫𝒊𝒆 𝒁𝒂𝒉𝒏𝒇𝒆𝒆? ☠︎︎                  (𝑩𝒂𝒏𝒅 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt