Bitte bleib, Roi

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Keyla

Ich verließ das Haus, meine Locken wirbelten wild im Wind. Meine Jacke zog ich fester um mich, um gegen den kalten Wind anzukämpfen, der an mir zerrte. Nachdem ich die Straße überquert hatte, huschte ich durch die offene Haustür und rannte die Treppe hinauf. Mit entschlossener Energie stürmte ich in Roi's Zimmer, wo er gerade seinen Rucksack packte. Mein Haar wirbelte um mich herum, als ich die Tür mit einer bestimmten Geste hinter mir schloss und meinen Blick auf ihn richtete, während er mich ignorierte.

Wutentbrannt ging ich auf seinen Rucksack zu und riss ihn vom Bett, sodass er auf den Boden fiel.
"Was soll das werden?"

Plötzlich spürte ich Roi's kräftigen Griff, er war fest und fast erdrückend, während er mich gegen die Wand drückte und mit seinen Armen mich umschloss. Sein Gesichtsausdruck war von Zorn gezeichnet, seine Augen funkelten vor Wut.
"Dasselbe könnte ich dich auch fragen", sagte er mit einer Stimme, die vor unterdrücktem Ärger bebte, während er mir direkt ins Gesicht sah.

„Du kannst nicht einfach gehen", sagte ich diesmal ruhiger, in der Hoffnung, ihn umzustimmen. Roi trat von mir zurück, ließ mich gegen die Wand lehnen und hob seinen Rucksack auf. Er packte die letzten Sachen vom Bett hinein und schloss ihn dann. Ich war sprachlos, unfähig, ihn umzustimmen, aber mein Kopf arbeitete auf Hochtouren, denn ich konnte ihn einfach nicht gehen lassen.

Als er sein Zimmer verlassen wollte, versperrte ich ihn den Weg.
„Nein!"

"Lass mich durch, Kröte", drangen seine Worte an mein Ohr, doch ich ließ mich nicht beirren. Ich umklammerte die Türklinke fest und hielt standhaft.

"Nein, Roi", beharrte ich entschlossen.

„Willst du meinetwegen gehen? Ich hätte viel lieber mit dir gesprochen, aber Remi hat genauso eine Chance auf die Möglichkeit auf ein klärendes Gespräch"

"Die Welt dreht sich nicht nur um dich, Keyla", seine Worte verletzten mich, aber ich unterdrückte den Herzschmerz und starrte ihm in die Augen.

"Bitte bleib, Roi" Ich wusste, dass ich armselig wirkte, aber es war mir egal. Ich würde ihn so oft bitten, bis er bleiben würde. Sein Blick verharrte auf mir, während sich eine Spannung zwischen uns aufbaute. Ich spürte, wie mein Herz schneller schlug und meine Hände leicht zu zittern begannen. Ich hatte Angst um ihn und Angst davor, dass er gehen könnte. Allerdings zwang ich mich dazu, ruhig zu bleiben und seinen Blick standhaft zu erwidern, fest entschlossen, nicht aufzugeben.

„Kröte...", hauchte er, aber ich hob eine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen.

"Bitte, Roi. Deine Familie braucht dich. Lebend", flehte ich, während in meinem Kopf andere Worte wirbelten, eine andere Bedeutung, die ich nicht aussprechen konnte. Ein Moment der Stille folgte, in dem wir uns nur ansahen und ich konnte förmlich spüren, wie sich etwas zwischen uns veränderte.

"Ich muss gehen, Kröte", seine Reaktion kam so plötzlich, ebenso wie der Stoß, der mich beiseite schob, dass ich erstarrte. Ich ließ es geschehen, begriff dann, was passiert war und rannte hinterher. Roi lief die Treppe hinunter, seine Schritte schnell. Doch meine Entschlossenheit, ihn aufzuhalten, trieb mich dazu, meine eigenen Grenzen zu überschreiten. Mit einem Ansturm von Adrenalin jagte ich ihm hinterher, meine Schritte unkoordiniert und wild. Ich spürte, wie sich meine Lungen vor Anstrengung zusammenpressten, aber der Gedanke daran, ihn aufzuhalten, trieb mich voran.

Als ich ihn endlich eingeholt hatte, überkam mich ein plötzlicher Impuls. Ohne zu zögern, sprang ich auf seinen Rücken, meine Arme fest um seinen Hals geschlungen. Für einen Moment scheint die Zeit stillzustehen, während wir beide ins Wanken geraten, das Gleichgewicht verlieren und unaufhaltsam die letzten Stufen hinunterstürzen. Mein Herz rast in meiner Brust, als wir uns in einem Wirbel aus Bewegung und Staub befanden.

Das Aufprallgeräusch ist ohrenbetäubend, als wir am Ende der Treppe landeten, ineinander verstrickt und völlig außer Atem. Ich spüre einen scharfen Schmerz, als meine Schulter den harten Boden trifft, aber meine Gedanken sind nur bei Roi, der unter mir liegt, sein Atem schwer und sein Körper erschöpft. Für einen Moment liegen wir einfach da, jeder von uns mit den eigenen Gedanken ringend, während sich der Staub um uns herum langsam legt. Der Schmerz in meiner Schulter pulsiert im Takt meines pochenden Herzens. Langsam richte ich mich auf und musterte ihn genauer. Sein Gesichtsausdruck ist eine Mischung aus Überraschung und Schmerz, als er langsam versucht, sich aufzurichten.

Langsam kommen wir beide wieder auf die Beine, unsere Blicke treffen sich in einem stummen Austausch von Emotionen, die Worte überflüssig machen. Mit einem resignierten Seufzen ließ ich von Roi ab, da mir bewusst wurde, dass er gehen würde, egal was ich noch versuchen würde. Ich beobachtete ihn, wie er zur Haustür ging, sie öffnete, sich noch einmal umdrehte und dann entschlossen aus meinem Blickfeld verschwand, die Tür hinter sich schließend. Eine einsame Träne entwich meinem Augenwinkel und rollte über meine Wange.

Entschlossen folgte ich Roi nach draußen und erreichte ihn gerade rechtzeitig, denn er hatte bereits seinen Blinker gesetzt und wollte aus der Parkbucht fahren. Ich riss die Beifahrertür auf und sprang hinein. Ein Hauch von Überraschung spiegelte sich in seinem Blick, als er mich dort sitzen sah, bevor er verlangte, dass ich Ausstieg.

"Ich werde nicht aussteigen, wenn du nicht bei mir bleibst", beharrte ich und schnallte mich an, denn ich war fest davon überzeugt, dass mein Handeln ihn nicht umstimmen konnte. Der Regenschauer hatte mich bereits durchnässt und peitschte weiterhin gegen die Frontscheibe.

„Steig aus, Keyla. Das Wetter -", begann er.

"Das Wetter spielt keine Rolle. Wenn du gehst, dann gehe ich auch. Also, worauf wartest du?" Ich pokerte hoch, mir bewusst, dass meine Mutter vor Sorge ausflippen und Remi mir das nicht verzeihen würde. Doch unter keinen Umständen würde ich ihn allein lassen. Mein Herz wies mir den Weg, während mein Verstand schwieg und all dies zuließ.

"Und Remi?", fragte er, während er meinen Blick vermied und stattdessen den Regen auf der Scheibe beobachtete.

„Ich bin hier. Ist das nicht Antwort genug?"

Roi drückte auf das Gaspedal und fuhr aus der Parkbucht, wohin, das wusste ich nicht.

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A/n: Wir haben 4K Reads erreicht🥳 ich bin unfassbar stolz darauf und könnte hundertmal Danke sagen❤️ und wie könnte ich mich besser bedanken, als mit einem baldigen Kuss zwischen unserem Lieblingspaar🫢😵, aber aus welcher Sicht wollte ihr das haben?

𝗲𝗶𝗻𝗲𝗻 𝗟𝘂𝗳𝘁𝘀𝗽𝗿𝘂𝗻𝗴 𝗲𝗻𝘁𝗳𝗲𝗿𝗻𝘁Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt