18. Geburtstag

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Keyla

„Happy birthday to you
Happy birthday to you
Happy birthday
Happy birthday to you
Happy birthday to you
Happy birthday", sangen alle im Chor, als ich die Treppe hinunterkam.

Nacheinander umarmte ich sie alle: meine Mutter, meinen Vater, Fleur, meine beste Freundin, Remi, Valentina, Ciel und zuletzt Roi. Dieser zückte plötzlich eine kleine Schatulle und legte sie mir in die Hand.

„Was ist das?", überrascht sah ich ihn an.

„Finde es heraus", sagte er mit einem verschmitzten Lächeln.

Mit zittrigen Fingern öffnete ich die Schatulle und entdeckte darin ein filigranes Armband aus Silber. Ein kleines, funkelndes Gänseblümchen, der Eiffelturm, eine Pommes und der Big Ben aus London hingen dran, ebenso wie ein winziges Herz mit einer Gravur.

Roi

„Es ist wunderschön", flüsterte ich, während Tränen der Freude in meine Augen stiegen. „Danke, Roi"

„Ich wollte, dass du immer etwas bei dir trägst, das dich an uns erinnert", sagt er leise, als er mir half, das Armband anzulegen. „Ich liebe dich"

Ich war überwältigt von den Emotionen des Moments. Die Freude und die Liebe, die mich umgaben, waren fast greifbar. Es war ein unvergesslicher Moment, der durch das Geschenk und die liebevollen Gesten meiner Familie und Freunde noch wertvoller wurde.

„Ich liebe dich auch", wir küssten uns leidenschaftlich, bis Zoe uns unterbrach.

„Jetzt bin ich mit meinem Geschenk an der Reihe", sagte sie mit einem schelmischen Grinsen.

Roi und ich lösten uns voneinander und alle Augen richteten sich gespannt auf Zoe. Sie trat in die Mitte des Raumes und zog ein kleines, bunt verpacktes Päckchen aus ihrer Tasche.

„Das hier", sagte sie und hielt das Päckchen hoch, „ist etwas ganz Besonderes. Ich habe es selbst gemacht"

Ich nahm das Geschenk entgegen und öffnete es vorsichtig. Zum Vorschein kam ein handgefertigtes Fotoalbum, liebevoll gestaltet und gefüllt mit Erinnerungen unserer gemeinsamen Jahre. Auf jeder Seite befanden sich Fotos, kleine Zeichnungen und Notizen, die unsere schönsten Momente und die tiefsten Freundschaften festhielten.

„Oh, Zoe... Es ist wundervoll", flüsterte ich gerührt.

„Blättere bis zur letzten Seite", forderte sie mich auf, während sie schmunzelte. Ich tat wie erwartet und fand auf der letzten Seite ein kleines Kuvert. Vorsichtig öffnete ich es und zog zwei Tickets für das Disneyland heraus.

„Das ist unglaublich! Danke, Zoe!" Ich umarmte sie fest.

„Wir werden einen tollen Tag haben", sagte sie lachend. „Und ich wollte dir zeigen, wie viel mir unsere Freundschaft bedeutet. Du bist wie eine Schwester für mich."

Ich konnte nur nicken und sie noch einmal umarmen, bevor wir uns alle zusammen setzten, um die restlichen Geschenke zu öffnen und den Tag weiter zu genießen. Die Liebe und Wärme, die mich an diesem besonderen Tag umgaben, machten meinen 18. Geburtstag unvergesslich.

Zwei Tage später, also zwei Tage vor Remis Geburtstag, stand unsere große Feier an. Besonders da es der unglaubliche 18. Geburtstag war, hatten wir viel geplant. Die ersten Gäste trudelten bereits ein und das Haus füllte sich schnell mit Stimmen und Lachen.

Die Dekorationen waren genau so geworden, wie wir es uns vorgestellt hatten. Luftballons und Girlanden in Gold und Rosé schmückten den Raum und auf dem Tisch standen verschiedene Snacks und Getränke bereit. Im Garten war eine kleine Tanzfläche und eine Cocktailbar aufgebaut und bunte Lichterketten sorgten für eine gemütliche Atmosphäre.

„Wow, das sieht fantastisch aus", sagte eine Freundin aus der Schule, als sie ins Haus hineinkam. „Ihr habt wirklich ganze Arbeit geleistet"

„Danke. Ich hoffe, es wird eine unvergessliche Nacht", sagte ich lächelnd.

Remi, der gerade mit Roi dabei war, die Musikanlage einzurichten, kam auf uns zu. „Die Playlist ist fertig. Jetzt fehlt nur noch, dass die Party richtig losgeht", verkündete er stolz.

Die Stimmung war ausgelassen und überall sah man fröhliche Gesichter. Roi war an meiner Seite und half mir, die Gäste zu versorgen. Es war schön zu sehen, wie alle zusammenkamen, um diesen Moment mit uns zu feiern.

„Es ist wirklich toll, dass so viele gekommen sind", sagte ich zu Roi, während wir uns kurz zurückzogen, um die Szene zu überblicken.

„Ja, wobei ich gerade lieber mit dir alleine wäre", antwortete er und küsste meinen Hals. Ein Schauer lief mir über den Rücken und ich konnte nicht anders, als mich an ihn zu schmiegen.

„Komm, wir können nach oben gehen", flüsterte ich. Wir wollten uns gerade durch die Menge schleichen, um in mein Zimmer zu gehen, da kam Zoe mit einer hiesigen Torte hinein und alle fingen an Happy Birthday zu singen. Remi und ich bliesen gemeinsam die Kerzen aus und ein riesiger Applaus erfüllte den Raum.

„Lasst die Party beginnen!", rief Remi und die Musik wurde lauter. Die Tanzfläche füllte sich schnell und wir verbrachten die nächsten Stunden mit einer Menge Alkohol und auf der Tanzfläche, lachend.

Die Lichter flackerten in verschiedenen Farben und die Bässe der Musik vibrierten durch den ganzen Raum. Unsere Freunde tanzten ausgelassen, die Atmosphäre war elektrisierend. Remi, der den Abend mit seiner typischen Energie anführte, hatte bereits einige lustige Tanzbewegungen ausgepackt, die alle zum Lachen brachten. Roi und ich tanzten eng beieinander. Er zog mich immer wieder zu sich, unsere Blicke trafen sich und ich spürte das prickeln auf meiner Haut.

„Keyla? Können wir uns kurz unterhalten?", rief Remi, da er versuchte die Musik zu übertönen.

„Ich bin gleich wieder da", sagte ich und sah Roi entschuldigend an. Ich stand auf und kämpfte mich mit Remi durch die Menge. Er führte mich zu einem ruhigeren Bereich, wo die Musik nicht ganz so laut war.

„Alles okay?", fragte ich, als wir stehen blieben.

„Ja", begann er. „Ich wollte dir nur mein Geschenk überreichen." Remi holte eine rote Schatulle aus seiner Hosentasche. Mein Herz begann schneller zu klopfen, nicht aus Neugierde, sondern weil die Verpackung mir Magenschmerzen bereitete.

„Wir schenken uns doch sonst nichts", sagte ich, um die Situation abzuwenden. Remi lächelte schwach.

„Ich weiß, aber dieses Jahr ist irgendwie alles anders, Sweetheart" Er öffnete die Schatulle und enthüllte einen zarten silbernen Ring mit einem eingravierten Schlüssel.

„Dieser Schlüssel soll dein Weg in mein Herz sein, wenn du bereit dazu bist", erklärte er leise.

„Remi... ich", meine Stimme versagte. Ich wollte diesen Ring nicht, noch weniger den Schlüssel zu seinem Herzen. Zu Beginn des Sommers hatte ich ein kleines Gefühl in mir gespürt, das ich erkunden wollte, aber schnell herausfand, dass es nicht das war, wofür ich es gehalten hatte. Es war Roi, der die Gefühle in mir auslöste, die ich unter Liebe verstand. Er brachte meinen Körper allein mit seinen Blicken zum Beben. Ich war ihm verfallen und nicht Remi.

Remi ergriff meine Hand, und obwohl ich sie zurückziehen wollte, ließ er es nicht zu. Er nahm den Ring aus der Schachtel und wollte ihn mir auf den Ringfinger stecken.

„Nicht, Remi", sagte ich, doch er ignorierte meine Worte.

„Bitte, hör auf", wiederholte ich fester, meine Hand nun entschlossener wegziehend. „Ich kann das nicht annehmen."

„Warum, Keyla. Ich dachte..." Remi verstärkte den Griff um meine Hand, sodass es schmerzte.

„Meine Gefühle für dich sind nicht so, wie du es dir wünschst", sagte ich etwas unsanft. Seine Augen verdunkelten sich vor Schmerz. Plötzlich legte er seine Hand auf meiner Wange.

„Keyla, bitte..." Seine Stimme war ein leises Flehen und seine Augen suchten verzweifelt nach einer Antwort in meinem Gesicht.

𝗲𝗶𝗻𝗲𝗻 𝗟𝘂𝗳𝘁𝘀𝗽𝗿𝘂𝗻𝗴 𝗲𝗻𝘁𝗳𝗲𝗿𝗻𝘁Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt