London

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Roi

„Guten Morgen, Kröte", hauchte ich meiner Freundin ins Ohr, nachdem die ersten Sonnenstrahlen mich geweckt hatten. Keyla blinzelte verschlafen und drehte sich zu mir um, ein sanftes Lächeln auf ihren Lippen.

„Guten Morgen", murmelte sie, ihre Stimme noch von Schlaf umhüllt. „Hast du gut geschlafen?"

„Ja, besser als je zuvor", antwortete ich und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Dank dir"

Sie lehnte sich in meine Berührung und schloss für einen Moment die Augen, als würde sie die Wärme in sich aufnehmen.

„Willst du darüber reden?", fragte ich vorsichtig, die Sorge in meiner Stimme nicht verbergend.

„Vielleicht später", antwortete sie und öffnete die Augen, die nun klar und wachsam waren. „Lass uns erstmal den Morgen genießen"

Ich nickte und zog sie näher an mich. Die frühen Sonnenstrahlen tauchten das Zimmer in ein weiches, goldenes Licht und der Moment fühlte sich magisch an, fast unwirklich. Alles schien perfekt, als ob die Welt nur aus uns beiden bestand.

„Wie wäre es mit einem gemeinsamen Frühstück?" schlug ich vor. „Ich könnte uns etwas Leckeres zaubern"

„Das klingt wunderbar", antwortete sie und setzte sich auf. „Aber nur, wenn ich helfen darf"

„Deal", sagte ich grinsend und zog sie spielerisch an mich. „Aber zuerst..." Ich gab ihr einen sanften Kuss.

Wir bereiteten Würstchen, Spiegeleier, Bacon und gebuttertes Toast zu, während die Küche sich langsam mit den köstlichen Düften unseres Frühstücks füllte. Keyla warf mir ein Lächeln zu, als sie die Eier in die Pfanne schlug und ich konnte nicht anders, als zu grinsen. Ihre bloße Anwesenheit erhellte den Raum.

„Am liebsten würde ich für immer in London bleiben", sagte ich und legte den restlichen Bacon in die Pfanne, wo er sofort zu brutzeln begann. „Hier fühlt es sich so normal, so richtig an"

Keyla sah mich an, ihre Augen funkelten. „Ja, ich weiß, was du meinst. Es ist, als ob wir hier endlich wir selbst sein können, ohne Druck oder Erwartungen"

Ich nickte, während der Bacon knusprig wurde und der Duft sich weiter im Raum verbreitete. „Genau. Wir können einfach ... leben"

Wir setzten uns an den Tisch, genossen unser Frühstück und die ruhige, vertraute Atmosphäre. Es war ein einfacher Moment, doch er fühlte sich tief und bedeutsam an. In diesem Augenblick schien alles möglich zu sein und die Welt lag uns zu Füßen.

„Lass uns hierherziehen", sprach ich den Gedanken aus, der sich in mir entwickelt hatte.

„Aber was wird aus Paris? Aus unserer Familie und unseren Freunden?", sagte Keyla leise, während sie eine Scheibe Toast butterte.

Ich hielt inne und sah meine Freundin an.
„Paris wird immer ein Teil von uns sein und wir können jederzeit zurückkehren, aber vielleicht ist London der richtige Ort für uns beide"

Keyla lächelte leicht und nahm einen Bissen von ihrem Toast. „Vielleicht hast du recht, aber was ist mit deinem neuen Job als Assistent und meinem Schulabschluss? Außerdem werde ich erst in zwei Wochen achtzehn"

„Bis du deinen Abschluss gemacht hast, werde ich bei dem Reisereporter arbeiten und danach beginnen wir hier neu. Wir wagen einen Neuanfang," sagte ich entschlossen.

Keyla sah mich mit großen Augen an, ihr Toast halb vergessen in der Hand. „Meinst du das ernst, Roi?"

„Ja, vollkommen. London fühlt sich richtig an und ich will, dass wir hier eine Zukunft aufbauen. Zusammen."

„Das klingt wie ein Traum" sagte sie leise, ihre Augen glänzten vor Aufregung. „Aber was ist, wenn es nicht klappt? Was, wenn die Realität uns einholt?"

Ich griff nach ihrer Hand und drückte sie sanft. „Dann stellen wir uns der Realität zusammen. Wir werden Fehler machen, aber wir werden daraus lernen und wachsen. Ich liebe dich Keyla und solange wir zusammen sind, können wir alles schaffen"

Keyla sah mich mit einem überraschten Ausdruck an, als ob sie meine Worte gerade erst richtig wahrnahm. „Hast du gerade gesagt, dass du mich liebst?"

Ich hielt inne und blickte ihr tief in die Augen. Mein Herz schlug schneller, als ich mich den entscheidenden Worten stellte. „Ja, das habe ich"

Ihre Augen wurden feucht. Ich rückte zurück, stand auf und ging um den Tisch herum auf sie zu.

„Ich weiß, dass ich viele Fehler gemacht habe," sagte ich, „aber das ist die eine Sache, bei der ich mir absolut sicher bin. Ich liebe dich, Keyla. Ich habe es wahrscheinlich immer getan"

Sie schloss die Augen und atmete tief ein, bevor sie mich wieder ansah. „Ich liebe dich auch" flüsterte sie, ihre Stimme zitterte leicht.

Mein Herz machte einen Sprung und ohne weiter nachzudenken, nahm ich ihr Gesicht in meine Hände und zog sie sanft zu mir. Unsere Lippen trafen sich in einem leidenschaftlichen Kuss, der all unsere aufgestauten Gefühle ausdrückte. Es war ein Kuss voller Sehnsucht, Hoffnung und einem Versprechen auf eine gemeinsame Zukunft.

Ich zog sie in eine feste Umarmung, spürte ihre Wärme und ihr Herz, das gegen meine Brust schlug. In diesem Moment wusste ich, dass wir alles überwinden konnten, solange wir zusammen waren. London war nur der Anfang unseres gemeinsamen Abenteuers und ich war bereit, es mit ihr an meiner Seite zu erleben.

Nachdem wir mit dem Frühstück fertig waren, räumten wir die Teller ab und gingen hinaus, um unseren letzten Tag in London zu genießen. Die Sonne schien und die Luft war angenehm warm. Es war der perfekte Tag, um die Stadt zu erkunden.

Wir spazierten durch den Park, Hand in Hand, und ließen uns von der friedlichen Atmosphäre einnehmen. Die Vögel zwitscherten und Kinder spielten lachend auf den Wiesen.

„Was hältst du davon, wenn wir ein paar Souvenirs kaufen?", schlug Keyla vor, als wir den Park verließen.

„Gute Idee", antwortete ich, glücklich darüber, dass sie so gut gelaunt war. Wir schlenderten durch die belebten Straßen Londons, schauten uns die Schaufenster an und betraten verschiedene Geschäfte. Keyla fand ein hübsches Kleid, das ihr perfekt stand und ich konnte nicht widerstehen, ihr einen süßen Teddybären zu kaufen, der ein kleines Londoner Mützchen trug.

Zwischendurch machten wir Halt in einem kleinen Café, tranken Kaffee und beobachteten die vorbeiziehenden Menschen. Es war einer dieser unvergesslichen Tage, an denen alles perfekt war.

Am Abend, als die Sonne unterging und die Lichter der Stadt zu leuchten begannen, machten wir uns langsam auf den Rückweg. Es war bittersüß, zu wissen, dass unser Aufenthalt in London gleich zu Ende sein würde, aber wir waren voller Vorfreude auf das, was die Zukunft für uns bereithielt.

„Ich werde diesen Tag nie vergessen", sagte Keyla, als wir am Flughafen ankamen.

„Ich auch nicht", erwiderte ich und drückte ihre Hand.

𝗲𝗶𝗻𝗲𝗻 𝗟𝘂𝗳𝘁𝘀𝗽𝗿𝘂𝗻𝗴 𝗲𝗻𝘁𝗳𝗲𝗿𝗻𝘁Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt