Kapitel 3

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"Hey, Vanessa!", sprach Kelsey und schnipste mit ihren Fingern vor meinem Gesicht herum. Ich räusperte mich und brach den Augenkontakt mit ihm ab. Ich rutschte auf meinem Platz nach hinten und sah in Kelseys fragendes Gesicht. Sie wartete auf eine Antwort. Ich musste mir etwas einfallen lassen, das schlau und gleichzeitig überzeugend klang.

Plötzlich griff sie nach meiner Hand. "Nein!", sprach sie und sah mich mit großen Augen an. Was war denn jetzt los? "Kelsey", sprach ich, aber sie war wie versteinert.

Justin POV:

Ich betrat die Cafeteria und schaute direkt in zwei braune Augen, die mir sehr bekannt vorkamen. Augen, die man  nicht so schnell vergessen konnte.
Sie brach sofort den Augenkontakt ab, als ein Mädchen....warte, KELSEY?!!! Sie ist mit Kelsey befreundet? Also nicht, dass mich das sonderlich interessierte...
Aber Kelsey? Das heißt, so fern war sie ja nicht. Direkt vor meinen Augen...

War sie aber nicht Jacksons Freundin? Warte, Jackson hätte mir das doch gesagt. Wer war dieses Mädchen, von der ich keine Ahnung hatte, sie aber irgendetwas mit meinem besten Freund und gleichzeitig mit seiner Schwester zu tun hatte? Ich meine, ich lebte jetzt schon seit 2 Wochen bei Jackson und Kelsey, aber sie hatte das Haus noch nie in meiner Anwesenheit betreten...
Wollte ich das? Nein, natürlich nicht! Aber ich hasste es, etwas nicht zu wissen, obwohl es doch so nah war...

Vanessa POV:

Kelsey sah mich mit großen Augen an und ihre Fingernägel gruben sich in meinen Arm. "Kelsey", sprach ich,"du tust mir weh"
Doch sie blickte stur geradeaus. Was war los mit ihr?! "Kelsey", wiederholte ich und spürte schon, dass meine Haut langsam nachgab.

"Kelsey!", rief plötzlich jemand und Kelsey ließ ruckartig los. Ich sah in wunderschöne Augen. Woher kannte er Kelsey?
Kelsey kam zu sich.
"Äh...Vanessa, tut mir Leid, ich war...ich...oh mein Gott", murmelte Kelsey und fasste sich an den Kopf. "Kelsey, ist alles okay?", fragte er und sah mich dabei kurz an. Ich konnte meinen Blick immer noch nicht von ihm wenden. "Ich...muss kurz auf die Toilette", sprach sie, stand sofort auf und lief aus der Cafeteria. Was war bloß los mit ihr?

Nun war ich alleine...mit ihm. "Alles okay?", fragte er und zeigte dabei auf meinen Arm, an dem man Spuren von Kelseys Fingernägeln erkennen konnte. Ich zog meinen Arm an mich und fasste mit meiner Hand drüber. "Ja", murmelte ich und stand auf. Doch mich stattdessen durchzulassen, stellte er sich vor mich, sodass ich meine Hände reflexartig auf seine Brust legte und wir uns nun sehr nahe waren. Ich schaute auf und blickte ihm direkt in seine wunderschönen Augen...Augen, die man nicht so schnell vergessen konnte. Dieser Satz kreiste nun die ganze Zeit in meinem Kopf herum. Sie waren einfach unvergesslich und so schön. Ich hatte mich verloren in ihnen...

Ich zog meine Arme weg und murmelte nervös:"K-kann ich b-bitte durch" Er sah mich stattdessen amüsiert an und grinste dann. "Klar, wann immer du willst", flüsterte er, nachdem er sich beugte und sehr nahe an meinem Ohr war, sodass ich wirklich seinen Atem spüren konnte. Gänsehaut.
Plötzlich läutete die Schulglocke und ich lief los, sodass ich kurz an ihn knallte und er mich sofort an beiden Armen festhielt und grinste, ich mich aber aus seinem Griff löste und sofort weg lief. Unangenehm. Wie oft hatte ich ihn berührt?

Ich dachte an Kelsey, ich hatte sie nun 2 Stunden nicht gesehen und das war die letzte Stunde. Was war bloß los mit ihr?
Da mich der Unterricht von Mr.Harris etwas langweilte, nahm ich mein Zeichenbuch aus meiner Tasche und öffnete die Seite, in der ich in der ersten Unterrichtsstunde unbewusst zwei Augen gezeichnet hatte. Ich sah mir die Augen genauer an, lehnte meinen Kopf nach links und dann nach rechts. Plötzlich kamen mir SEINE Augen in den Sinn. "Augen, die man nicht so schnell vergessen konnte ", murmelte ich. "Wie war das?", fragte Mr. Harris und sah mich durch die Brille mit einem strengen Blick an. Noch bevor ich etwas erwidern konnte, klingelte es zum Glück. "Okay, liebe Schüler, morgen machen wir mit etwas Neuem weiter, also lest euch die Seite 48 gut durch", sprach er und alle packten sofort ihre Sachen ein. Wer wollte denn nicht nach Hause?

Auf dem Weg nach Hause dachte ich darüber nach, ob ich vielleicht Kelsey besuchen sollte, um wenigstens sicher zu gehen, dass auch wirklich alles mit ihr stimmte. Jedoch kam mir Jackson wieder in den Sinn. Was ist, wenn er mich wieder ansprechen und jedes einzelne Wort aus meiner Nase ziehen wollte? So viel ging mir gerade im Moment durch den Kopf.

Zu hause angekommen stellte ich meine Sachen in mein Zimmer und holte die Zeitung raus, da ich einen Job brauchte. Ich kreiste viele Stellen mit einem roten Stift ein und dachte darüber nach, ob die wirklich eine 17-jährige Schülerin überhaupt aufnehmen würden. Plötzlich wurde meine Tür aufgerissen und Dad trat ein. Seine Miene war emotionslos, ich sah nur Wut. Sofort stand ich aus Reflex auf und stützte mich mit meinem Zeigefinger an meinem Schreibtisch. "Wo ist das Essen?", fragte er wütend und trat einen Schritt näher. "E-es tut m...", wollte ich sagen, doch schon spürte ich seine flache Hand an meiner Wange, sodass ich kurz auf die Seite stolperte. Ich hielt meine Hand fest an meine Wange gedrückt und sah ihm ängstlich ins Gesicht. "Du Miststück bist zu gar nichts fähig!", schimpfte er und schlug mich noch einmal, sodass ich diesmal auf den Boden fiel. "Dad, bitte", weinte ich. "Hab ich dir nicht gesagt, dass du nicht widersprechen sollst?!", schrie er. Er hatte mal wieder eindeutig getrunken. Nachdem er mit seiner Hand wieder auf mich einschlug, fiel etwas aus seiner Tasche. Ich nahm das kleine Tütchen in die Hand und blickte in seine weit aufgerissenen Augen. "Dad", sprach ich leise und mit Tränen in den Augen. Sofort riss er das Tütchen aus meiner Hand, warf mir einen wütenden Blick zu und verschwand dann aus meinem Zimmer. Völlig fassungslos saß ich auf dem Boden. Hatte Dad Drogen genommen?

Sooo ihr Lieben, neues Kapitel :)
Hoffe sehr, dass es euch gefallen hat.
Auf ein paar Votes und Kommentare würde ich mich riesig freuen :)

Bis dann :D

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