Don't leave me

Kapitel 53:"Schon wieder an dem Punkt der uns zerstört hat..."

Kelsey POV:
"Kelsey, nun sag schon! Wieso entschuldigst du dich?"
"Vanessa, ich...d-du bist...."
Nathaniel sah mich mit zusammengekniffenen Augen an. Ich hatte mich völlig verloren und wusste nicht, was ich jetzt tun sollte.
"Denk dran, du verletzt sie damit. Sie wird noch nicht bereit dafür sein" -Ich erinnerte mich an Mr. Arjeans Worte.
Ich wollte sie nicht verletzen, aber ich wollte auch nicht, dass sie mit einem Mann wohnt, der doch eigentlich nicht ihr Vater war, verdammt!
"Es...es tut mir Leid, dass ich so scheiße zu dir war", hielt ich mich noch davon ab und fiel ihr sofort in die Arme. Sie schien überrascht, doch Gott sei Dank erwiderte sie meine Umarmung und schlang ihre Arme fest um meinen Körper. Ich spürte, wie mir eine Träne die Wange hinabrollte und ich vergrub mein Gesicht in ihren Haaren. Sie strich mir zart über den Rücken und flüsterte:"Ich verzeihe dir"
Ich hatte Angst. Angst davor, meine allerbeste Freundin aufgrund solch einer Lüge zu verlieren. Doch ich musste mich dafür bereit machen, denn ich wusste von allem. Jedoch hatte ich es nicht gewagt, ihr alles zu beichten, denn die Angst war größer als alles andere, das ich fühlte.

Vanessa POV:

Wir lösten uns voneinander und ich bemerkte eine Träne auf ihrer Wange. "Weine nicht", lächelte ich und strich ihr die Träne weg. Sie war kein Typ für Schwäche oder Emotionen, aber ich wusste, dass sie trotzdem doch irgendwo in ihrem Inneren einen Hauch von Mitgefühl hatte.
Ich blickte in die Runde und ertappte Mr. Arjean dabei, wie er mich wieder beobachtete. Schnell unterbrach ich den Kontakt und widmete mich Nathaniel, der schon erwartungsvoll wartete und sogar Anstalten machte, endlich loszugehen. Er hob beide Brauen und ich nickte. "Kelsey, ich habe jetzt Theaterproben", sprach ich. Sie nickte mit einem schwachen Lächeln. "Bis dann" Ich umarmte sie dann noch schnell und lief dann zusammen mit Nathaniel zu unseren Proben.

Kelsey POV:

"Danke", sprach Mr. Arjean, nachdem Vanessa zusammen mit Nathaniel verschwand. Ohne mich umzudrehen und ihm einen Blick zu werfen, entgegnete ich:"Das heißt nicht, dass ich warten werde!" So setzte ich meinen Weg fort und wollt einfach so schnell es ging, weg von ihm. Obwohl ich das akzeptieren musste, sah ich es nicht ein, ihm zu verzeihen. Er war nicht bei ihr!

Mr.Arjean POV:
Mit allem, was sie über mich denken würde, würde sie Recht haben. Ich bin ein totaler Mistkerl. Ich habe es gewagt, meine eigene Tochter zu verlassen. Sie so zu nennen verlieh mir sogar einen Stich. Ich hatte keinen Grund, sie so zu nennen. Nun stehe ich hier und warte auf die Zeit, wo ich ihr dann alles erklären kann.

Das Vibrieren meines Handys ließ mich aufseufzen und ich griff nach ihm.
'Wir haben den Brief nicht gefunden'
Scheiße! Wütend haute ich gegen die Wand. Wo war dieser Brief?!
'Ich möchte, dass ihr alles absucht. Sie darf diesen Brief nicht in die Hände bekommen!"
Verzweifelt ließ ich das Handy in meine Hosentasche fallen und machte mich auf den Weg zum nächsten Unterricht.
Doch zunächst musste ich zum Proberaum. Ich hatte eine Absprache mit dem Lehrer,denn ich war der Grund, weshalb Nathaniel und Vanessa zusammen die Rolle bekamen.

Vanessa POV:

"Hast du die erste Szene gelernt?", fragte mich Nathaniel, als ich das Skript herausholte, während wir noch immer auf dem Weg zum Proberaum waren. "Kein bisschen", entgegnete ich panisch und suchte die Seiten ab. Ich war so aufgeregt, da ich die Hauptrolle spielen würde, aber andererseits, weil ich auch Nathan küssen musste, obwohl ich damit Justin nicht verletzen wollte. Ich blätterte hektisch das ganze Skript durch und fand die Seite einfach nicht. "Verdammt!", fluchte ich leise.
"Vanessa, ganz ruhig"
Ich spürte seine Hand auf meiner. Zunächst schaute ich auf unsere Hände und dann in sein Gesicht. Sein Gesichtsausdruck wurde ernst und wenn ich mich nicht irrte, machte er sogar einen Schritt auf mich zu und beugte sich leicht vor. Was würde jetzt passieren? Ich konnte mich einfach nicht mehr bewegen. Ich war wie angewurzelt.