Ich war Justin nun seit einer Woche nicht mehr begegnet. Er ignorierte mich oder versuchte, mir aus dem Weg zu gehen. Es verletzte mich sehr, dass er mir so etwas antat. Nach dem Unfall hatte er sich komplett verändert und DAS war alles meine Schuld. Dadurch habe ich ihm versichert, dass ich die falsche war. Fuck! Ich wollte ihn nicht verlieren, verdammt!
Zusammen mit Kelsey und Jackson saß ich in der Cafeteria und hielt meine Hände um meinen Teebecher fest, sodass ich sie wärmen konnte. Dabei starrte ich auf den Tisch und dachte über jeden einzelnen Moment mit Justin nach. Teilweise kamen mir auch die Bilder im Krankenhaus wieder in den Sinn.
"Also gut...was ist los?", fragte Kelsey, legte das Handy zurück und sah mich misstrauisch an. Ich seufzte und warf ihr keinen Blick zu. "Vanessa!", rüttelte sie an meinem Arm. Ich drehte meinen Kopf zu ihr und antwortete:"Ich habe so viel falsch gemacht"
Jackson würdigte mir keines Blickes. Auch er war komisch zu mir. Er tippte etwas in sein Handy und es schien ihn nicht zu interessieren. "Justin hat kein Recht dazu, dich so zu behandeln. Außerdem hat er auch Fehler begangen", meinte Kelsey und trank einen Schluck von ihrem schon fast kalt gewordenen Kaffee. Jackson sah kurz in meine Augen und widmete sich dann wieder seinem Handy zu. Ich sah wieder auf meine Hände. Sollte ich vielleicht mit ihm reden? Ich meine, es musste doch einen Grund geben.
Plötzlich ging die Tür auf und reflexartig wanderte mein Blick auf die 2 Personen, die einige Meter von unserem Tisch weg standen. Meine Augen weiteten sich und das einzige, was ich mir wünschte, war, das nie gesehen zu haben. Er stand im Ernst Hand in Hand mit Jessy vor der Tür und sein Blick schweifte durch die ganze Cafeteria, bis sich dann schließlich unsere Augen trafen. "Oh oh", murmelte Kelsey, nachdem sie auch dies bemerkte.
Jackson POV:
Als ich Vanessas Blick bemerkte, drehte ich mich um und sah Jessy und Justin Hand in Hand. Das war jetzt nicht sein Ernst! Der Typ war doch völlig bescheuert! Ich konnte das einfach nicht glauben. Ich meine, klar, er war wütend auf Vanessa, aber dass er so eine kindische Show abzog...das war ja wohl völlig daneben. Nun hatte er wirklich alles versaut.
Vanessa POV:
Er brach unseren Augenkontakt ab, nachdem Jessy ihn zu einer Gruppe an einem Tisch neben uns zog. Sie setzten sich beide hin und begannen zu reden und zu lachen. Ich biss mir auf die Lippen und versuchte, nicht gleich loszuheulen. "Vanessa...", fing Kelsey an und ich schloss meine Augen, bevor ich sie dann unterbrach:"Nein!"
Ich schluckte und holte tief Luft. Als ich meine Augen öffnete, traf ich wieder auf seine. Wieder hatte er diesen unerklärlichen Blick, der nichts weiter als Leere zeigte. Als Jessy ihm plötzlich um den Hals fiel und ihm lauter Küsse auf die Wange verteilte, kam mir wieder der Moment, als mich Justin küsste, in den Sinn. Ich spürte das Kribbeln an jeder Stelle, die er geküsst hatte. Wie dumm war ich eigentlich, zu glauben, ich wäre die Einzige, die er so berührt und geküsst hatte?!
Auf einmal hörte ich ein Knacksen und spürte etwas heißes flüssiges, dass sich auf meinen Händen verteilte. "Vanessa", sprach Jackson und zog mir den Becher aus der Hand. "Hast du dich verbrannt?", wollte Kelsey wissen und hielt meine Hände fest. Meine Augen waren immer noch starr auf seine gerichtet. "Vanessa!", hörte ich wieder Jacksons Stimme und zuckte kurz zusammen. Mein Blick fiel auf den Tisch, auf dem ich eine Teepfütze entdeckte. Ich hatte durch das feste Drücken den Becher kaputt gemacht. Dann sah ich auf meine rot gewordenen Hände, die ich dann sofort aus Kelseys befreite. "Ich..", fing ich an und griff nach meiner Tasche. "Wohin?", fragte Kelsey und stand ebenfalls auf. "Ich muss alleine sein", antwortete ich knapp, hing mir die Tasche über die Schulter und lief mit schnellen Schritten und gesenktem Kopf aus der Cafeteria.
Justin POV:
Nachdem sie aus der Cafeteria lief ,drehte ich mich zurück und starrte den Tisch an. "Baby, was machen wir heute?", flüsterte Jessy mir ins Ohr und zwinkerte mir zu. "Ich...ich muss noch etwas erledigen", meinte ich und stand auf. "Aber Baby"-sie griff nach meinem Handgelenk. "Jessy, ich rufe dich später an" So löste ich mich aus ihrem Griff und drehte mich um.
"Was soll das?", murmelte Jackson, nachdem er mich am Arm packte. Ich sah zunächst ihn und dann Kelsey an, die den Augenkontakt sofort brach, ihre Sachen zusammenpackte und wütend an mir vorbeizog. "Justin!" Ich holte tief Luft und sah Jackson an. Dabei biss ich mir auf die Zähne und meinte dann anschließend:"Sie hat es so gewollt"
"Sie hat nichts so gewollt. Du hast alles kaputt gemacht"-"Wieso interessiert dich das?", zischte ich und sah ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an. "Weil ich nicht will, dass du ihr wehtust, verdammt. Kapier es doch endlich, sie hat sich für dich entschieden und du bist gerade dabei, ihr all die Hoffnungen zu rauben"
Sie hatte sich für mich entschieden...
"Wenn sie sich für mich entschieden hätte, dann wäre es nicht so weit gekommen!", entgegnete ich, riss mich aus seinem Griff und lief an ihm vorbei.
Vanessa POV:
Wütend rannte ich einfach irgendwohin. Hauptsache ich war weit weg von Justin. Er hatte mir wehgetan, verdammt! Ich war auch nur ein Mensch mit Gefühlen. "Wowo, ganz langsam", sprach Mr.Arjean, nachdem ich in ihn reinlief und er mich mit beiden Händen um jeweils einen meiner Armen festhielt. "Tut mir Leid", murmelte ich und wischte die Träne weg. Ich wollte nicht vor einem Lehrer heulen. "Weinst du etwa?", fragte er und sah mich besorgt an. "Ich...ähm, nein. Ich muss weiter", entgegnete ich und wollte gehen, doch er hielt mich zurück. Ich sah ihn fragend an. War das machbar? Ein Lehrer und eine Schülerin? Sowas war doch absurd! Was wollte er von mir?
"Wer hat dir das angetan?", wollte er wissen. Hatte mich da tatsächlich mein Lehrer gefragt, wer mich zum Weinen gebracht hatte? Wieso sorgte er sich darum? Misstrauisch sah ich ihn an.
Nathaniel POV:
Als ich Mr. Arjean und Vanessa sah, lief ich sofort auf beide los. "Äh...wir müssen jetzt proben", sprach ich, legte meinen Arm um ihre Taille und drückte sie sanft vor, während ich Mr. Arjean einen warnenden Blick zuwarf. Das hätte er nicht tun sollen. Er macht unseren Plan noch kaputt!
Als wir nun vor der Tür standen drehte sie sich zu mir und sah mich fragend an. "Wir haben erst in 2 Stunden die Proben", sprach sie. "Wir haben die Hauptrollen, wir müssen mehr sagen", meinte ich.
Sie senkte ihren Kopf und verschränkte ihre Finger ineinader. "Vanessa, alles okay?", fragte ich, nachdem ich über ihren Kinn fasste und diesen hob. Mit tränengefüllten Augen versuchte sie meinen Blicken zu weichen. "Ich kann nicht mehr", schluchzte sie und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Nicht schon wieder! Ich hasste es, sie weinen zu sehen. Ich drehte meinen Kopf und entdeckte Justin, der mich allerdings nicht bemerkte. Ich wartete noch etwas und als er dann geradeaus schaute, packte ich Vanessa sanft und drückte sie an meinen Körper. Dabei strich ich ihr über die Haare und flüsterte:"Ganz ruhig"
Ich sah zwischen ihren Haaren durch Justin an, welcher wütend ein paar Meter weiter weg stand und uns anstarrte. Ein leichtes Schmunzeln bildete sich. (Codys Blick gegenüber Justin als Image)
Justin POV:
Schon wieder war sie bei ihm. Die Art, wie er sie berührte, wie er sie in den Armen hielt machte mich wütend. Wieso machte sie so etwas? Ich verspürte jedoch nicht nur Wut gegenüber Nathaniel....nein, langsam machte auch sie mich wütend. Wie konnte ich mich bloß in solch einem Mädchen täuschen...Sie war doch wie alle anderen!
Oh oh, das ist wohl nicht gut :/ Was meint ihr? Wird Justin Vanessa vergessen müssen?
Hier das 44. Kapitel, ihr Lieben. Irgendwie kam das letzte Kapitel nicht so gut an, fand ich. Es tut mir sehr Leid, dass ich nicht mehr jeden Tag ein Kapitel hochladen kann. Trotzdem hoffe ich, dass euch meine Kapitel gefallen. Über Votes und Kommentare würde ich mich sehr freuen. Ich würde aber auch gerne ein ehrliches Feedback von euch hören, damit ich sehen kann, wie ich mich so halte :)
Danke <3
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Don't leave me
FanfictionDie 17-jährige Vanessa hat kein leichtes Leben. Sie wird von ihrem gewalttätigen, alkoholsüchtigen Vater geschlagen und beschimpft. Ihre Mutter brachte sich vor der noch damals 10-jährigen Vanessa um. Als sie dann noch auf Justin trifft und sich all...