Vanessa POV:
Wir starrten uns gegenseitig in die Augen. Ich spürte schon, dass meine Tränen nicht allzu lange warten würden. Wieso tat er mir das an? Hatte er immer noch vor sich bei mir zu rächen? Wollte er mir damit zeigen, wie weh so etwas tut? Denn wenn ja, dann hat er sein Ziel erreicht. Es tat weh. Er hatte mich angelogen, er hatte mit mir gespielt...
"Justin", sprach seine Mum,"Deine Tante hat dich etwas gefragt"Wir blickten uns immernoch tief in die Augen.
"Donna, Justin und ich sind jetzt seit ungefähr 4 Monaten zusammen. Stimmt's, Baby", antwortete Jessy und hakte sich an seinem Arm ein.
Ich schluckte und spürte einen Stich in meinem Magen.
Justin POV:
Ihre Augen wurden feucht. Ich sah sie immernoch starr an, denn ich wagte es nicht, den Kontakt zu brechen, obwohl ich das tun sollte. Sie schüttelte langsam den Kopf und biss sich auf die Lippen.
"Baby?", riss mich Jessy aus den Gedanken. Es tat mir unendlich Leid...
Ich blickte zu Mum, die mit einem fröhlichen Gesicht lächelte. Dann sah ich zu Dad und anschließend zu Tante Donna:"Ja"
Ein lautes Geräusch ließ mich aufzucken und reflexartig schaute ich zu Vanessa.
Vanessa POV:
"Ja"
Geschockt ließ ich die Weinflasche fallen, die den Boden innerhalb weniger Milisekunden erreichte und in Scherben zerbrach.
"Vanessa, ist alles in Ordnung?", fragte mich Mrs.Mallette und stand sofort auf. Ich bekam kein einziges Wort heraus. "Vanessa", hörte ich Nathaniels Stimme. "Nathaniel, bring sie an die frische Luft", sprach Mrs. Mallette panisch und besorgt,"Lydia, räum das sofort weg!" "Es-es tut mir Leid", murmelte ich mit zittriger Stimme und kniete mich auf den mit Wein bedeckten Boden und wollte die Glassscherben aufheben, doch Nathaniel zog mich sofort wieder hoch. "Vanessa, keine Sorge, Lydia erledigt das", meinte Mrs. Mallette und strich mir über den Rücken. Nathaniel legte seine Hand über meinen Rücken und drückte mich sanft vor. Ein letzter Blick zu Justin verriet mir, dass er wütend war. Eine Träne rollte mir über die Wange.
Als wir draußen standen löste ich mich von Nathaniel und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Jetzt konnte ich meinen Tränen freien Lauf lasse. Es war mir recht unangenehm, vor dem Cousin von Justin zu weinen, doch ich konnte sie nicht mehr zurück halten, so verletzt war ich gerade. Plötzlich spürte ich zwei Arme, die mich in eine Umarmung zogen. "Ganz ruhig", flüsterte er und strich mir über die Haare. Ich hielt meine Hände immernoch an meinem Gesicht und weinte in seine Brust.
Justin POV:
Als ich sah, wie Nathaniel sie berührte, sie nach draußen brachte, platzte mir der Kragen. "Justin, alles okay?", fragte Mum und sah mich besorgt an. "Ich muss kurz auf die Toilette", meinte ich und stand auf. "Baby, wirklich alles in Ordnung?", wollte Jessy wissen und fasste über meinen Arm. Ich warf ihr einen genervten Blick zu und stand sofort auf. "Was war das denn?", hörte ich Mum mit Donna reden, bevor ich dann aus dem Esszimmer trat. Ich lief auf die Haustür zu, welche offen stand und trat hinaus. Da sah ich sie, weinend in seinen Armen. Wütend spannte ich meine Kiefer und wollte loslaufen, doch meine innere Stimme hielt mich davon ab:"Du bist selbst Schuld!"
Vanessa POV:
Die Umarmung tat gut, doch ich löste mich auch wieder aus dieser. Mit meinen Handrücken wischte ich die Tränen weg und sah verlegen auf den Boden. "Justin ist der Grund, oder?", fragte er leise und ich sah ihm in die Augen. Ich wollte ihm das natürlich nicht sagen, aber wer würde das denn nicht denken nach dieser offensichtlichen Aktion?! So nickte ich und wischte mir die nächste über meine Wange rollende Träne weg.
"Ich...muss da rein", meinte ich und war gerade bereit dazu, mich auf den Weg zu machen, als ich Justin vor der Tür stehen sah. Ich schluckte.
Mit gesenktem Kopf lief ich auf die Haustür zu und wollte an ihm vorbei, doch sein Griff um meinen Arm verhinderte dies. "Es ist nicht so, wie es aussieht", sprach er leise.
Ich blickte ihm verletzt in seine Augen. "Justin", unterbrach uns Jessy. Wütend riss ich meinen Arm aus seinem Griff und lief weg von ihm.
"Es tut mir sehr Leid, ich...es ging mir plötzlich nicht gut und..."-"Vanessa, es ist schon okay", meinte Mrs.Mallette,"außerdem hatte dieser Wein sowieso nicht geschmeckt" Dabei lächelte sie. Ich versuchte zumindest ein Lächeln zu erwidern, doch es fiel mir wirklich sehr schwer.
Nachdem ich fertig mit allem war, zog ich mich zurück in das Gästezimmer und holte meine Kleidung heraus. Schnell zog ich meine Hose an.
Als ich die weiße Bluse auszog und mein Top anziehen wollte, wurde die Tür sofort aufgerissen und Justin stürmte herein. Er schloss die Tür zu. Ich hielt mir erschrocken das Top über meinen Oberkörper. "Was tust du?!", fragte ich ihn wütend. Er atmete durch die Nase und es hörte sich eher nach wütendem Atmen an.
"Hör zu, es...es tut mir Leid, es ist nicht so, wie es aussieht. Es ist...", fing er an, doch ich ließ ihn nicht weiterreden und fiel ihm ins Wort:"Es reicht! Ich habe es mit meinen eigenen Ohren gehört. Du bist seit 4 verdammten Monaten mit ihr zusammen und hast mich heute gefragt, ob ich deine Freundin sein möchte!" "Vanessa..."-"Nein! Weißt du, wie ich mich fühle, verdammt! Ich hätte es einfach wissen sollen, Justin. Du hast mit meinen Gefühlen gespielt und DAS, obwohl wir uns nicht einmal richtig kennen!"
"Vanessa, hör mir bitte zu..."-"Nein, jetzt hörst du mir mal zu! Verdammt, ich habe keine Lust mehr auf diesen Scheiß. Ständig werde ich verletzt, verstehst du das nicht, ich will nicht mehr! Justin, du hast mich berührt, verdammt. Du hast mich geküsst!", fing ich weinend an,"und das, obwohl du schon in einer Beziehung bist. Du hast mich belogen!"
Er kam einen Schritt näher und wollte mich umarmen, doch ich schubste ihn weg. "Ich bin keine Schlampe, verdammt!" Ich kam mir nicht nur bescheuert vor, weil ich hier gerade die Seele aus dem Leib heulte, sondern weil ich das auch noch im BH vor ihm tat.
"Lass....lass mich einfach in Ruhe!", kam es schwach aus meinem Mund. Ich zog mir das Top schnell über, griff nach meiner Tasche und schloss die Tür auf. Es reichte mir, verdammt! Er hatte es echt geschafft, eine 4-stündige Beziehung kaputt zu machen. Ich wischte mir die Tränen weg und trat aus dem Zimmer.
"Noch hier?", sprach Jessy, als sie sich vor mich stellte. "Freu dich, gleich nicht mehr!", zischte ich und streifte ihre Schulter, als ich wütend an ihr vorbei lief. "Vanessa", hörte ich Justins Mum und schon tauchte sie vor mir auf. Sie sah mich besorgt an. "Hast du etwa geweint?", fragte sie. "Äh...nein, ich habe eine Allergie", log ich und kam mir bescheurt vor, das gesagt zu haben. "Ouh...ok. Naja, hier ist das Geld. Donna ist gerade am Telefon und hat mich gebeten, dir das hier zu geben. Sie freut sich, dass du morgen wieder da bist", lächelte sie und reichte mir einen Umschlag, welchen ich entgegen nahm. "Danke", murmelte ich. Ob ich jedoch wieder kommen würde war nicht sicher. Ich lief auf die Haustür zu und öffnete diese. Als ich dann aus dem Haus trat kam mir Nathaniel entgegen. "Soll ich dich fahren?", fragte er. "Nein, ich möchte alleine sein", antwortete ich und wollte weiter. "Vanessa", brachte er mich zum Stehen. Ich drehte mich um. "Pass auf dich auf" Ich sah ihn fragend an. "Äh...also ich meine...ähm wegen der Uhrzeit. Es ist schon spät geworden und du weißt ja", sprach er und ließ seine Hände in seine Hosentaschen gleiten. Ich nickte. "Äh...gute Nacht", sagte er dann. "Gute Nacht", erwiderte ich. Als ich mich wieder umgedreht hatte, fiel mein Blick auf ein Fenster, in dem Justin stand. Verletzt sah ich dann auch wieder weg, da Jessy plötzlich wieder auftauchte und sich an seinem Arm einhakte.
Sooo ihr lieben, neues Kapiteeeelllll :)
Ich hoffe sehr, es gefällt euch <3
Ein paar Kommentare und Votes würden mich sehr freuen <3
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Don't leave me
FanfictionDie 17-jährige Vanessa hat kein leichtes Leben. Sie wird von ihrem gewalttätigen, alkoholsüchtigen Vater geschlagen und beschimpft. Ihre Mutter brachte sich vor der noch damals 10-jährigen Vanessa um. Als sie dann noch auf Justin trifft und sich all...