Kapitel 48

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Piep Piep Piep!

"Mach das Ding aus!" Ich öffnete meine Augen und tastete nach meinem Wecker. "Vanessa!", nuschelte Kelsey wieder und presste sich einen Kissen ins Gesicht. Ich beendete das Piepen und schwang meine Beine aus der Decke. Verschlafen und mit halbgeschlossenen Augen fuhr ich mir ins Gesicht und seufzte. Ich blickte nochmal hinter mich, um nach Kelsey zu sehen. Dann stand ich auf und taumelte ins Bad. Zunächst ließ ich mein Gesicht mit eiskaltem Wasser erfrischen und schaute dann in den Spiegel, wobei mir wie jeden Morgen der Anblick einen Schrecken jagte. Ich fasste leicht über meine Augenringe. "Was ist nur los mit mir?", murmelte ich nach langer Zeit des Betrachtens. Ich war nur noch am Weinen. Wieso passierte mir das alles? Was hatte ich falsch getan? Seit Mums Tod gab es keinen einzigen Tag, an dem ich ordentlich gelacht hatte...nicht einmal, als ich bei Justin war. Doch es war eine kurze Zeit mit ihm. Der Gedanke daran gab mir einen Stich. Nein, ich würde jetzt nicht losheulen!

Ich lief zurück auf mein Zimmer und suchte mir Klamotten heraus. Nachdem ich fertig angezogen war versuchte ich Kelsey aufzuwecken. "Kelsey", flüsterte ich und rüttelte an ihr,"Kelsey!" "Mhh", entgegnete sie und drehte sich auf die andere Seite. "Kelsey, steh auf, wir haben 7 Uhr", sprach ich. "WAS?!", rief sie und kurz darauf stand sie panisch vor mir. "Ich habe verschlafen!", meinte sie und rannte ins Bad. Ich beobachtete sie, wie sie jedesmal an mir vorbei rannte. Nach etlichen Minuten war sie nun auch fertig. So fuhren wir gemeinsam zur Schule.


"Was hast du jetzt?", fragte mich Kelsey, als wir an unseren Schließfächern standen. "Biologie", antwortete ich und nahm mir die notwendigen Bücher heraus. "Ich habe jetzt Mathe", sprach sie. Ich nickte und machte meine Schließfachtür zu. Dabei erschrak ich, da Nathaniel plötzlich am Schließfach auftauchte. "Hey", lächelte er. "Hey", murmelte ich. "Ich gehe", kam es aus Kelseys Mund und schon war sie verschwunden. Ich wusste immer noch nicht, was sie gegen diesen Typen hatte..."Sie...ähm mag mich wohl nicht", meinte er. "Nein, das ist Kelsey...sie, naja, sie ist nicht gerade eine, die...", fing ich an und sofort fiel er mir ins Wort:"Sie hasst mich"-"Naja...schon möglich" Wir lachten beide kurz, als meine Augen auf Justins trafen und mein Lächeln auch sofort wieder verblasste. "Alles okay?", fragte mich Nathaniel und legte seine Hand auf meinen Arm. Justin hatte dies wohl bemerkt und knallte wütend die Tür auf, weshalb er dann hinauslief. "Ich...ähm muss gehen", sprach ich sofort und folgte Justin. Ich hatte keine Ahnung, wieso ich das tat, doch mein Gefühl sagte mir, dass ich das tun musste. Ich lief durch die Tür und rannte hinaus. Wo war er? Ich sah mich um und entdeckte ihn. "Justin!", rief ich. Er wurde schneller. "Justin!", rief ich noch einmal und griff nach seiner Hand. Er  drehte sich um und funkelte mich böse an. "Was willst du?" "Was ist verdammt nochmal los mit dir?!" Plötzlich lachte er. "Mit mir ist etwas los?!", rief er. Ich sah ihn fragend an.

"Vanessa, geh weg!" Er riss seine Hand aus meiner und lief Richtung Parkplatz. Ich stand kurz am selben Fleck, doch ich wollte diese Diskussion...UNSER Problem nicht offen lassen, also folgte ich ihm wieder. Er stieg in sein Auto. Ich lief einmal um das Auto und öffnete die Beifahrertür.

Justin POV:

Sie dachte doch wohl nicht im Ernst, dass sie das Recht dazu hatte, mich zu fragen?! Wütend stieg ich ein und wollte den Motor einschalten, als die Beifahrertür aufging und ein Mädchen einstieg. "Was tust du da?", fragte ich sie wütend. Sie antwortete nicht, stattdessen sah sie geradeaus. "Steig aus, Vanessa!", befahl ich ihr. "Ich werde nicht aussteigen, bevor wir das besprochen haben!"  Ich zögerte und starrte sie immer noch an, doch schließlich startete ich dann seufzend den Motor.

Nathaniel POV:

Nachdem sie rauslief, folgte ich ihr und entdeckte sie, wie sie in sein Auto stieg. So fuhren sie auch schon los. Was verdammt wollte sie von Justin? Er hatte sie verletzt und trotzdem ließ sie einfach nicht locker! Aber das würde sich ändern...oh ja, das würde sich ändern! Ich ging wieder zurück und suchte nach Jessy. Es dauerte nicht lange, denn sie war wie immer in der Cafeteria. "Jessy", sprach ich,"komm mit" Sie gehorchte und folgte mir aus der Cafeteria. Ich sah mich erst um und zog sie nach draußen, wo uns auch niemand sehen konnte. "Hast du's?", fragte ich sie und bald darauf verzog sie ihre Mundwinkel zu einem breiten Grinsen. "Erst das Geld"-dabei öffnete sie ihre Handfläche und hielt sie vor mein Gesicht. "Ich hatte gesagt, dass ich das Geld auf dein Konto überweisen werde" "Nathaniel, glaubst du wirklich, dass ich so naiv bin und dir das abkaufe? Vor dir steht Jessy und nicht Vanessa"-"Hey!", zischte ich und packte sie fest am Arm,"kein Wort über Vanessa! Und das Geld wird auf dein Konto überwiesen, hast du mich verstanden?!" Ängstlich nickte sie und ich ließ sie los. So steckte sie ihre Hände in ihre Tasche und holte einen Umschlag heraus. "Alles drauf?", wollte ich wissen und sie nickte. "Wann willst du es heute tun?", fragte sie. "Nicht heute...ich werde auf den richtigen Zeitpunkt warten" "Gut", grinste ich,"wir sehen uns dann" Ich gab ihr einen zarten Kuss auf die Wange und ging dann zurück ins Gebäude. Mach dich auf etwas gefasst, Bieber! Du wirst es bereuen, dich mit mir angelegt zu haben!

Vanessa POV:

Schweigend fuhren wir durch eine leere Waldstraße. "Wo gehen wir hin?", fragte ich. "Da, wo wir reden können. Wie du es ja wolltest!", antwortete er und sah dabei konzentriert auf die Straße. Ich versuchte jede seiner Bewegungen unauffällig zu betrachten. Ich hatte ihn vermisst. Ich wollte ihn nicht verlieren. Er hatte mich verletzt, doch ich war blind vor Liebe und wollte all das vergessen. Ich konnte nicht ohne ihn.

Nach langer Zeit fuhr er auf die Seite und wir kamen an einem Friedhof an. Als er das Auto gestoppt hatte, löste er seine Hände vom Lenkrad und starrte geradeaus."Wieso sind wir hier?", wollte ich wissen und sah ihn dabei fragend an. Was hatten wir hier verloren? Er drehte sein Gesicht zu mir und antwortete:"Weil hier verdammt nochmal alles bagann!"

***Flashback***


Was war denn jetzt los? Sie riss mir das Buch aus der Hand und sah mich mit einem ernsten Blick an. "Wie wäre es mit Danke?", fragte ich sie.

"Vanessa!", hörte ich Jackson rufen. Sie sah sofort in seine Richtung und dann wieder zu mir. Ich sah sie mir genauer an und hätte schwören können, sie irgendwo gesehen zu haben. Auch sie hatte mich etwas neugierig angesehen. Ich kannte sie, doch es fiel mir einfach nicht ein. Diese Augen...

Noch bevor ich überhaupt etwas sagen konnte oder daran denken konnte, wer dieses Mädchen war, verschwand sie auch wieder.

"Jackson", sprach ich. "Sorry, Bro kann jetzt nicht", entgegnete er und rannte ihr hinterher. O-kay?! Das war wohl ein ernstes Problem zwischen den beiden.


*27. Februar 2013*

"Mum, ich bin gerade auf dem Weg", sprach ich mit meiner Mutter am Handy, während ich mein neues Auto fuhr. "Beeil dich und sei vorsichtig, Schatz", waren ihre letzten Worte und wir legten beide auf. Mann, ich liebte dieses Auto! Ich drehte die Musik lauter und fuhr glücklich durch eine Waldstraße. Als ich an einer Ampel stand fiel mein Blick auf den Friedhof rechts von mir. Eine kleine Gruppe stand dort und es handelte sich dabei um eine Beerdigung. Ich konnte solche Anlässe gar nicht leiden. Ich hatte nie gewollt, irgendwann auf einer Beerdigung zu sein, denn ich wollte niemanden aus meiner Familie verlieren. Plötzlich fiel mir ein älterer Mann auf, der am Arm eines Mädchens zog. Ich kniff meine Augen leicht zusammen, um zu erkennen, was da vor sich ging. Er schubste das Mädchen, sodass es zu Boden fiel. Dann drohte er mit seinem Finger und sprach etwas, was ich nicht verstehen konnte. Bald darauf landete seine Hand auf ihrem Körper und er schlug sie. Biiiieeeeeeeeeeeep!!! Die Autos hinter mir fingen an zu hupen. Ich bog sofort nach rechts und brachte das Auto zum Stehen. Dann stieg ich anschließend aus und lief auf beide zu. Als der Mann erneut seine Hand heben wollte, griff ich nach ihr und zog sie zurück. "Was tun sie da?!", rief ich und kassierte einen Todesblick. "Verzieh dich, Junge!", rief dieser und riss sich aus meinem Griff. Mein Blick fiel auf das Mädchen, wobei sich unsere Augen trafen. Mit tränengefüllten Augen sah sie mir tief in die Augen...

***Flashback Ende***


So ihr Lieben, ich hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat :) Es tut mir Leid, dass es erst nach drei Tagen ein neues Kapitel gibt, aber ihr kennt ja meine Lage. Bin gerade sehr beschäftigt und habe wenig Zeit, aber trotzdem will ich euch nicht warten lassen und versuche, so gut es geht, hochzuladen :) Also, einen schönen Tag, bzw. Abend wünsche ich euch <3

 







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