Nathaniel POV:
Ich öffnete die Tür und trat ein. Ich machte langsame Schritte auf ihn zu. "Wer bist du?", fragte er nervös und hob seinen Kopf. Seine Augen waren mit einem schwarzen Tuch verbunden und seine Arme, sowie auch seine Beine waren gefesselt und an einen alten Stuhl festgemacht. Er zitterte am ganzen Leib, was daran lag, dass er gerade auf Drogenentzug war.
"Du wusstest genau, dass du dich nicht vor uns verstecken kannst", sprach ich und stellte mich direkt vor ihn. "Du wusstest, dass wir dich finden werden..."-ich griff nach seinem Kinn und zog ihn hoch,"und DU weißt jetzt auch, dass hier alles endet" "B-bitte, t-tut m-m-mir nichts...ich h-habe e-eine To-Tochter. Nehmt sie, ab-aber b-bitte tut mir nichts", stammelte er ängstlich. Ich lachte auf. "Was bist du bloß für ein Vater? Das Leben der eigenen Tochter riskieren, nur um das eigene zu retten? Lachhaft. Ich werde nicht einmal einer Haarsträhne von Vanessa etwas antun" Mit diesen Worten holte ich aus und schlug ihm ins Gesicht. Er stöhnte vor Schmerzen und bettelte:"Bitte, tu mir nichts!" Für mich war das Thema durch. Ich schlug ihn, bis die Tür aufgerissen wurde und Stephon mich von hinten packte. "Nicht jetzt!", befahl er mir und schubste mich weg. Ich sah ihn wütend an und klopfte meine Ärmel zurecht. "Geh jetzt!"-er sah mich ernst an. Wie konnte er mich davon abhalten? Schließlich war dieser Wichser doch in jeglicher Hinsicht mit Nora verbunden. "Los!" Ich schnaubte und lief dann durch die Tür hinaus.
"Hier"-ich gab einem unserer Männer das Tütchen und sprach:"Foltert ihn damit" So holte ich meine Autoschlüssel und verließ das Haus, um nach Hause zu fahren. Ich musste unauffällig handeln, vor allem, weil ich jetzt auch Justin in meinen Händen hatte.
Kelsey POV:
Ich fuhr mit dem Auto die Einfahrt entlang und parkte direkt vor der Haustür. Ich schluckte und stieg aus dem Auto. Das Haus war riesig und modern. Es sah sehr luxuriös aus. Wie konnte sich das ein Lehrer leisten? Ich sah mich um und entdeckte eine Sammlung an alter Autos. War das sein Ernst? Immer noch, er war doch NUR ein Lehrer! Oh mein Gott, was tat ich hier eigentlich? Statt meiner Freundin zu helfen, machte ich mir einen Kopf darüber, was dieser Typ noch machte.
Ich hatte lange darüber nachgedacht, hierher zu kommen, doch ich konnte Justin nicht erreichen. In seinem Apartment war er auch nicht. Ich musste es für Vanessa tun! Ich holte tief Luft und nahm all meinen Mut zusammen, bevor ich dann meine Faust hob und an die Tür klopfen wollte. Doch das Klingeln meines Handys erschreckte mich und sofort ließ ich meine Faust sinken, um mein Handy aus meiner Jackentasche herauszuholen. Ich schaute auf das Display. Jackson hatte angerufen. "Jackson", sprach ich ins Handy und schluckte. "Kelsey, wo bist du?", wollte er wissen und er hörte sich besorgt an. "Ich...ähm..b-bin bei Vanessa"-Verdammt! Wieso habe ich das bloß gesagt?! "Vanessa?"-er schien irgendwie erleichtert, aber dennoch verwirrt. "Ja...ähm sie brauchte Hilfe in Biologie", log ich weiter und biss mir dabei in die Unterlippe. "Biologie? Ich dachte..."-Sofort fiel ich ihm ins Wort:"Jackson, tut mir Leid, ich muss jetzt Schluss machen. Vanessa ist wieder im Zimmer. Wir sehen uns dann, ich liebe dich" So legte ich auch schon auf und bereute es, ihn angelogen zu haben. Aber vielleicht würde er so nie auf die Idee kommen, nach ihr zu fragen. Ich hasste die Situation, in der ich steckte...nein, in der Vanessa steckte. Wie konnte das alles bloß innerhalb so kurzer Zeit geschehen? Vanessa ist entführt worden, Justin ist nirgends zu finden und ich stehe vor der Haustür meines Lehrers, der sich auch noch als Vater meiner besten Freundin herausgestellt hat. Anschließend, damit es dadurch noch besser werden kann, lüge ich auch noch meinen Bruder an. Echt toll. Ich könnte echt schreien!
Ich musste mich zusammenreißen, verdammt. Also gehorchte ich mir selbst und klopfte an die Tür, die auch sofort von einer kleinen, freundlichen Dame geöffnet wurde. Ich sah sie mir von Kopf bis Fuß an. Hatte er etwa auch noch eine Hausfrau? Dieser Mann war nicht NUR Lehrer, davon war ich überzeugt. Wie hätte er sich sonst so etwas leisten können? Außerdem, wenn er schon das Geld hatte, wieso musste Vanessa in solch einem Loch leben? Sie tat mir sowas von Leid. Ich hatte ihr oft Geld angeboten, weshalb ich mich schäme, da das einfach nicht richtig war, denn sie war oft deswegen wütend auf mich. Sie schätzte meine Hilfe, doch sie wollte kein Geld. Sie war immer anständig und hoffte auf das Gute. Oh mein Gott, wieso redete ich so, als ob es sie nicht mehr geben würde?! "Miss?", riss mich die sanfte Stimme der Frau aus all meinen Gedanken und ich war ihr dankbar dafür, sonst hätte ich mir noch schlimmeres vorgestellt. "Äh...ich möchte zu Mr. Arjean", meinte ich sofort. Sie lächelte. "Warten Sie einen Moment" Ich nickte und plötzlich machte sie die Tür vor meiner Nase zu. Wow, danke sehr. War ja nicht so, dass ich direkt vor ihr stand. Seufzend ging ich einen Schritt zurück und wartete. Nach kurzer Zeit wurde sie wieder geöffnet. "Kelsey?" Er war überrascht und sah mich mit großen Augen an. Ja, auch nett, sie zu sehen. Ironie lässt grüßen!
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Don't leave me
FanfictionDie 17-jährige Vanessa hat kein leichtes Leben. Sie wird von ihrem gewalttätigen, alkoholsüchtigen Vater geschlagen und beschimpft. Ihre Mutter brachte sich vor der noch damals 10-jährigen Vanessa um. Als sie dann noch auf Justin trifft und sich all...