Kapitel 41

2.6K 119 5
                                    


Als ich nun ewig in diesem Raum saß wusste ich, dass ich dadurch Mum auch nicht mehr zurückbekam. Ich musste nach Hause. Ich konnte nicht länger in diesem Haus bleiben. Ich stützte mich vom Bett ab und lief dann zur Tür. Als ich sie öffnete und aus dem Zimmer trat, drehte ich mich nochmal um und sah wieder auf den Boden. "Ich liebe dich, Mum", flüsterte ich und schloss die Tür...


Auf dem Weg nach Hause dachte ich nur noch an Justin.

"Ich liebe dich, verdammt!"


Wenn er mich doch liebte, wieso tat er mir das an? Wieso war er nur in Jessys Nähe? Wieso hatte er mich angelogen? All diese Fragen hämmerten in meinem Kopf herum. Wenn ich bloß wüsste, wieso er das tat...

Justin POV:

Nachdem Jessy das Apartment verließ, stand ich auf und lief mit schweren Schritten auf mein großes Fenster zu. Dabei hielt ich meine Hand fest auf meine Seite gedrückt, da ich die Schmerzen spüren konnte. Ich schaute aus dem Fenster und entdeckte Kelseys Auto. Ich verengte meine Augen etwas, damit ich wenigstens Vanessa erkennen konnte, doch vergebens. Nun fuhr das Auto weg und ich starrte immer noch auf die gleiche Stelle.

"Vanessa", hörte ich mich selbst reden.  Meine Stirn war an das Fenster gelehnt und ich stellte mir ihr wunderschönes Lächeln vor. Wie sehr ich sie doch wollte...Wieso machte sie mir alles so schwer? Fuck! Ich konnte einfach nicht mehr aufhören, an sie zu denken. Verzweifelt fuhr ich mir durch meine Haare und schloss meine Augen.

Mr. Arjean:

"Ach David. Nur das Nötigste, das weißt du doch", grinste er und verschränkte seine Arme vor der Brust. Ich seufzte. "Dass man dich auch immer daran erinnern muss", sprach er und öffnete seine Hand,"du erinnerst dich doch hoffentlich noch an die 3000 $"

"Hier hast du dein Geld!", zischte ich und drückte ihm den Umschlag in die Hand. "Danke sehr", lachte er. "Hör zu, solltest du ihr etwas antun, bringe ich dich um. Hast du mich verstanden? Wenn du nur eine Strähne von ihr berührst...", drohte ich ihm, nachdem ich ihn am Kragen packte. "Das ist meine Tochter, du hast mir nichts zu sagen!", fiel er mir ins Wort und riss sich aus meinem Griff. "Du...", wollte ich erwidern, doch ich durfte nichts falsch machen. "Du kannst froh sein, dass ich sie dir gebe", meinte er, drehte sich um und lief dann anschließend mit dem Geld weg.

Es machte mich kaputt, sie bei diesem Geisteskranken leben zu lassen, doch ich musste warten. "Du musst dich noch ein bisschen gedulden", murmelte ich. So Leid es mir auch tat und ich diesen Plan hasste, ich tat es für uns beide...

Sobald der Plan erfolgreich abgeschlossen ist, werde ich den Typen mit eigenen Händen umbringen.

Vanessa POV:

Als ich zu Hause ankam stellte ich meine Sachen im Zimmer ab und lief auf die Küche. Dad würde bald kommen und wenn ich ihm bis dahin nichts zum Essen vorbereiten würde...würde er mich wieder schlagen. Ich bereitete also etwas zu und verzog mich dann in mein Zimmer. Ich setzte mich auf mein Bett und starrte aus dem Fenster. Der Himmel wurde langsam dunkler und wieder würde ein Tag vergehen...

Während ich meine Hausaufgaben machte hörte ich Geräusche aus dem Flur und öffnete meine Zimmertür. Dad stand gegenüber der Kommode und griff in die Schubladen hinein. "Dad?", sprach ich und seine Augen trafen reflexartig auf meine. "Suchst du etwas?", fragte ich leise. Keine Antwort. Stattdessen knallte er die Schubladen zu und lief an mir vorbei, wobei er meine Schulter traf. Was brauchte er? Noch bevor ich mich umdrehen konnte, kam er auch schon wieder. "Hast du keinen Hunger?", wollte ich wissen und war schon auf seinen Schlag vorbereitet. "Hab was zu erledigen", entgegnete er und öffnete die Haustür. "Ich habe...", wollte ich aussprechen, doch schon fiel die Tür zu. "Dein Lieblingsessen gekocht", brachte ich meinen Satz leise zu Ende und ging dann wieder zurück auf mein Zimmer. Dort öffnete ich das Fenster, da ich Kopfschmerzen hatte und frische Luft brauchte. Solange mein Zimmer durchlüftet wurde, entschied ich mich duschen zu gehen.

***Zeitsprung***

Justin POV:

Mit der Flasche in der Hand näherte ich mich ihrem Haus. Nun stand ich davor und trank den letzten Schluck. Ich spürte den Alkohol und warf die Flasche zu Boden, sodass sie in tausend kleine Scherben zersprang. Torkelnd versuchte ich, hinter das Haus zu gelangen. Als ich dann ein geöffnetes Fenster wahrnahm, war das meine Chance. Ich näherte mich dem Fenster und sprang auf. Dabei zog ich mich hoch und spürte etwas an meiner Seite. Es war mir völlig egal, ob die Fäden, mit denen meine Narbe zugenäht wurde, sich lösten. Ich hielt das einfach nicht mehr aus. Ich musste zu ihr. Als ich es schaffte und nun in einem Zimmer stand, realisierte ich, dass es ihr Zimmer war. Ihre Zimmertür stand offen und ich nahm das Prasseln des Wassers wahr und folgte dem Geräusch.

Nun stand ich vor einer Tür. Ich hörte kein Prasseln mehr. Es war still.

So fasste ich über die Türklinke und drückte sie langsam hinunter. Ich betrat das Badezimmer und schloss die Tür wieder zu. Mein Blick fiel auf das Mädchen, nach dem ich mich sehnte. Sie ließ das Handtuch fallen und ich musste mich zusammenreißen, um mein Verlangen nach ihr zu kontrollieren. So sah ich ihr zu und bewunderte jede ihrer Bewegungen.

Vanessa POV:

Ich trocknete mich ab und zog mir meine Unterwäsche an, als ich plötzlich ein Geräusch wahrnahm. Erschrocken drehte ich mich um und traf auf haselnussbraune Augen. "Justin?", kam es geschockt aus meinem Mund. Was hatte er hier zu suchen? Er schaute mich an, als ob er high wäre und musterte mich von oben bis unten. Dabei biss er sich auf die Lippen. Ich schluckte. Mein Herz begann schneller zu schlagen, da er langsam auf mich zu kam und ich in Unterwäsche vor ihm stand. Er roch intensiv nach Alkohol. Ich trat einen Schritt zurück, da ich langsam Angst spürte. "Vanessa", flüsterte er und blieb nicht stehen. Ich spürte schon die Wand hinter mir.

Als er nun wenige Zentimeter vor mir stand stützte er beide Arme links und rechts von mir an der Wand ab und spannte seine Kiefer. "Justin, du bist betrunken", sagte ich ängstlich. Er schüttelte den Kopf. "Ich will dich", nuschelte er und beugte sich vor, um mich am Hals zu küssen. Gänsehaut machte sich an meinem ganzen Körper breit und meine Nackenhaare stellten sich auf. "Justin"- Ich versuchte ihn von mir wegzudrücken, doch er packte mich an der Taille und wanderte meinen Hals hinunter, während er mehrere Küsse darauf verteilte. Was tat er da? Er sah mir wieder in die Augen und flüsterte:"Ich brauche dich...verdammt, ich sehne mich nach dir" Er strich mir eine Haarsträhne zurück und streichelte dann meine Schläfe entlang. "Ich will nur dich", wiederholte er. Er wanderte mit seinen Händen über meine Schulter. "Nur dich", hauchte er in mein Ohr. Ich war wie versteinert. Ich konnte mich einfach nicht bewegen.

Als er dann plötzlich meine BH-Träger versuchte, von meinen Schultern zu streifen, wurde mir bewusst, was hier gerade ablief. "Justin!", rief ich und schubste ihn mit meiner ganzen Kraft weg. Mit großen Augen sah ich geschockt in seine. Meinen Oberkörper hatte ich mit meinen Armen umschlungen und schluckte. Hatte er gerade versucht, mich zu entblößen?!


Soooo, das war Kapitel 41 :) Hoffe sehr, dass es euch gefallen hat <3

Ein ehrliches Feedback würde mich sehr freuen, denn irgendwie denke ich, dass dieses Kapitel nicht gerade so geworden ist, wie ich es eigentlich gedacht hatte :/

Don't leave meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt