Er bewegte sich langsam fort, sodass ich kleine Schritte zurücklief und schließlich mit meiner Kniekehle die Bettkante berührte. Vorsichtig setzte ich mich auf das Bett, während wir uns immer noch küssten, und er lehnte sich so vor, dass ich mich hinlegte. Er stützte beide Arme links und rechts von mir auf dem Bett ab und küsste mich weiter, während er über mir war.
Dann lösten wir unsere Lippen voneinander und holten tief Luft, da wir beide erschöpft von dem Kuss waren. Er hatte seine Arme immer noch links und rechts von mir und sah mich wieder mit diesem unglaublichen Blick an. Ich schluckte. Plötzlich spürte ich seinen Finger an meiner Schläfe. Er Strich die Haare aus meinem Gesicht und fasste über die Narbe an meiner Schläfe.
"Was tun wir hier?", fragte ich ihn leise und er sah wieder mich an. "Etwas, was wir beide schon immer tun wollten", antwortete er. Er hatte Recht. Ich sah wieder weg von seinen Augen und mein Blick fiel auf seinen muskulösen Körper. Wieder spürte ich seine Nähe und seinen Atem, als er sich zu mir beugte. Es machte mir nichts aus, dass er noch über mir war. "Vanessa", hauchte er in mein Ohr und küsste meinen Hals hinunter. Ich legte meinen Kopf in meinen Nacken und erhob meinen Oberkörper etwas.
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Am nächsten Tag....Justin POV:
Ich saß auf dem Sessel gegenüber von meinem Bett und beobachtete sie. Was hatte sie mit mir gemacht, dass ich plötzlich Gefühle für sie entwickelte, verdammt!
Ich stützte meine Ellbogen auf meinen Knien und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. "Justin", hörte ich Ihre zarte Stimme und hob meinen Kopf. Sie saß aufrecht auf dem Bett und sah mich schüchtern an. "Es ist 5 Uhr. Du kannst das Bad benutzen, ich werde dich nach Hause fahren, dann kannst du dich umziehen, damit du dann zur Schule kannst", sprach ich und stand dann auf. Sie sah mich mit einem enttäuschten Blick an. Ich wusste nicht wieso, aber im Moment hatte ich einfach zu viel von ihr. Ich brauchte einen klaren Kopf. Ich musste darüber nachdenken, was sich alles ändern würde, wenn ich mich ihr hingeben würde...Vanessa POV:
Als er dies sagte, nickte ich nur und stand auf. Zuerst lief ich auf ihn zu und blieb vor ihm stehen. Er hatte seinen Kopf gesenkt. "Vergessen wir das von gestern", meinte er und plötzlich fing mein Herz an, schneller zu schlagen. Das war nicht sein Ernst! Ich spürte, wie mir eine Träne die Wange hinablief. Ich hätte es wissen sollen. Er hatte mit mir gespielt. "Wieso tust du das?!", fragte ich ihn leise. "Vanessa, mach dich bitte fertig, ich fahre dich nach Hause", entgegnete er. "Du verlangst von mir, dass ich es vergesse", schluchzte ich. Er hob seinen Kopf und blickte mir in die Augen. "Denkst du wirklich, dass es so einfach ist, sowas zu sagen?! Verdammt, wieso tust du mir das an?!", sagte ich. "Ich möchte nichts sagen, was dich verletzen wird, also...", fing er an, doch ich unterbrach ihn:"Du hast schon genug getan, um mich zu verletzen" Nachdem ich dies sagte, öffnete ich die Tür und lief mit schnellen Schritten die Treppe hinunter. Ich musste weg, einfach nur weg von ihm!
Weinend kam ich zu Hause an und ließ mich sofort auf mein Bett fallen. War das Rache dafür, dass ich Jackson geküsst habe? Es gingen gerade tausende von Fragen durch meinen Kopf.
Ich durfte keine Schwäche zeigen, ich musste stark sein. Wenn er meinte, dass ich all das vergessen sollte, dann bitte..."Du kannst das sowieso nicht vergessen!", mischte sich meine innere nervige Stimme wieder ein. Ich ignorierte diese, da sie mich zu alldem führte ! Verdammt, wie dumm war ich eigentlich, dass ich meiner inneren Stimme folgte?!Ich rappelte mich auf und machte mich schnell frisch. Schließlich hatte ich noch knapp eine Stunde bis zur Schule. Ich lief zu meinem Schrank und holte mir eine weiße Ripped-Jeans und einen weinroten Pulli. Dazu kombinierte ich meine weißen Chucks und band meine Haare zu einem hohen Zopf. Als ich nun fertig war, fiel mir auf, dass ich meine Narben decken musste, also schmierte ich mir noch etwas Make-up ins Gesicht. Nachdem ich fertig war begab ich mich zunächst auf den Flur, wo ich nach Dad suchte. Ich suchte jedes einzelne Zimmer ab, doch wieder war er nicht da. Langsam machte ich mir nicht nur Sorgen, sondern ich hatte Angst, wo er sich rumtrieb. Ob er nicht mit Drogenjunkies oder Gewalttätern unterwegs war... Oh Gott, diese Vorstellungen!
Ich schaute auf mein Handy und realisierte, dass ich eine Nachricht von Kelsey bekam:
Hey süße, ich hole dich um kurz nach halb ab!
Ich schaute auf die Uhr...7:30 Uhr. Sofort lief ich zur Tür und öffnete diese. Als ich die Haustreppe runterlief kam sie auch schon. "Steig ein", meinte sie lächelnd und ich gehorchte ihr. Ich stieg ein und schnallte mich an. "Alles okay?", fragte sie mich und ich sah sie fragend an. "Ja, wieso nicht?"
Sie zuckte mit den Achseln und fuhr los. "Kels, du musst mich nicht immer fahren", sprach ich. "Vanessa, halt die Klappe und genieße die Fahrt bis die Hölle wieder anfängt", grinste sie. Ich kicherte. "Danke" Sie nickte lächelnd."Du bist auch nicht wegen Jackson sauer auf mich?", fragte ich sie, nachdem wir aus dem Auto stiegen. Sie blieb stehen und sah mich ernst an. "Van, du bist meine allerbeste Freundin...klar, ich finde das nicht gerade toll, was du mit Jackson abgezogen hast, aber ich verstehe dich. Trotzdem hättest du das nicht tun dürfen. Es hat ihn wirklich sehr verletzt"
Ich senkte verschämt meinen Kopf und verschränkte meine Finger ineinander. Sie hatte Recht. Ich hätte das nicht tun sollen. Ich habe ihn enttäuscht, ihm unnötig Hoffnungen gemacht und verletzt. Ich war ein grauenvoller Mensch. "Jackson hat das nicht verdient", murmelte ich und sah sie traurig an. "Eine Entschuldigung wäre angebracht"
Ich nickte. "Ich denke, dass ich ihm nicht nur eine Entschuldigung schuldig bin, sondern auch eine Erklärung", meinte ich und schaute auf die Gruppe, die an der Mauer stand. Jackson stand mit einer Zigarette in der Hand angelehnt an der Mauer und war kaum im Gespräch der anderen beteiligt. Er hatte öfters einen Blick auf uns geworfen. "Ich denke, ich sollte das jetzt tun" Kelsey drehte sich um und sah zu Jackson. "Noch bevor Justin kommt", sagte sie und plötzlich spürte ich Wut."Wir sehen uns dann in Chemie", sprach ich und lief auf Jackson zu.
"Jackson, können wir kurz reden?", fragte ich diesen. Er zog ein letztes Mal von seiner Zigarette und warf den Stüppel zu Boden, bevor er darauf trat. Er verschränkte seine Arme vor der Brust und sah die anderen an. "Wir gehen dann mal", meinte Dan und alle verschwanden. "Was willst du?", fragte er, ohne mich dabei anzusehen.
"Ich...ich wollte mich entschuldigen. Ich weiß, ich hätte das gestern nicht tun sollen, das war so kindisch von mir, ich war einfach nur...", fing ich schnell an, doch Jackson fiel mir sofort ins Wort:"Wieso hast du mir nicht einfach gesagt, dass du keine Gefühle für mich hast, verdammt. Vanessa, ich habe dir meine Liebe gestanden, du hast nur mit mir gespielt, um Justin eifersüchtig zu machen. Dachtest du wirklich, ich sei blöd?! Blind genug, um deine Gefühle für ihn nicht zu bemerken?"
Meine Augen füllten sich wieder mit Tränen. "Ich wollte das nicht...ich hatte nie vor, dich zu verletzen. Anfangs hatte ich Gefühle für dich...ich...i-i-ich weiß nicht, wie das dazu gekommen ist, dass plötzlich alles so...oh mein Gott, es tut mir einfach so Leid!", stammelte ich und fing an zu weinen. Das waren nicht nur Tränen dafür, dass ich verzweifelt war, nein, das waren auch Tränen dafür, dass er mich verletzt hatte...dass JUSTIN mich in dem Glauben ließ, dass ich nichts weiter als alle anderen war. Obwohl wir uns noch nicht richtig kannten hatte ich mich verliebt. Verliebt in seine wunderschönen Augen, in seine Stimme, seine Präsenz. Einfach in alles!Ich spürte zwei Arme, die mich zu sich zogen. Und schon spürte ich Jacksons Brust an meinem Gesicht. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und lehnte mich an seine Brust. Er legte seine Arme um mich und drückte mich fest an sich. "Ich verzeihe dir. Jedoch nicht, weil du dich entschuldigt hast, sondern weil ich weiß, wie sich unerwiderte Liebe anfühlt ", flüsterte er.
Unerwiderte Liebe...
Soooo ihr Lieben, tut mir Leid, dass das so lange gedauert hat, aber ich hoffe trotzdem, dass es euch gefällt :)
Ein paar Votes und Kommentare würden mich sehr freuen <3
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Don't leave me
FanfictionDie 17-jährige Vanessa hat kein leichtes Leben. Sie wird von ihrem gewalttätigen, alkoholsüchtigen Vater geschlagen und beschimpft. Ihre Mutter brachte sich vor der noch damals 10-jährigen Vanessa um. Als sie dann noch auf Justin trifft und sich all...