2. Kapitel

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Jack

Eine zarte Hand, die über meinen Bauch streift, weckt mich aus einem unruhigen Schlaf. Bereits im nächsten Moment seufze ich hörbar und drehe mich schläfrig auf die Seite.

"Aufwachen, mein Süßer", flüstert Katelyn mir ins Ohr und beginnt leicht daran zu knabbern. Ich stöhne genervt auf und versuche sie etwas von mir zu schieben, da ich weder Lust auf ihre Nähe, noch auf ihre Zunge in meinem Ohr habe.

"Verpiss dich!", knurre ich schläfrig und öffne blinzelnd die Augen. Ich werfe einen kurzen Blick auf die Uhrzeit in meinem Handy und fahre mir schließlich frustriert durch meine kurzen, hellbraunen Haare, die durch letzte Nacht völlig durcheinander sind. Ich sollte Katelyn endlich mal klarmachen, dass ich es nicht leiden kann, wenn sie mir beim Sex in die Haare greift.

Ich bin kurz davor einfach wieder meine Augen zu schließen und weiterzuschlafen, jedoch habe ich schon die letzten zwei Schultage geschwänzt und weiß somit, dass ich Probleme bekommen werde, wenn ich heute wieder nicht anwesend bin. Warum muss die Schule auch zu solch einer Uhrzeit stattfinden? Es ist einfach viel zu früh!

Katelyn lacht und fährt mit ihren Lippen hinunter zu meinen Hals und beginnt dort an der empfindlichen Haut zu saugen. Ich schließe wieder die Augen, nur um sie kurz darauf von mir zu stoßen und komplett aufzustehen.

Als ich sie beleidigt seufzen höre, lasse ich mich davon jedoch nicht stören. Soll sie doch auf beleidigt tun, wenn sie das unbedingt möchte. Ich greife mir den schwarzen Pullover vom Boden und ziehe ihn mir über.

Katelyn liegt noch immer in ihrer Unterwäsche auf dem Bett und starrt mich beleidigt an, sodass ich nur irritiert zurückstarre.

"Was?", frage ich gereizt und ziehe eine Augenbraue nach oben.

Sie verdreht nur die Augen und steht ebenfalls auf, um sich bereits im nächsten Moment ihr schwarzes, enges Kleid anzuziehen. "Gestern warst du eindeutig lieber", jammert sie und wendet mir beleidigt den Rücken zu.

Ich verdrehe die Augen. "Gestern hast du auch eindeutig weniger genervt", bemerke ich und gehe ohne ein weiteres Wort ins Badezimmer.

Ich lasse sie in meinem Zimmer zurück und hoffe, dass sie so schnell wie möglich verschwindet. Sie ist zwar verdammt heiß, doch leider auch schon nach kurzer Zeit sehr nervig.

Katelyn und ich hatten in dem letzten Jahr so häufig etwas miteinander, dass viele bereits dachten wir wären in einer Beziehung. Jedoch lasse ich mich auf solch einen Scheiß nicht ein. Ich habe keine Beziehungen und daran wird sich auch nichts ändern. Immerhin sind sie eh nur zum Scheitern verurteilt.

Ich rufe Katelyn nur an, wenn ich Lust habe mit ihr zu schlafen oder sonst etwas in dieser Richtung. Wir ziehen dieses "keine Gefühle" Ding ziemlich gut durch. Keine Ahnung ob sie mich "liebt" oder es jemals getan hat. Ich habe es jedenfalls nie getan. Liebe ist die größte Scheiße, die es gibt. Sobald ich diese verliebten Pärchen nur sehe, könnte ich sofort kotzen.

Ich verstehe einfach nicht, was alle so toll an Beziehungen finden? Dieses ständige Beweisen, dass man den Anderen liebt und ihm sogar treu bleiben muss sind zwei Dinge, die ich niemals könnte.

Während ich unter die Dusche steige und mich anschließend für die Schule fertig mache, höre ich Katelyn in meinem Zimmer telefonieren.

Warum muss sie immer noch hier sein?

Als ich zurück in mein Zimmer laufe, greife ich nach meinem schwarzen Rucksack und werfe ihn mir locker über die Schulter. Ich ignoriere die Hand, die Katelyn mir hinhält und gehe an ihr vorbei aus der Tür.

To StayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt