46. Kapitel

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Alison

Ich steige ebenfalls in Kyles Auto ein und sehe ihn kurz schweigend an, während er sich anschnallt.

"Kyle. Können wir reden? Es tut mir leid das ich nicht dran gedacht habe ...", sage ich und atme hörbar aus, während ich versuche die Tränen zurückzuhalten.

Ich hasse es wenn Kyle und ich uns streiten. Er bedeutet mir so viel, dass ich es einfach nicht verkraften kann, wenn er sauer auf mich ist.

"Ich möchte gerade aber nicht reden.", murmelt er, ohne mich dabei anzusehen.

"Ich glaube es ist keine so gute Idee, wenn wir jetzt ins Kino gehen...", sage ich vorsichtig, da ich mir sicher bin, dass der Abend nicht gut ausgehen wird.

Kyle zuckt nur mit den Schultern und legt den Rückwärtsgang ein, um aus der Ausfahrt zu fahren.

"Also ich werde den Film jetzt auf jeden Fall schauen. Mit oder ohne dir.", sagt er kalt und sieht über seine Schulter zurück, während er Rückwärts fährt.

Ich seufze und sehe auf meine Hände, die in meinem Schoß liegen. "Ich habe es dir versprochen. Also gehen wir zusammen."

***

Ich habe noch nie zuvor einen Abend so unangenehm verbracht wie heute. Die ganze Zeit standen oder saßen Kyle und ich nur schweigend nebeneinander, während er mich kaum angesehen hat.

Ich kann es ihm nicht verübeln, dass er sauer auf mich ist. Immerhin wäre ich auch total sauer auf ihn, wenn es umgekehrt wäre.

Ich weiß selbst, was das für eine bescheuerte Aktion von mir war. Ich habe Kyle die letzten Monate ständig von dem Film erzählt und musste ihn zuerst sogar dazu zwingen, dass er mit mir mitgeht und dann bringe ich so etwas ...

Obwohl der Film an vielen Stellen ziemlich lustig war, konnten Kyle und ich einfach nicht lachen.

Während mein Blick dauernd zu ihm schweifte, schaute er mit einem traurigen Blick auf die Leinwand. Fast schon als würde er versuchen die Tränen zurückzuhalten.

Auch die Fahrt nach Hause verlief nicht besser, da er ständig das Radio umschaltete und lauter drehte, sodass ich keine Möglichkeit fand mit ihm ein Gespräch zu beginnen.

Als er schließlich vor meinem Haus hält, schaltet er das Radio aus und bleibt schweigend sitzen.

Um uns herum wird es langsam dunkel, sodass die ersten Laternen die Straßen erleuchten.

Einige Sekunden vergehen, in denen ich verzweifelt nach Worten suche, mit denen ich es wieder gut machen kann. Schließlich hole ich tief Luft und wende mich zu ihm.

"Kyle? Können wir reden? Bitte.", sage ich leise und sehe ihn dabei traurig an, als er im nächsten Moment die Augen schließt und kurz durchatmet.

"Ich komme noch mit rein. Deine Mutter hat mir gesagt ich soll dich nicht alleine lassen, bis sie zu Hause ist, da sie heute länger arbeiten muss.", sagt er emotionslos, während er sich abschnallt und aus dem Auto aussteigt.

Ich seufze und öffne ebenfalls die Tür, um in die kalte Nachtluft hinaus zu steigen. Ich krame in meiner schwarzen Handtasche nach dem Hausschlüssel und schließe die Haustür auf.

Alle Lichter sind in den Zimmern aus, da Emily morgen keine Schule hat und somit die Nacht bei unseren Großeltern ein paar Städte weiter verbringt. Wir sehen unsere Großeltern nicht oft, da sie kein Auto haben und wir kaum die Zeit finden zu ihnen zu fahren, um sie zu besuchen. Jedoch ist die Freude dann umso größer, wenn wir sie nach einer Weile wieder sehen.

To StayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt