14. Kapitel

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Alison

[22:15 Kyle:] Alison? Bist du noch wach?

[22:16 Alison:] Ja, was ist? Alles okay?

[Kyle] Kann ich heute bei dir übernachten, bitte?

[Alison] Was ist los? Ist etwas passiert?

[Kyle] Ich will heute nicht zu Hause schlafen, bitte mach die Tür auf. Ich steh schon unten. Bitte.

[Alison] Ich komme gleich runter.

Ich lege mein Handy beiseite und schlüpfe in meine Hausschuhe, die mir meine Mom zu Weihnachten geschenkt hat. Ich ziehe den Cardigan, der auf meinem Stuhl liegt, über mein schwarzes Top und öffne die Tür, um die Treppen nach unten zu laufen.

Als ich den Fernseher im Wohnzimmer höre, schleiche ich mich zur Haustür und öffne diese mit einem leisen knarren.

Kyle steht mit geröteten Augen und einem Rucksack um die Schulter vor mir und sieht mich mit einem traurigen Blick an.

"Kyle?", frage ich besorgt und trete einen Schritt nach draußen in die kalte Nacht.

Er sieht auf den Boden, während ihm vereinzelt Tränen über die Wangen laufen.

"Ach Kyle", flüstere ich und ziehe ihn in meine Arme, während er zu schluchzen anfängt und seine Arme um mich schlingt.

****

Eine Stunde später liegen wir beide in meinem Bett und sehen uns nur schweigend an. Schließlich fahre ich mir durchs Haar und rücke näher zu ihm. "Streiten sie sich in letzter Zeit öfter?", frage ich vorsichtig und greife nach seiner Hand, um ihn zu trösten.

Er schließt die Augen und erwidert den Griff um meine Hand. "Mom hat gesagt, sie will sich scheiden lassen. Sie hat ihn angebrüllt. Ich konnte einfach nicht zu Hause bleiben. Ich konnte das Geschrei nicht mehr ertragen ... " Seine Stimme bricht ab und eine weitere Träne läuft seine Wange hinunter.

"Hey", flüstere ich sanft und wische die Träne mit meinen Fingern weg und lasse meine Hand noch eine Weile an seiner Wange ruhen, um ihn zu beruhigen. "Es ist okay. Du kannst hier bleiben, solange du willst."

Er nickt und legt seinen Kopf in meine Hand. "Danke" Er schenkt mir ein kleines Lächeln, als er die Augen schließlich wieder öffnet.

"Kein Problem", flüstere ich und schließe letztendlich die Augen. "Versuchen wir ein bisschen zu schlafen, okay?"

Ich höre das Lächeln in seiner Stimme, als er antwortet. "Okay."

Nach einer Weile überkommt mich schließlich die Müdigkeit und ich schlafe ein, ohne dabei seine Hand loszulassen.

****

Ein schmerzhaftes Stechen in meiner Brust lässt mich aufschrecken. Ich schlucke schwer, als ich versuche zu atmen, jedoch habe ich das Gefühl keine Luft zu bekommen. Ich kralle mich an meinem Bett fest und versuche aufzustehen, während ich geschockt die Augen aufreiße.

"Kyle", keuche ich und spüre die Tränen, die mir über die Wangen laufen. Mein ganzer Körper fängt an zu schmerzen und ich würde am liebsten laut aufschreien. "Kyle!", schreie ich diesmal und lasse mich erschöpft aus dem Bett auf die Knie fallen.

Plötzlich spüre ich ihn meine Schultern umfassen, während er sich vor mich kniet. "Alison!", ruft er panisch, doch seine Stimme erreicht mich nicht. Sie ist nur ein fernes Rauschen, das ich kaum wahrnehme. Mein Bauch und meine Knochen schmerzen so sehr, dass ich die Arme um meinen Körper schlinge, da ich Angst habe, ansonsten auseinanderzufallen. Ich schreie und fange an zu schluchzen, während ich mich zusammen krümme und unkontrolliert zu zucken anfange.

To StayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt