11. Kapitel

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Jack

"Du kannst ganz schön nervig sein, weißt du das eigentlich?" Katelyn sieht mich beleidigt an, während ich meine schwarze Hose überstreife.

"Das kann ich nur zurückgeben", erwidere ich und verdrehe die Augen, während ich aufstehe.

Sie seufzt beleidigt und steht ebenfalls auf. "Können wir nicht im Bett liegen bleiben? Ich hab keinen Bock auf Schule..." Sie klingt ziemlich verkartert, was mich nicht weiter wundern sollte, nachdem sie gestern eine ganze Flasche Wodka mit mir getrunken hatte.

"Doch wir gehen", sage ich und steuere direkt die Badezimmertür an. Leider muss ich heute in der Schule erscheinen, da ich diese bescheuerte Strafarbeit, die Mister Landon, mir und Jase gestern in Bio gegeben hat, abgeben muss.

Alison war die letzten zwei Tage nicht in der Schule, wodurch unsere Gruppenarbeit langsam aber sicher den Bach runtergeht, da weder Jase noch ich Lust dazu haben, etwas zu arbeiten.

Nachdem ich mich schnell geduscht und meine Haare gemacht habe, laufe ich zurück in mein Zimmer, um mir ein neues T-shirt aus dem Schrank zu holen. Katelyn steht gerade vor dem Spiegel und klatscht sich tonnenweise Make-up ins Gesicht und summt dabei leise einen Song vor sich hin.

"Kannst du das lassen?", frage ich genervt und ziehe ein weißes T-shirt aus meinem Schrank. Sie wirft mir einen Blick über die Schulter zu und beißt sich auf die Unterlippe, als sie meinen nackten Oberkörper betrachtet.

"Okay... jetzt müssen wir wirklich hier bleiben", sagt sie mit einem verführerischen Klang in der Stimme und mustert mich mit hungrigen Blicken. Ich schüttle daher nur genervt den Kopf und ziehe mir das T-shirt über.

"Ich gehe schon mal. Entweder du bist fertig oder du siehst halt selbst zu, wie du zur Schule kommst." Ohne auf ihre Reaktion zu warten, verlasse ich das Haus und laufe die wenigen Stufen der Veranda hinunter.

"Warte doch noch kurz", ruft sie laut aus meinem Zimmer, doch ich ignoriere sie und gehe die Treppen der Veranda hinunter und steige in den Wagen. Gerade als sie aus der Tür läuft, fahre ich aus der Einfahrt heraus und lasse sie somit stehen.

"Jack!", brüllt sie fassungslos, wodurch sich ein breites Grinsen auf meinen Lippen ausbreitet, als ich den ersten Gang einlegen und losfahre. "Du Arschloch", höre ich sie noch brüllen, bevor ich letztendlich um die Ecke biege.

****

Ich parke meinen Wagen wie jeden Morgen auf dem selben Platz und schalte den Motor ab. Gerade als ich aussteige, hält Nates Wagen neben mir.

"Hi", begrüßt er mich mit einem kleinen Lächeln, als er im selben Moment aussteigt und die Tür hinter sich zuschlägt.

Ich werde nie verstehen, wie er immer so gut drauf sein kann. "Hey", erwidere ich und ziehe eine Kippe aus der Schachtel, die sich in meiner Hosentasche befindet. Ich halte sie Nate hin, obwohl ich genau weiß, dass er nicht raucht. Er lehnt daher nur dankend ab, woraufhin ich nur lässig mit den Schultern zucke. Nachdem ich fertig geraucht habe laufen wir auf das Schulhaus zu.

"Wo ist Nico?", frage ich, als wir gerade dabei sind, durch die Tür zu laufen.

Nate zuckt nur die Schultern. "Der hatte heute keinen Bock, denke ich. Jedenfalls ist er nicht aufgestanden."

Ich nicke abwesend und sehe, wie bereits in den letzten zwei Tagen, automatisch zu Alisons Spind. Ich bin selbst überrascht, dass ich überhaupt weiß, welcher ihr gehört.

Ich hatte damit gerechnet, dass sie heute wieder nicht da sein würde, doch plötzlich sehe ich sie an ihrem Spind stehen, um ein Buch herauszuholen. Sie trägt wieder diesen schrecklichen Pullover und ihre Haare sind locker nach oben gebunden.

To StayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt