29. Kapitel

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Alison

Am nächsten Morgen fahre ich selbst zur Schule, da Kyle auf einem Ausflug der Schule ist, an dem nur Leute teilnehmen, die den Wissenschaftskurs belegt haben.

Ich parke mein Auto auf dem Schulparkplatz und bin überrascht, dass ich nach der langen Zeit noch einigermaßen gut fahren kann. Ich bin ziemlich früh dran, denn es sind noch viele Parkplätze frei, doch ich beschließe trotzdem schonmal meine Sachen aus dem Spind zu holen, die ich für den Matheunterricht brauche.

Ich komme einer Schülerin entgegen, die es so eilig hat, dass sie mich fast zu Boden rammt, doch ich behalte mein Gleichgewicht. Ich sehe ihr verwirrt hinterher, doch sie denkt nichtmal daran sich zu entschuldigen und rennt weiter.

Ich schüttle nur den Kopf und laufe weiter zu meinem Spind. Mittlerweile laufen immer mehr Schüler durch die Gänge und es wird immer lauter, da alle anfangen durcheinander zu reden. Ich bekomme starke Kopfschmerzen und schließe kurz die Augen, bis ich spüre, dass jemand neben mir steht.

Ich öffne meine Augen und drehe mich zur Seite, um in seine grünen Augen zu sehen, die mich mustern. "Hey.", sagt er und steckt seine Hände in die Taschen seiner schwarzen Jeans. Mein Blick wandert zu seinem weißen T-shirt, dass viel von seinen muskulösen Armen zeigt und wieder zurück in sein Gesicht. Auf seinen Lippen zeigt sich mittlerweile ein kleines Lächeln.

Was will er hier? "Hey?", sage ich verwirrt und schließe vorsichtig die Tür von meinem Spind. "Was willst du?", frage ich ernster, als beabsichtigt.

Jedoch wird sein Lächeln dadurch nur breiter. "Dir 'Hi' sagen, nachdem ich es gestern nicht getan habe."

Ich kann nicht anders und muss automatisch lächeln, versuche es aber zu verstecken, indem ich den Blick senke.

"Ich sehe es.", flüsert er und ich sehe ihn wieder an.

"Was siehst du?", frage ich und halte den Atem an, da ich wie immer nicht glauben kann, wie unheimlich gut er aussieht.

"Dein Lächeln.", sagt er und sofort fangen an meine Wangen zu erröten.

"Du solltest langsam gehen, sonst sehen noch deine Freunde, dass du hier bei mir stehst.", seufze ich und hänge mir meine Tasche über die Schultern.

Er zuckt jedoch nur mit den Schultern. "Ne, die sind eh noch draußen eine Rauchen."

Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Wieso ist er dann hier bei mir? Warum ist er nicht draußen bei den anderen? "Und jetzt?", frage ich und sehe ihn irritiert an.

Das Lächeln erscheint wieder auf seine Lippen und er stellt sich näher zu mir. "Ich dachte ich bring dich zum Unterricht."

Was? Das kann er doch nicht ernst mein. Mein Mund klappt sich geschockt auf und ich ziehe verwirrt die Augenbrauen zusammen. "Warum?"

"Warum nicht?", fragt er und zuckt lässig die Schultern. "Oder willst du etwa nicht?"

Mein Blick wandert zu seinen Lippen und mein Herzschlag beschleunigt sich. "Nein, doch ... ich meine weiß nicht.", stammle ich und versuche meinen Blick wieder auf seine Augen zu lenken.

Er fängt an zu lachen und läuft einen Schritt von mir weg. "Na dann los. Du hast nur noch zehn Minuten."

Noch immer verwirrt bleibe ich noch ein paar Sekunden stehen, bis ich mich schließlich neben ihn stelle und wir gemeinsam zu meinem Mathekurs laufen. Was hat er vor? Warum will er mich unbedingt zum Unterricht bringen? Warum habe ich das Gefühl, dass mehr dahinter steckt?

Ich atme tief durch. "Also ... was willst du wirklich?"

Er sieht mich verwirrt von der Seite an. "Wie meinst du das?"

To StayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt