Alison
Ich beginne langsam zu blinzeln, als leichte Sonnenstrahlen über mein Gesicht wandern und mich aufwecken.
Orientierungslos sehe ich mich zuerst um und setze mich dann langsam auf. Mir ist leicht schwindelig, sodass es einige Sekunden dauert bis ich alles klar sehe.
Ich fahre mir müde über die Augen, als schon in der nächsten Sekunde Jack aufwacht und sich panisch aufsetzt.
"Alison! Du bist wach.", ruft er und sieht mich deutlich erleichtert an. "Ist alles okay?"
Ich kneife kurz die Augen zusammen und versuche ein Gähnen zu unterdrücken. "Wie ... lange habe ich geschlafen?", frage ich und sehe auf die Uhr, die auf dem Nachttisch steht. Es ist 6 Uhr morgens.
"Ich muss zur Schule.", sage ich sofort und will schon aufstehen, als mich Jack jedoch am Handgelenk festhält.
"Alison, ich glaube es wäre besser, wenn du heute wieder zu Hause bleibst.", sagt er vorsichtig, als ich ihm einen verwirrten Blick zuwerfe.
"Nein ... warum denn?", ich ziehe verwirrt die Augenbrauen zusammen und reiße mich sanft von seinem Griff los.
"Alison ... Du hast einen ganzen Tag lang durch geschlafen ..."
Ich erstarre für einige Sekunden und sehe ihn ungläubig an. "Was? Das kann nicht sein.", murmle ich, als mir jedoch im selben Moment wieder in den Sinn kommt, wie Jack und Mike nachts vor der Tür über mich diskutiert haben.
"Ich habe mir Sorgen gemacht ... Ich glaube nicht, dass das normal ist. Ich habe Mike gefragt ... Er meinte es würde nur an deinen neuen Medikamenten liegen, aber ich bin mir da nicht so sicher ..." Er sieht mich besorgt an und nimmt wieder meine Hand in seine.
"Jetzt geht es mir aber wieder gut. Ich kann in die Schule gehen.", protestiere ich leise und sehe ihm fest in die Augen.
"Alison bitte. Du verpasst nichts mehr in der Schule. Ruh dich lieber noch ein bisschen aus.", versucht er mich zu überzeugen, jedoch schüttle ich nur den Kopf.
"Aber ..."
"Nichts aber.", unterbricht er mich und will vom Bett aufstehen. "Wenn du zur Schule gehst, dann geh ich mit."
"Nein, du sollst dich doch noch ausruhen.", erwidere ich und halte ihn am Arm fest.
Er sieht mich mit einem leichten Lächeln an und lehnt sich wieder zurück. "Ich bitte dich doch genau um das selbe."
Ich seufze und lehne mich auch wieder zurück, um meinen Kopf auf seine Brust zu legen. "Na gut.", gebe ich nach und lege meine Arme um ihn.
"Geht es dir wirklich gut?", fragt er schließlich und drückt mir einen zärtlichen Kuss auf mein Haar.
Ich nicke leicht und schließe wieder meine Augen. "Es ist okay."
***
Nachdem mich Jack abends bei mir zu Hause abgesetzt hat, verbrachte ich einige Zeit mit meiner Mutter und Emily.
Obwohl ich so viel geschlafen habe, habe ich mich sobald es dunkel geworden ist wieder in mein Bett gelegt und wurde am nächsten Morgen von meiner Mutter geweckt.
Sie hat mich mit dem kurzen, weißen Kleid überrascht, dass ich vor einigen Wochen in einem Katalog entdeckt hatte.
Nachdem ich in die Dusche gestiegen bin und meine Haare geföhnt habe, wird mir etwas schwindelig, sodass ich mich wieder am Waschbecken festhalten muss. Ich sehe mich ernst im Spiegelbild an und atme tief durch. "Du schaffst das.", flüstere ich zu mir selbst und streiche mir meine Haare zurück, während ich anfange Make up aufzutragen.
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To Stay
Teen Fiction~All I gave you is gone~ Krebs verändert das Leben. Das musste auch Alison feststellen, als sie ihre Diagnose bekam: Leukämie. Unheilbar. Sie muss sterben. Mit der Hoffnung wenigstens noch ihren Schulabschluss zu schaffen, versucht sie ihren All...