Alison
Nachdem Sarah und ich wieder zu Hause angekommen sind, hat meine Mom uns allen etwas gekocht, von dem ich aber wieder nur sehr wenig gegessen habe. Ich habe mittlerweile Angst davor mich auf die Waage zu stellen, da mich die niedrige Zahl sicherlich erschrecken würde.
In einer Stunde muss ich zum Arzt wegen einer normalen Untersuchung und anschließend muss ich noch für den Mathe Test morgen lernen.
Ich sitze gerade in meinem Zimmer auf dem Bett und sehe auf den leeren Zeichenblock, der vor mir liegt. Früher habe ich sehr viel gezeichnet, doch mittlerweile fehlt mir die Inspiration dazu.
Wenn ich den Bleistift über das Papier ziehe, tauche ich wie in eine andere Welt ein und vergesse sehr oft, dass ich Krank bin. Das selbe ist es wenn ich Bücher lese. Ich kann mich so gut in die Personen hineinversetzen und ich beneide sie sehr oft über ihr meist perfektes Leben. Sie haben eine Person an ihrer Seite, abgesehen von der Familie, die sie liebt. Ich habe schon oft darüber nachgedacht, wie es wäre einen Freund zu haben. Wie es sich anfühlen würde, wenn er mich fest in seinen Armen hält und mir das Gefühl gibt "zu Hause" zu sein. Wie es wäre wenn er sagen würde, dass er mich liebt und mich anschließend küsst. Wie wäre es wenn Jack genau das tun würde?
Ich seufze und lege den Zeichenblock neben mich. Warum muss ich jetzt ausgerechnet an Jack denken? Reiß dich zusammen Alison. Jack ist gemein und egoistisch. Er wird mich niemals in seinen Armen halten. Er ist und bleibt das Arschloch von meiner Schule und schnappt sich jedes Mädchen das er will, um Spaß zu haben. Zu diesen Mädchen gehöre ich aufjeden Fall nicht und ich will auch gar nicht zu diesen Mädchen gehören. Ich denke ich würde es nichteinmal verkraften, wenn ein Kerl mich nur für seine Vorteile benutzen würde.
In meinem Plan, den ich noch versuche umzusetzen, bevor ich sterbe, kommt kein Junge vor. Vorallem nicht Jack. Ich schaffe die Schule und bin für meine Familie und Kyle da. Ich werde versuchen meine letzten Tage oder Monate, vielleicht auch Jahre, die ich noch habe, zu genießen. Und es wird nichts dazwischen kommen. Nichtmal Jack.
Jack
Nachdem Katelyn mich noch den ganzen Abend genervt hat, hab ich schließlich zugestimmt, dass sie vorbeikommen kann. Ich sitze gerade mit meiner Gitarre auf dem Bett, als es schließlich an der Tür klingelt. Ich stehe gelangweilt auf und schleppe mich zur Tür. Mike ist wieder arbeiten, also haben wir das Haus für uns.
Als ich die Tür öffne, steht sie mit ihrem dämlichen Grinsen vor mir. "Hi.", sagt sie und stellt sie auf ihre Zehenspitzen, um mir einen Kuss zu geben, doch ich weiche genervt zurück.
"Lass den scheiß.", sage ich ernst und knalle die Tür zu, als sie den Raum betritt.
"Schlechte Laune?", fragt sie, als sie in mein Zimmer läuft.
"Ziemlich.", murmle ich und fahre mir durchs Haar. Dank Alison ...
Sie dreht sich zu mir um, während sie ihr schwarzes Top über den Kopf zieht. Sie trägt einen ziemlich heißen BH, der mich normalerweise richtig angemacht hätte, doch heute lässt es mich kalt. "Dann lass mich dich glücklich machen.", sie kommt auf mich zu und fährt mit ihren Händen über meine Brust.
Ich seufze und ziehe mir das T-shirt über den Kopf. "Guter Junge.", flüstert sie vor meinen Lippen und greift mit ihren Händen in mein Haar. Ich hebe sie hoch, sodass sie ihre Beine um meine Hüfte klemmen kann und trage sie zum Bett. Mittlerweile liegen ihre Lippen doch auf meinen und ihre Finger kratzen meinen Rücken entlang. Ich werfe sie aufs Bett und lasse mich auf ihr fallen, während sie zu stöhnen beginnt, als ich mit meinen Lippen an ihrem Hals sauge.
Eigentlich sollte mich das hier ablenken, doch meine Gedanken sind immernoch bei Alison. Was sie wohl gerade macht? Was denkt sie zur Zeit über mich? Ich seufze und presse meine Lippen drängend gegen Katelyns und drücke ihren Körper gegen meinen. Was ist wenn sie mich jetzt hasst? Eigentlich sollte mir das doch alles egal sein ...
Ich fange an meine Hüften gegen ihre zu bewegen und plötzlich habe ich das Bild von Alison in meinem Kopf, wie meine Hände ihren Körper entlang streifen und meine Lippen sich gegen ihre pressen.
Reflexartig öffne ich meine Augen und weiche vor Katelyn zurück. Meine Gedanken spielen verrückt und ich muss tief Luft holen, um mich zu beruhigen. Ich setzte mich an den Rand des Bettes und vergrabe den Kopf in meinen Händen. Scheiße ...
"Was ist denn?" Katelyn erscheint neben mir und streicht mit ihren Händen über meine Schultern. Ich schüttle sie ab und fahre mir frustriert durchs Haar. Jack, konzentriere dich. Du schläfst jetzt mit Katelyn und nur Katelyn. Nicht Alison! Scheiße, warum denke ich überhaupt nur an sowas?
"Was soll der scheiß, Jack?", fragt Katelyn verärgert und verschränkt ihre Arme. "Willst du nicht mit mir schlafen? Hättest du lieber jemand anders hier oder was?", sie klingt mittlerweile wütend und wenn ich nicht schnell was unternehme, wird das heute gar nichts mehr.
Ich schüttle den Kopf und versuche die Gedanken abzuschütteln. Nachdem ich noch ein paar Mal durchgeatmet habe, verdränge ich Alison aus meinen Gedanken und drehe mich wieder zu Katelyn um. Sie sieht mich beleidigt an, doch als ich meine Lippen wieder auf ihre drücke und meinen Körper gegen ihren presse seufzt sie zufrieden auf.
Alison taucht ständig wieder in meinen Gedanken auf, doch ich schaffe es sie zu verdrängen und mich nur auf Katelyns Körper zu konzentrieren.
Doch ich weiß, dass es so nicht weitergehen kann. Vielleicht sollte ich anfangen die Gedanken zu zulassen, anstatt sie zu verdrängen. Vielleicht sollte ich morgen versuchen freundlich zu ihr zu sein. Vielleicht würde ich mich dann dadurch besser fühlen, als ich es zurzeit tue.
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~Nadine 💕
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To Stay
Teen Fiction~All I gave you is gone~ Krebs verändert das Leben. Das musste auch Alison feststellen, als sie ihre Diagnose bekam: Leukämie. Unheilbar. Sie muss sterben. Mit der Hoffnung wenigstens noch ihren Schulabschluss zu schaffen, versucht sie ihren All...