56. Kapitel

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"Love isn't complicated, people are."

Alison

Den kompletten Schultag lang, konnte jeder über nichts anderes reden, als über das Football Spiel, welches heute Abend stattfinden wird. Überall hängen bereits Plakate und Flyer von unserem Team an den Wänden und die Vorfreude war förmlich im Raum greifbar.

Ich hingegen, konnte mich noch nie wirklich für Sport begeistern, vorallem nicht für Football, jedoch habe ich Jase versprochen, zuzusehen, sodass ich nun keine andere Wahl habe, als ebenfalls bei dem Spiel zu erscheinen.

Seit gestern ist die Anspannung zwischen Jack und mir nur noch umso größer geworden. So gut wie jede freie Sekunde, spürte ich seinen Blick auf mir, da er auch keine Scheu davor hat, es zu unterdrücken, in meine Richtung zu sehen. Ich komme mit der Situation immer noch nicht so richtig klar, da ich einfach nicht weiß, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll.

Ich glaube ihm, dass er bei der Party nicht ganz anwesend war, doch trotz allem ist dies keine Entschuldigung für sein handeln. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Schmerz, den er dadurch in mir hinterlassen hat, noch immer zu frisch ist, um ihm verzeihen zu können.

Mittlerweile sitze ich am späten Nachmittag in meinem Zimmer und mache mich für das Spiel fertig.

Ich kämme mir meine blonden Haare nach hinten und binde sie mir schließlich zu einem hohen Zopf zusammen. Anschließend lege ich noch ein bisschen Make-up auf und ziehe mir einen grauen Cardigan über mein schwarzes Top, da ich wieder einige blau-lila Flecken am Arm habe, die ich zu verstecken versuche.

Es dauert nicht sonderlich lange, bis Kyle mir schließlich schreibt, dass er jeden Moment bei mir ankommen wird. Ich greife mir also schnell meine Tasche und werfe sie mir locker über die rechte Schulter, bevor ich nach unten in die Küche laufe.

Meine Mom sitzt gerade, mit einem Kochbuch in der Hand, am Küchentisch und studiert mit einem sichtlichen Interesse die Rezepte, wodurch sie erst nach einigen Sekunden durch ihre schwarze Lesebrille zu mir nach oben schaut.

Ich schenke ihr ein zögerliches Lächeln und greife mir ein leeres Glas, um etwas Wasser hineinzufallen und somit meinen Durst zu stillen.

"Wohin gehst du?", fragt sie schließlich mit einem merkwürdigen Unterton in der Stimme, der mit keines Falls entgeht.

Ich seufze, durch ihre skeptische Art, leicht auf und wende ihr schließlich den Rücken zu, als ich das mittlerweile wieder leere Glas in die Spüle stelle. "In der Schule ist ein Footballspiel und-"

"Du kannst ehrlich zu mir sein, wenn du dich mit ihm triffst. Das ist dir bewusst, oder?", unterbricht mich meine Mutter mitten im Satz, während ich ihren Blick förmlich auf meinem Rücken spüren kann.

Als sie seinen Namen erwähnt, zieht sich mein Bauch automatisch krampfhaft zusammen und sorgt dafür, dass ich gleichzeitig meine Schultern hängen lasse. Da im selben Moment schließlich Kyles Wagen durch das Küchenfenster in mein Blickfeld fällt, seufze ich zufrieden auf und steuere, ohne ein weiteres Wort, auf den Flur zu.

Jedoch hält mich meine Mom im selben Moment mit ihrer Stimme zurück. "Bitte, Alison. Ich möchte nicht, dass du etwas hinter meinem Rücken machst."

Ich atme automatisch hörbar auf und senke meinen Blick schließlich bewusst zu Boden. "Ich gehe wirklich zu einem Football Spiel. Du hattest Recht, Mom. Mit ihm und mir ist es vorbei. Du musst dir also keine Sorgen mehr machen", erwidere ich mit einem traurigen Klang in der Stimme und laufe anschließend nach draußen auf Kyle zu, der bereits in seinem Wagen auf mich wartet.

Sobald er meine schlechte Laune bemerkt, versucht er mich mit lustigen Geschichten etwas aufzumuntern, was ihm schließlich, kurz bevor wir in der Schule ankommen, gelingt, da ich es einfach nicht länger verhindern kann, mir weiterhin das Lachen zu verkneifen.

To StayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt