61. Kapitel

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"I'm gonna love you like I'm gonna lose you."

Alison

Ich atme tief und gleichmäßig durch, während ich wie erstarrt auf der Couch im Wohnzimmer sitze und mit aller Kraft versuche die Tränen zurückzuhalten.

Jack müsste jeden Moment hier sein und ich möchte nicht das er mich weinen sieht. Ich muss jetzt versuchen stark zu sein.

Ich streiche mir gerade mit zittrigen Fingern eine Haarsträhne zurück, als es im selben Moment an der Tür klingelt.

Mein Herz setzt für einen Schlag aus, während die ganze Welt für einige Sekunden still zu stehen scheint.

Schließlich stehe ich auf und laufe langsam zur Tür. Sobald ich sie öffne und Jacks breites Lächeln sehe, erleidet mein Herz einen schmerzhaften Stich.

Wie kann ich ihm das nur antun?

"Hey.", sagt er lächelnd und lehnt sich nach vorne um seine Lippen kurz auf meine zu legen.

"Hey", erwidere ich und setze ein gefälschtes Lächeln auf, während ich meine Hände fest an meinen Körper presse, damit es nicht auffällt, wie sehr sie zittern.

"Bist du allein zu Hause?", fragt er und läuft an mir vorbei ins Wohnzimmer.

"Ja, bin ich.", sage ich leise und folge ihm, während ich innerlich nach den passenden Worten suche. "Jack, wir müssen reden.", sage ich schließlich und atme tief durch, um mich zu beruhigen.

"Ich weiß. Ich wollte dich auch noch anrufen.", sagt er mit einem Lächeln und zieht mich mit ihm auf die Couch. "Ich habe so viel recherchiert. Über Stanford, meine ich."

"Oh ...", sage ich und senke den Blick auf meine Hände, die in meinem Schoß liegen.

"Ich weiß du hast gesagt, dass du nicht aufs College willst, aber ich bin mir sicher, dass es dir gefallen würde."

"Jack ...", unterbreche ich ihn mit schwacher Stimme, jedoch ist er zu beschäftigt Bilder auf seinem Handy rauszusuchen, sodass er den Schmerz in meinen Augen nicht sieht.

"Bitte, lass mich kurz ausreden. Du könntest mit mir nach Stanford gehen. Mit deinen Noten wirst du sofort genommen. Schau dir das mal an." Er hält mir sein Smartphone vor die Nase und zeigt mir begeistert Bilder vom College. "Das ist der Campus, das Wohnhaus, sieht das nicht alles voll toll aus?"

"Ja, tut es aber-"

"Wir könnten zusammen studieren und ich weiß, dass ist jetzt vielleicht alles ein wenig schnell, aber wir könnten uns dort vielleicht eine kleine Wohnung mieten. Nur wir zwei. Ich such mir nebenbei noch einen Job und dann könnten wir zusammen leben. Wir wären die ganze Zeit zusammen. Das ist es doch, was du immer wolltest."

Er sieht mich glücklich an, während ich versuche die Tränen zu unterdrücken. Die Vorstellung, dass alles erleben zu dürfen, wäre unbeschreiblich schön und ich bin unglaublich gerührt, dass Jack das für uns beide plant.

"Also was ist? Kommst du mit mir?", fragt er mich hoffnungsvoll und nimmt meine Hand in seine.

Ich weiche seinem Blick sofort aus und schließe die Augen. "Ich ... Ich kann nicht.", sage ich mit brüchiger Stimme und stehe langsam von der Couch auf.

"Wieso nicht?", fragt er verwirrt, als ich ihm im selben Moment den Rücken zukehre. "Willst du nicht nach Stanford gehen? Ist es das? Du kannst auch auf ein anderes College gehen, wenn du willst. Ich will nur, dass du glücklich bist.", erwidert er sanft und steht ebenfalls von der Couch auf.

"D-Das ist es nicht.", sage ich mit brüchiger Stimme und spüre wie mir die Tränen jeden Moment über die Wangen laufen werden.

"Was ist es dann? Alison, schau mich an, bitte.", fragt er sanft und greift nach meinem Arm, sodass er mich wieder zu sich drehen kann.

To StayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt