52. Kapitel

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Jack

"Hi.", sagt Alison, als sie sich am nächsten Tag auf den Beifahrersitz in meinem Auto setzt, damit ich sie nach Hause fahren kann.

Wir haben uns heute den ganzen Tag in der Schule kaum gesehen, da wir diesen Freitag keine Kurse zusammen hatten und ich in beiden Pausen Nachsitzen musste.

"Hey.", erwidere ich und beobachte, wie sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr streicht, so wie sie es immer tut, wenn sie nervös ist.

Ich muss automatisch anfangen zu lächeln, vesuche es aber vor ihr zu verstecken, indem ich den Blick von ihr abwende und den ersten Gang einlege.

Mir ging den ganzen Tag lang nicht aus dem Kopf, wie traurig sie gestern war. Ich wollte Katelyn heute zur Rede stellen und sie fragen, was für eine Scheiße sie Alison über mich erzählt hat, jedoch war sie nicht in der Schule. Alison gestern weinend vor mir stehen zu sehen, brachte auch mein Herz dazu etwas zu schmerzen, was ich jedoch niemals laut zugeben würde. Ich hasse es einfach sie traurig zu sehen, vorallem wenn ich der Grund dafür bin. Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir beide schon in so etwas wie einer Beziehnung sind, da wir uns auch so verhalten, jedoch weiß ich selbst nicht warum ich es nicht einfach offiziel machen kann. Ich meine Beziehungen sind doch eh nur zum scheitern gedroht und werden heutzutage überbewehrtet, oder etwa nicht? Warum ist ihr eine Beziehung so wichtig?

Ich wache gerade von meinen Gedanken wieder auf, als ich in ihre Straße einbiege und vor ihrem Haus parke. Wir haben die ganze Fahrt über kein Wort geredet, sodass die Stimmung etwas angespannt ist.

Sie beugt sich etwas nach vorne um nach ihrer Tasche zu greifen, während sie mit der anderen Hand schon die Tür öffnen will.

"Warte kurz.", bitte ich sie, sodass sie den Griff loslässt und sich wieder zu mir wendet.

Sie sieht mich abwartend und mit müden Augen an, sodass ich mich Frage, ob es überhaupt eine gute Idee ist sie zu fragen, ob sie mit will.

Als ich sie nur einige Sekunden schweigend ansehe, zieht sie schließlich fragend eine Augenbraue nach oben. "Also? Was ist los?", fragt sie vorsichtig und zieht ihre Tasche fester an ihren Körper.

"Nun ja.", stammle ich und fahre mir nervös über den Hinterkopf. "Meine Freunde sind angepisst, da ich kaum noch etwas mit ihnen mache und da ist diese Party heute Abend und ich dachte mir du könntest mich ja begleiten.", sage ich schließlich und sehe sie abwartend an.

Sie zieht zuerst überrascht die Augenbrauen nach oben, wärend jedoch gleichzeitig ein kleines Lächeln auf ihren Lippen entsteht. "Die anderen werden sich aber bestimmt wundern wenn du mit mir dort auftauchst.", flüstert sie und bricht unseren Augenkontakt ab.

"Ist mir egal.", antworte ich ehrlich, wodurch sie mir wieder in die Augen sieht. Verdammt nochmal es ist mir wirklich egal. Die ganze Zeit wollte ich das mit uns beiden verheimlichen, da ich nicht wollte das meine Freunde oder andere davon erfahren. Jedoch ist mir klar geworden, wie bescheuerte meine "Freunde" eigentlich sind und das es mir scheiß egal ist was sie oder andere denken. Alison ist zur Zeit wichtiger und das Letzte, das ich will, ist sie wegen meinem beschissenen Ego zu verlieren.

"Wirklich?", fragt sie nach, während sich ihr Gesichtsausdruck aufhellt und ihr Lächeln größer wird.

"Ja ... Also kommst du mit?", frage ich nocheinmal nach, da ich keine Lust habe ohne sie dort hinzugehen. Es wäre nur langweilig und ich würde mich die ganze Zeit nach ihrer Nähe sehnen.

Als Antwort lehnt sie sich nach vorne und legt ihre Lippen einige Sekunden auf meine. Bevor ich den Kuss jedoch erwidern kann, löst sie ihre Lippen wieder von meinen und sieht mich glücklich an. "Ich gehe mit."

To StayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt