Jack
Ich bin wie erstarrt, als ich sie ansehe. Ich bin sofort in den Bann ihrer blauen Augen gefangen und spüre wie mein Herz ein paar Schläge aussetzt. Das ... das ist doch nicht möglich. Das kann sie nicht sein ... Meine Fantasie muss mir einen Streich spielen. Ich blinzle ein paar mal geschockt, doch sie steht noch immer vor mir. Ihr Blick, mit dem sie mich ansieht, ist genauso verwirrt, wie ich mich in diesem Moment fühle. Was macht sie hier? Wieso ist sie hier? Tausend Fragen schießen mir durch den Kopf, doch nichts lässt von der offensichtlichen Tatsache ablenken.Sie sieht wunderschön aus.
Geschockt lasse ich meinen Blick über ihren schlanken Körper wandern. Sie trägt ein kurzes, schwarzes Kleid und hohe Schuhe, wodurch ich ihre langen, dünnen Beine sehen kann. Nie hätte ich gedacht, dass sich unter ihren weiten Klamotten so ein Körper verstecken könnte. Mein Blick wandert wieder nach oben zu ihren Haaren, die ihr in großen Locken über die nackten Schultern fallen. Doch am meisten fällt mir auf, dass ihre Brille fehlt. Ihre dunkel geschminkten Augen, mit den Haaren und dem Kleid lassen sie richtig hei- .... Ich bremse mich, bevor ich den Gedanken zu Ende denken kann und schließe den Mund, von dem ich gar nicht wusste, dass er offen steht.
Mein Handy liegt mittlerweile tatsächlich auf dem Boden, doch ich kann es nicht aufheben, da ich sie weiterhin anstarre. Sie hebt fragend und überrascht zugleich die Augenbrauen, bis sie schließlich rot wird und an sich hinunter sieht.
Im selben Moment bekomme ich mich wieder in den Griff und greife nach dem Handy auf den Boden. Jase hat wohl mittlerweile aufgelegt, da ich nicht mehr geantwortet habe.
Wie betäubt laufe ich zurück auf meinen Platz, an dem mittlerweile bereits Mike sitzt, lasse sie dabei jedoch keine Sekunde lang aus den Augen. Sie folgt ihrer Mutter und schüttelt jedem höflich die Hand, während sie sich darauf konzentriert, nicht in meine Richtung zu schauen. Ich wende den Blick wieder ab und sehe auf die Serviette vor mir auf dem Tisch. Ich versuche wieder regelmäßig zu atmen und schließe kurz die Augen, während sich mein rasendes Herz langsam wieder anfängt zu beruhigen.
Scheiße! Was war das denn jetzt bitte? Was hat sie gemacht? Warum sieht sie in der Schule nie so aus? Ich bin total verwirrt und unfähig einen klaren Gedanken zu fassen.
Als sich der Stuhl neben mir bewegt, sehe ich auf und bereue es sofort. Alison setzt sich auf den Platz neben mir, ohne mich dabei anzusehen. Mein Blick fällt wieder auf das Kärtchen neben mir und ich schlage mir innerlich an den Kopf. Deshalb kam mir der Name so bekannt vor. Alison sitzt stumm an ihrem Platz, während ich an ihrer Körperhaltung sehen kann, dass sie sich nicht gerade wohl fühlt.
"Was machst du hier?", frage ich ernst und lehne mich leicht in ihre Richtung, damit die anderen Gäste mich nicht hören können.
Sie sieht in meine Richtung und sofort werde ich wieder in den Bann ihrer blauen Augen gezogen. "Und wo ist deine Brille?", flüstere ich, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen.
Sie blinzelt und wendet den Blick schnell wieder ab. "Ich könnte dich dasselbe Fragen, was machst du bitte hier?"
"Ich habe zuerst gefragt.", erwidere ich ernst, sodass sie nur die Augen verdreht.
"Ich hab zuerst gefragt", ahmt sie mich lachend nach. "Wie alt bist du? Sechs?", fragt sie sarkastisch und streicht sich eine Haarsträhne hinters Ohr.
Ich beobachte gebannt ihre Hand, als sie die Haarsträhne hinter ihr Ohr streicht und dadurch ein Stück von ihrem Hals freimacht. Sofort zieht eine Gänsehaut durch meinen Körper. Fuck! Was ist nur mit mir los?
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To Stay
Teen Fiction~All I gave you is gone~ Krebs verändert das Leben. Das musste auch Alison feststellen, als sie ihre Diagnose bekam: Leukämie. Unheilbar. Sie muss sterben. Mit der Hoffnung wenigstens noch ihren Schulabschluss zu schaffen, versucht sie ihren All...