42. Kapitel

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Alison

Am Montagmorgen sitze ich vor meinem Handy und warte darauf, dass Kyle mich für die Schule abholt. Ich bin gerade dabei mir verschiedene Videos anzusehen, als sich Emily neben mich auf die Couch setzt und den Fernseher, der auf der Kommode gegenüber von uns steht, einschaltet.

Natürlich schaltet sie eine Kindersendung ein, die mich nicht wirklich interessiert, sodass ich weiter auf mein Handy schaue.

"Hast du Angst vor dem Schultag heute?", fragt sie eine nach einer Weile und wirft mir einen vorsichtigen Blick zu, als ich von meinem Handy aufsehe.

Ich schenke ihr ein schüchternes Lächeln und zucke mit den Schultern. "Ich versuche nicht wirklich darüber nachzudenken.", gebe ich zu und senke meinen Blick wieder auf das Video in meinem Handy, das mittlerweile jedoch auf Pause steht.

"Hast du keine Angst, dass sie dich auslachen werden?"

Ich atme tief durch und schließe die Augen. Ich habe wirklich versucht nicht zu sehr darüber nachzudenken, wie meine Mitschüler auf mich reagieren werden, nachdem ich mitten in der Arbeit umgekippt bin. Ich hoffe das die meisten es schon vergessen haben und nicht allzu viel darüber getrascht wurde.

"Angst hab ich schon, aber ich hoffe, dass es nicht so ist.", murmle ich und werfe einen kurzen Blick auf die Uhr in meinem Handy. Kyle müsste jeden Moment da sein.

"Ich wünsche dir viel Glück.", sagt sie mit einem breiten Grinsen und zieht ihre Beine an ihren Körper, während sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Fernseher richtet.

"Danke.", sage ich und lächle sie an, was sie jedoch nicht mitbekommt.

Nach einigen Minuten klingelt es schließlich an der Tür, wodurch Emily sofort von der Couch springt, ehe ich nur reagieren kann.

"Ich mach auf!", sagt sie und rennt aus dem Zimmer, um die Eingangstür zu öffnen.

Ich schüttle nur den Kopf und laufe in die Küche, um meine Tasche zu holen, die über der Stuhllehne hängt.

Emily war schon immer verrückt nach Kyle. Sobald er vorbeikommt, stürzt sie sich sofort in seine Arme und besteht immer darauf bei Filmabenden neben ihm zu sitzen. Kyle scheint ihre Aufmerksamkeit zu genießen, jedoch wirft er mir immer entschuldigende Blicke zu, wenn Emily mir den Platz neben Kyle wegschnappt. Ich bin mir sicher, dass er manchmal lieber neben mir sitzen würde, jedoch hätte er nie das Herz dazu, Emily wegzuschicken.

"Das ist nicht Kyle.", ruft plötzlich Emily aus dem Flur.

Ich ziehe verwirrt die Augenbrauen zusammen und laufe mit schnellen Schritten auf den Gang zu. "Wer ist es de-", ich bleibe erschrocken stehen, als ich um die Ecke laufe und Jack im Eingang stehen sehe.

Er sieht im selben Moment von Emily auf und sieht mich mit einem kleinen Lächeln an. "Hey."

"Jack? Was machst du hier?", frage ich und laufe einige Schritte auf die beiden zu.

"Ich wollte dich für die Schule abholen.", sagt er und kratzt sich verlegen am Hinterkopf.

Ich bin völlig überrascht, da ich nicht erwartet hätte ihn vor meiner Haustür zusehen, geschweige denn, dass er mich zur Schule mitnimmt.

"Wer ist das Ally?", fragt Emily plötzlich und sieht verwirrt zwischen uns hin und her.

"Ich bin ein Freund aus ihrer Schule.", antwortet Jack für mich, als ich gerade etwas sagen wollte.

Freund? Er sieht uns jetzt als Freunde?

Ich werde automatisch rot und senke den Blick zu den dunklen Dielen am Boden.

To StayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt