83. Kapitel

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Alison

Als ich meine Augen das nächste Mal öffne, sehe ich sofort Jacks grüne Augen die mich aufmerksam mustern. Helles Licht, dass durch das Fenster hineinscheint, umgibt ihn wie ein dünner Schleier und bringt seine Augen zum Leuchten.

Auf seinen Lippen breitet sich ein kleines, schwaches Lächeln aus, während er behutsam seine Hand auf meine Wange legt.

"Guten Morgen.", flüstert er leise, während ich ein paar Mal wegen der Helligkeit blinzeln muss. "Hast du gut geschlafen?"

Ich fahre mir schließlich müde über die Augen und zucke nur mit den Schultern, da ich noch immer erschöpft bin. Ich musste vorm Schlafen gehen noch lange darüber nachdenken, was letzte Nacht passiert ist. Ich habe deutlich den Schmerz in Jacks Augen gesehen und sehe ihn auch jetzt noch, obwohl er versucht ihn hinter einem Lächeln zu verstecken. Er will das ich kämpfe, jedoch weiß ich, dass ich diesen Kampf schon verloren habe. Mir fehlt einfach die Kraft. Allein der Gedanke aufzustehen, fühlt sich wie eine schwere Last auf meinen Schultern an. Ich wollte Kämpfen, jedoch habe ich schon vor langer Zeit akzeptiert, dass ich dazu verdammt bin zu sterben. Die Schmerzen sind mittlerweile einfach nur noch unerträglich, sodass ich am liebsten nur noch für immer die Augen schließen möchte. Ich würde mich dazu bereit fühlen zu gehen, jedoch ist Jack noch nicht bereit dazu mich gehen zu lassen und aus diesem Grund kann ich es noch nicht.

"Kyle, Rose und Jase kommen später noch vorbei. Sie haben anscheinend einen tollen Film ausgesucht und möchten ihn mit uns beiden anschauen.", erwidert er schließlich und streicht mit seinen Fingerspitzen meinen Arm entlang, ohne mich dabei aus den Augen zu lassen.

Ich kann das ehrliche Lächeln nicht verhindern, dass sich sofort auf meinen Lippen ausbreitet. Ich kann es kaum erwarten meine Freunde wieder zu sehen, da es mir wie eine Ewigkeit seit unserem letzten Treffen vorkommt. Vor allem freue ich mich auf Kyle. Ich habe ihn zwar erst gestern noch im Krankenhaus gesehen, jedoch vermisse ich ihn fast jede Sekunde und habe solche Angst davor zu gehen, bevor ich mich noch nicht richtig verabschiedet habe.

"Außerdem gibt es noch eine kleine Überraschung für dich.", sagt er diesmal mit einem echten Lächeln auf den Lippen.

Ich ziehe die Augenbrauen zusammen und sehe ihn verwirrt an, doch bevor ich auch nur etwas erwidern könnte, öffnet sich schon im nächsten Moment die Tür und eine vertraute Person betritt den Raum.

Meine Augen füllen sich sofort mit Tränen, als ich mich versuche erschöpft und mit der Hilfe von Jack aufzusetzen.

"Sarah!", sage ich glücklich und strecke die Arme nach ihr aus, als sie mich auch nur Sekunden später in den Arm nimmt und fest an sich drückt.

"Ich dachte schon ich würde dich nicht mehr sehen.", schluchze ich und lasse die Tränen der Freude über meine Wangen laufen, während ich meine Tante so fest es geht an mich ziehe.

"Das dachtest du? Wow ich bin enttäuscht.", neckt sie mich mit einem kleinen Kichern, jedoch kann ich trotzdem hören, dass ihre Stimme leicht brüchig klingt.

"Tut mir leid.", sage ich mit einem kleinen Lächeln und lehne mich etwas zurück, um sie besser ansehen zu können. "Ich bin nur so froh dich zu sehen."

"Ich auch Liebes. Ich auch.", flüstert sie und zieht mich wieder in eine Umarmung und streicht mir gleichzeitig sanft über meinen Hinterkopf. "Und ich habe erstmal auch nicht vor wieder zu gehen."

To StayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt