48. Kapitel

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Alison

Ich bin gerade dabei mich für die Schule fertig zu machen, als plötzlich mein Handy auf dem Nachttisch anfängt zu klingeln.

Ich kämme mir noch ein letztes Mal durch die Haare, bevor ich die Bürste auf die weiße Kommode lege und auf den Nachttisch zulaufe.

Während ich mich frage, warum Kyle mich wohl anruft, bleibe ich schließlich wie erstarrt stehen, als ich Jacks Namen auf dem Display stehen sehe.

Sofort breitet sich das vertraute Kribbeln in meinem Bauch aus, während ich nach dem Handy greife und den Anruf annehme.

"Hey?", frage ich etwas verunsichert und setze mich auf die Kante am Bettende.

"Guten Morgen.", erscheint plötzlich seine sanfte Stimme, sodass ich kurz den Blick senke und das Lächeln, das sich auf meinen Lippen ausbreitet, nicht verhindern kann.

"Morgen.", flüstere ich.

"Hast du gut geschlafen?"

"Ja hab ich."

"Gut. Ich äh ... komm heute nicht in die Schule."

"Was wieso nicht? Bist du krank?", frage ich besorgt und greife automatisch mit meiner Hand in die weiße Bettwäsche neben mir.

"Nein. Alles gut. Ich habe heute nur keine Lust auf Mathe und davon hätte ich heute vier Stunden."

"Oh okay. Also hast du vor zu schwänzen?", frage ich, während ich mich wieder leicht entspanne.

"Is ja nichts neues.", sagt er lachend.

"Stimmt.", erwidere ich etwas traurig, da mir bewusst wird, dass ich ihn dann heute gar nicht sehen werde.

"Ich hab mir aber gedacht, dass ich dich um drei abhole."

"Wozu?"

"Wir gehen Schwimmen. Das Wetter ist heute perfekt."

Ich verstumme einige Sekunden und sehe aus dem Fenster durch das viele Sonnenstrahlen in mein Zimmer eindringen. Es ist Ewigkeiten her, seitdem ich das letzte Mal Schwimmen war. "Okay. Klingt gut."

"Oder willst du lieber etwas anderes machen? Ich habe mir nur gedacht, dass dir schwimmen bestimmt gefällt, da du auch mal im Schwimmteam warst.", fragt er mit einer kleinen Unsicherheit in der Stimme.

Ich ziehe überrascht die Augenbrauen nach oben. "Daran erinnerst du dich?", wundere ich mich, da ich mir sicher bin, dass ich es nur einmal kurz erwähnt habe.

"Ja klar. Ich höre dir immer zu."

Meine Wangen erröten sofort. "Schwimmen ist gut.", sage ich schließlich und stehe wieder vom Bett auf.

"Okay. Ich hole dich dann um drei von zu Hause ab."

"Okay bis später.", sage ich und schalte das Handy aus, als er auflegt.

Ich laufe automatisch zu meinem Schrank und suche in den Schubladen nach einem Bikini und atme erleichert auf, als ich einen weißen in der hintersten Schublade finde.

Als ich schließlich aus der Dusche steige und mir eine kurze Hose anziehe, fallen mir die ziemlich viele blauen Flecken an meinem Rücken und einer an der Seite meine Hüfte auf. Ich seufze frustriert auf und verstecke sie unter einem Top.

Jack wird sie heute sehen, wenn wir zusammen schwimmen gehen und ich bin mir sicher, dass er wissen will, woher sie kommen.

Ich kann einfach nicht ehrlich zu ihm sein. Ich habe zu viel Angst vor seiner Reaktion und das er vielleicht nichts weiter mit einem kranken Mädchen zu tun haben will. Oder er fängt an sich Sorgen um mich zu machen und mich anderst zu behandeln und das ist das Letzte, das ich will. Wenigstens er soll mich noch als das gesunde, lebendige Mädchen ansehen, dass ich früher einmal war.

To StayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt