23. Kapitel

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Jack

Meine Gedanken sind noch total durcheinander. Als wir so eng aneinander in dieser Nische standen, ging ein Kribbeln durch meinen Körper, dass ich mir nicht erklären konnte. Wie von selbst legte sich meine Hand an ihre zarte Wange und als mein Blick auf ihre weichen Lippen fiel ... mein Verlangen spielte einfach total verrückt. Was macht dieses Mädchen nur mit mir?

Als sie mich fragte, warum ich sie hassen würde, war ich ehrlich zu ihr. Ich wollte es mir selbst nie eingestehen. Ich habe mir immer eingeredet, dass ich dieses Mädchen mit der Brille und den weiten Klamotten hassen würde, doch als ich in ihre blauen Augen blickte wurde es mir wie ein Schlag ins Gesicht bewusst. Ich mag dieses Mädchen vielleicht mehr, als ursprünglich geplant.

Als ich hinter Alison den Raum zu dem Essensaal betrete, läuft sie sofort zu ihrer Mutter, die sie schon wieder besorgt ansieht.

"Ich möchte gehen.", sagt Alison zu ihrer Mutter. Diese sieht sie jedoch überrascht an.

"Oh ich habe gerade noch einen Nachtisch bestellt. Kannst du noch warten, bis ich ihn gegessen habe?"

Alison fährt sich durch ihr langes Haar und scheint nicht einmal zu bemerken, dass ich direkt hinter ihr stehe, obwohl ihre Mutter mir ständig Blicke zuwirft. "Ich wollte eigentlich jetzt gerne..."

"Ich fahr dich nach Hause.", unterbreche ich sie, zu meiner eigenen Überraschung. Sie dreht sich überrascht zu mir um und auch von Mike und ihrer Mom bekomme ich verwunderte Blicke zugeworfen.

"Du musst das nicht tun ...", setzt sie an, doch ich unterbreche sie erneut.

"Nein ist okay." Ich gehe zu Mike und strecke die Hand nach dem Autoschlüssel aus. "Ich komm danach wieder, dann fahr ich dich auch nach Hause.", sage ich zu Mike, als er mir den Autoschlüssel überreicht.

"Fahr vorsichtig.", warnt er mich, doch ich verdrehe nur die Augen.

Alison sieht mich schüchtern an und beugt sich dann noch kurz zu ihrer Mutter, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. Ihre Mutter nickt ihr danach zu und wirft einen langen Blick in meine Richtung.

Alison

Nachdem Jack und ich auf den Parkplatz gelaufen sind, setze ich mich auf den Beifahrersitz und drücke meine Jacke enger an meinen Körper, da mir mittlerweile ziemlich kalt ist. Jack fährt schweigend auf die Straße und wirft mir einen kurzen Blick zu, bevor er die Heizung höher stellt.

"Danke.", flüstere ich, als ich die Wärme auf meiner Haut spüre.

"Ich muss daran denken, absofort eine Jacke mitzunehmen.", sagt er, woraufhin ich ihn schüchtern anlächle. Jedoch sieht er nur ernst auf die Straße. Ich bin jedesmal aufs Neue von seinen Stimmungsschwankungen überrascht.

Ich seufze und sehe nach draußen auf die Bäume, an denen wir vorbei fahren.

"Wir müssen noch einiges für das Projekt machen.", sage ich schließlich, nachdem mir das Schweigen unangenehm wird.

Er nickt nur abwesend und biegt in unsere Stadt ein. Was hat er denn?

"Ist alles okay?", frage ich und sehe ihn vorsichtig an.

Er wirft mir einen kurzen Blick zu, bevor er antwortet. "Ich bin verwirrt, dass ist alles.", sagt er schließlich und runzelt leicht die Stirn.

"Verwirrt worüber?", frage ich und streiche mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Er atmet hörbar aus, als schließlich ein kleines Lächeln auf seinen Lippen auftaucht. "Wegen ein paar Dingen, aber es ist unwichtig."

Ich nicke, obwohl ich gerne wissen würde, was ihn beschäftigt. Jedoch will ich nicht neugierig oder nervig sein.

To StayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt