Kapitel 1

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*klopf, klopf* „Ja?“, rufe ich, während ich nervös auf mein Handy schaue. Mum kommt herein und schaut mich skeptisch an. „Liebes, heute ist dein erster Tag in der neuen Schule. Jessica wartet bestimmt schon.“ „Mum, weißt du ich wollte das alles hier nicht. Ich wollte keinen Neuanfang, ich meine was bringt das denn?“ Ich lege mein Handy in meine Tasche und setze mich aufs Bett. „Sieh es als zweite Chance, honey.“ „Zweite Chance? Wofür? Ich bin kein neuer Mensch, nur weil ich plötzlich in einer anderen Stadt wohne. Ich bin die gleiche Bella, mit dem gleichen kaputten Herzen & den gleichen Narben. Ich werde das gleiche langweilige Leben weiterführen, aber danke Mum. Du bist mir wirklich eine große Hilfe.“
Ich stehe auf, lächle sie gezwungen an und drehe mich zur Badezimmer Tür um, in die ich so schnell wie möglich hereingehe. Das Bad zu putzen ist zwar echt stressig, aber für solche Situationen war ein eigenes Badezimmer doch immer praktisch.
Da stehe ich nun also. Vor dem Spiegel in meinem Bad. Mit Tränen in den Augen und einer blutenden Seele. Ich liebe meine Mum, aber sie versteht mich kein bisschen.
Ich erneuere meine Mascara und trage Lipgloss auf, dann betrachte ich mich ein letztes Mal im Spiegel. Ich sehe meine dunkelblonden Haare, meine blaugrauen Augen, meine rosa glänzenden Lippen, mein Schwarzes Top und meine blaue Skinny Jeans, die meine Beine betont.
Ich gehe die Treppe herunter, spaziere leise in die Küche um sicherzugehen, dass meine Mum mich nicht bemerkt, dort angekommen, nehme ich mir einen Apfel und renne zum Bus um noch rechtzeitig zur ersten Stunde zu kommen.
In der Schule angekommen sehe ich am Eingang eine ungeduldige Jessica stehen, ganz alleine. Ich beschleunige mein Tempo und zwinge mir ein Lächeln auf, als sie mich sieht.
„Ich habe uns schonmal Stundenpläne geholt, da du mir ja keine Gesellschaft leisten wolltest.“ „Tut mir leid, habe verschlafen.“  „Naja, wir haben zusammen Mathe, also sollten wir uns beeilen, um pünktlich zu kommen.“ Wir gehen schnell in unsere Klasse, in der gerade noch zwei Plätze nebeneinander frei sind.
„Guten Morgen Neulinge, Nun beginnt die 11. Klasse für euch. Ich hoffe ihr seid dem ernst eurer Situation bewusst. Ich bin euer Klassenlehrer und werde euch in Mathematik unterrichten. Mein Unterricht, meine Regeln. Wir fangen damit an eure Sitzplätze zu ändern.“
Ich konnte es nicht fassen. Mein Leben war ein durcheinander, ohne dass ich auch noch von der einzigen Person, die ich hier kenne getrennt werde. Idiot.
Nachdem Mr. Brook die ersten Schüler umgesetzt hat, war der Platz neben mir immer noch leer. Musste ich nun etwa alleine sitzen? Die Minuten, die vergingen fühlten sich an wie Stunden und es war eine Qual. Ich hasste Mathe sowieso schon, aber dieser Lehrer machte alles nur noch schlimmer.
Und ja ich musste wohl alleine sitzen, denn der Platz neben mir war am Ende der Stunde immer noch frei. Guter Neuanfang.

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