Ich stehe wahrscheinlich eine halbe Stunde unter der Dusche, weil es sich so verdammt gut anfühlt. Als ich herauskomme erwartete Dean mich im Zimmer. Er gibt mir die Tasche mit meinen Sachen. „Danke", sage ich und lächelte.
Ich ziehe mir eine schwarze Jogginghose an und ein schwarzes T-Shirt. Als ich herauskomme lege ich mich ins Bett, da ich vom Duschen ziemlich kaputt bin.
Gegen 10 Uhr kommt die Schwester herein, um mir Frühstück zu bringen.
"Dean was ist, wenn Dad wiederkommt?", ich habe Angst.
"Wir werden zur Polizei gehen, sobald du hier raus bist.", er macht sich genauso Sorgen, wie ich es tue, ich sehe es in seinen Augen.
"Ich will, dass er uns in Ruhe lässt."
"Ich weiß. Ich will es auch, aber du kennst Dad, wenn er erfahren hätte, dass ich nach dem Unfall zur Polizei gehe, hätte er alles so umgedreht, dass ich jetzt im Knast wäre. Es tut mir leid Schwesterherz, aber ich muss auf euch aufpassen, ich kann nicht einfach in den Knast."
"Ich verstehe das und ich bin froh, dass du noch hier bist, Dean. Wir brauchen dich"
"Ich bin auch froh, dass du wieder hier bist.", er schaut mich liebevoll an.
"Wirklich?", es tut so gut das zu hören.
"Das bin ich auf jeden Fall", er umarmt mich.
Ich fühle mich dank seinen Worten etwas weniger allein.
"Guten Tag. Bella Fuller richtig?", der Arzt kommt herein.
"Ja richtig.", sage ich.
"Ich muss mit ihnen reden, es ist wichtig. Könnten sie uns bitte alleine lassen Mister?", Dean nickt und geht raus.
"Was gibt es denn?", frage ich neugierig "Sie waren schon einmal in Therapie, richtig?", ich zittere und nicke. "Ich habe sie hier unter Beobachtung und mir ist aufgefallen, dass sie nicht wirklich labil sind. Sie essen wenig und schlafen viel. Ich halte es für das Beste, wenn sie die Therapie fortsetzen."
Ich will das nicht erneut. Die ganzen Stunden. Das Reden. Keine Privatsphäre. Wie man gezwungen wird einem Fremden alles zu erzählen.
"Ich komme alleine klar, glauben sie mir.", ich schaue ihn überzeugend an. "Bella, sie können sich jetzt noch helfen lassen. In einer Woche könnte es möglicherweise zu spät sein." "Nein danke, ich bin mir bei meiner Entscheidung sicher. "Der Arzt nickt mir akzeptierend zu, schaute mich vorwurfsvoll an und verlässt das Zimmer wieder.
Dean kam herein. "Was wollte er?" Er wollte nur wissen ob ich meine Therapie fortsetzen will."
"Tust du es?" "Nein!", sagte ich laut.
Ich war fest davon überzeugt es alleine zu schaffen. Wir fallen alleine, Tag für Tag. Dann bleibt uns entweder die Möglichkeit sitzen zu bleiben und auf Hilfe oder Energie zu warten, um wieder aufzustehen oder wir stehen auf und gehen unseren Weg. Dann bluten wir halt in der Seele und leiden an all dem Schmerz, doch wir bleiben stark und genau das macht uns zu Kämpfern und ich glaube wir wollen doch alle nur glücklich sein.
Ich denke sehr viel nach, während ich im Krankenhaus liege, da das einzige interessante die weißen Wände sind. Ich wusste nicht mal mehr, wer ich war. Ich wusste nicht, wieso ich so weit unten war und wieso jeder dachte ich komme nicht alleine klar. Also gebe ich mein bestes. Ich rede mir ein, ich bin stark. Ich kämpfe jede Sekunde. Ich versuche die schlechten Sachen zu vergessen.
Ich kämpfe alleine. Bei diesem Kampf kann mir keiner helfen. Ich muss alleine klarkommen.
Mum kommt abends nochmal vorbei, um nach mir zu schauen. Ich sehe in ihren Augen, wie sehr sie mich braucht. Je mehr ich suche, desto mehr Gründe finde ich, um zu kämpfen. Von Kyle höre ich den Abend über nichts. Ich mache mir erst sorgen, doch komme dann auf den Entschluss, dass er schläft, schließlich war er wach während ich weg war.
Bevor ich beschließe schlafen zu gehen, rücke ich mein Kissen zurecht. Mir fällt ein Zettel entgegen. Er ist zusammengefaltet. Was ist das?
Ich vergesse so viel. Ich vergesse, was ich sagen will. Ich vergesse, etwas mitzunehmen. Ich vergesse, wie man lacht. Doch was ich niemals vergessen werde ist wie du lachst, wie du riechst, wie deine Augen geglänzt haben, welche Form deine Lippen haben und wie du mich berührt hast. Wie du mich festgehalten hast und wie du einfach wusstest, was mich zum Lachen bringt. Ich werde noch vieles vergessen, doch dich werde ich niemals vergessen. Du bist das einzige was sowohl in meinem Kopf, als auch in meinem Herzen bleibt.
Mir bleibt die Luft weg. Unten steht sein Name. Kyle. Ich bekomme Tränen in den Augen. Er macht mich so glücklich, wie war das nur möglich?
Die Nacht war lang und die Zeit vergeht in Zeitlupe, während ich alleine in einem Krankenhaus Zimmer liege. Ich mag die Ruhe zwar immer, doch meine Gedanken versuchen lauter zu sein, als ich sie haben wollte, daher versuche ich zu schlafen. Ich denke an den Brief, in der Hoffnung er würde mich zum Lachen bringen. Ich wünschte Kyle wäre jetzt hier. Nach einer Weile falle ich in den Schlaf. Meine Augen fallen zu und das Letzte was ich sehe, ist die Uhrzeit. 2 Uhr, dachte ich. Und so falle ich in den Schlaf. Es tut gut, ich fühle mich wohl.
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Change Me (✔)
RomanceEin junges Mädchen, Bella Fuller. Dunkelblonde Haare, graublaue Augen und ein strahlendes Lächeln. Naja.. zumindest nach außen hin. 》Jeder hat Probleme, aber nicht jeder kann damit umgehen.《 Tollpatschig & schüchtern, das ist Bella, doch nachdem si...