Kapitel 14

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Zuhause angekommen stürme ich in mein Zimmer. Ich beschließe Mama das Kleid erst später zu zeigen. Ich gehe ins Bad und sehe, dass meine Schminke durch die Tränen in meinen Augen etwas verschmiert ist. Also schminke ich mich ab. Ich bin so verzweifelt und fühle mich noch einsamer als sonst. Wieso werde ich immer verarscht? Ich wollte doch nur einmal geliebt werden.
Ich binde meine Haare zu einem strengen Dutt zusammen versuche mich zusammenzureißen und beschließe das Kleid nun Mama zu zeigen.
Ich nehme es aus der Tüte und gehe herunter.
„Mama? Ich bin wieder da!“, sage ich, indem ich versuche mir meine Traurigkeit nicht anmerken zu lassen.
„Bin im Wohnzimmer.“, ruft sie.
Ich gehe ins Wohnzimmer und hebe das Kleid hoch, sodass sie es komplett sehen kann.
„Wow“, sie kommt näher und schaut es sich genauer an. Und da sehe ich es wieder. Die Freude in ihren Augen.
„Wie teuer war es?“, fragt sie neugierig. „65 Euro“, antworte ich. „Ach das geht ja voll“, sie lächelt. „Ich freue mich schon dich darin zu sehen!“
Wir reden noch ein bisschen über die Schule und anschließend machen wir zusammen einen Salat fürs Abendessen.
Nach dem Abendessen gehe ich wieder hoch in mein Zimmer. Als ich auf mein Handy schaue, sehe ich, dass eine unbekannte Nummer mich fünfmal angerufen hat. Wer ist das denn? Ich bin neugierig, also rufe ich zurück.
„Bella endlich, hör zu, das in der Stadt heute. Sophia hatte mich geküsst! Ich habe nichts mit ihr wirklich!“
„Kyle? Woher hast du meine Nummer?“
„Ich habe paar Leute gefragt, wollt das nur sicherstellen.“
„Und wieso hast du das zugelassen? Du hättest sie wegdrücken können.“
„Das habe ich auch! Nur du warst so schnell weg und ich wollte dich ehrlich nicht verletzen. Das würde ich nie wollen.“
Wir reden noch eine ganze Weile, eine ganze Ewigkeit um genau zu sein, denn wir kommen von dem einen Thema sehr schnell auf ein anderes und als ich auf die Uhr schaue, ist es bereits 23 Uhr.
Wir legen bald auf. Das letzte was er sagt ist: „Auf dem Ball mache ich alles wieder gut!“, und ich schlafe ein, mit seinem Namen in meinem Kopf und meinem Handy in meiner Hand, weil es sich trotz allem fast so anfühlt als wäre er hier, neben mir.
Ich bin zwar verdammt kaputt, doch er war wie ein Pflaster. Ich brauche dieses Pflaster momentan.
Am nächsten Morgen stehe ich wie erwartet sehr spät auf und verpasse somit meinen Bus. Ich komme also viel zu spät zum Unterricht und als ich eintrete, waren alle Augen auf mich gerichtet. Peinlich.
Im Unterricht schaut Kyle mich ständig aus dem Blickwinkel an. Ich spüre seine Blicke und sie verschaffen meinen Schmetterlingen im Bauch noch mehr Gründe um herumzuflattern.
Nach der Schule suche ich im Internet nach einem schönen Make-up für den Ball. Es dauert länger als gedacht, doch am Ende entscheide ich mich für einen Königsblauen Lidschatten, den ich sogar zuhause habe und einen Nude Lippenstift. Dazu werde ich meine Wimpern tuschen, wie gewohnt und mir einen schwarzen Eyeliner ziehen.
Ich fragte meine Mum später was sie davon halten würde und ihr gefiel es. Jetzt ist also alles schon geplant. Und trotzdem hatte ich Angst.
Was wäre, wenn Kyle es doch nicht ernst meinen würde? Ich liebe ihn aber immerhin noch nicht. Ich finde ihn ja nur süß. Nicht mehr und nicht weniger. Ich bin wahrscheinlich sowieso zu traurig und zu kompliziert für ihn.

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