Dean ist wieder still, ich spüre wie nervös sein Blick mich trifft.
Aber es ist mir egal.
Zuhause angekommen steige ich aus dem Auto, ich schaue auf den Boden und muss mich festhalten.
Ich fühle mich selbst zu schwach zum Laufen.
Ich atme tief ein und hebe den Kopf.
„Ist alles ok?“, fragt Dean, der mich schockiert ansieht.
Ich schaue wieder auf den Boden und gehe an ihm vorbei, ohne etwas zu sagen.
Ich schließe die Tür auf und gehe herein.
Dean kommt mir hinterher. „Rede mit mir Bella.“
„Nein.“, sage ich und ziehe meine Schuhe aus.
„Doch, ich bin dein großer Bruder!“, fängt er an mich anzuschreien.
„Achja? Und wo warst du das letzte Jahr über? Ich habe dich gebraucht, auch wenn du mich nicht gebraucht hast.“, ich fange an zu weinen, meine Stimme bricht und ich drehe mich um und gehe schnell die Treppe hoch.
„Was ist los?“, kommt Mum erschrocken ins Wohnzimmer.
„Bella bleib hier!“, schreit Dean.
Doch ich schlage die Tür zu und suche hektisch nach meinem Schlüssel. Als ich ihn gefunden habe, schließe ich die Tür ab und rutsche an der Tür herunter, bis ich auf dem Boden sitze.
Ich weine. Es kommt mir vor, als würde ich einen Ozean weinen. Ich fühle mich so leer. Ich fühle mich so verletzt. Ich fühle mich so einsam.
„Bella, mach die Tür auf!“, schreit Dean erneut.
„Lass sie Dean“, mischt meine Mum sich nun auch ein.
„Sie wird sich etwas antun. Sie wird sich etwas antun und sterben. Ich möchte das nicht. Ich möchte sie nicht verlieren.“, ich höre nun auch Dean weinen.
Aber es ist mir egal.
„Ich wollte dich auch nie verlieren. Du hast mich damals auch nicht gefragt.“, ich versuche meine Tränen zu unterdrücken.
Er redet weiter auf mich ein. Er versucht sich zu erklären, Doch was ich schon längst gemerkt habe war, dass es für sein Verhalten keine Erklärung gibt. Er kann sich entschuldigen, aber ungeschehen würde es nie werden.
Ich versuche aufzustehen und gehe mit aller Kraft auf mein Bett, auf dem ich mich fallen lasse. Ich liege nur da, weine und starre die weiße verschwommene Wand an.
Ich höre Dean, wie er gegen die Tür schlägt, es hört sich an, als würde er sie jederzeit einbrechen. Doch es ist mir egal.
Plötzlich vibriert mein Handy. Erschöpft suche ich es. Als ich es auf dem Boden sehe, greife ich danach und lese angestrengt seinen Namen. Ich gehe ran.
„Was?“, sage ich abweisend. Ich kämpfe gegen die Tränen an, bis ich ihn weinen höre.
„Bella, bitte tu dir nichts. Dean hat mir geschrieben und ich wollte zu dir fahren, aber ich bin vollgepumpt mit Medikamenten, Meine Mum lässt mich nicht fahren. Ich möchte dich nicht verlieren Prinzessin. Du bist alles was ich habe, das weißt du doch.“, sprudelt es aus ihm heraus.
Ich fing an zu weinen.
„Ich kann das nicht mehr Kyle.“
„Doch du kannst das. Komm zu mir, wenn du möchtest. Dean soll dich bringen. Wir reden hier, dann bekommst du frische Luft und kannst klar denken, aber bitte Engel, bitte pass auf dich auf.“
„Mhm“, sage ich und lege auf. Dann versuche ich aufzustehen und greife zu meiner Wasserflasche.
Ich trinke sie zur Hälfte aus und hole Luft.
Erschöpft stehe ich auf und gehe ins Bad, dort binde ich meine Haare zu einem Zopf zusammen.
Anschließend schminke ich mich ab.
Ich nehme mir meine Sporttasche und packe ein paar Klamotten ein.
Dann schließe ich leise die Tür auf, gehe in den Flur und mache sie leise wieder zu. Anschließend gehe ich langsam herunter. Ich dachte Dean würde im Wohnzimmer sein, doch ich täuschte mich. Mum und Dean sind weit und breit nicht zu sehen.
Ich schleiche mich in die Küche und nehme mir einen Apfel. Ich höre sie in Deans Zimmer reden.
Dann gehe ich schnell in den Flur, nehme meine Schuhe in die Hand und schleiche mich raus.
Das klicken der Tür ist leider nicht zu überhören, aber ich hoffe das Beste.
Mit schnellen Schritten gehe ich in die nächste Straße, in der ich meine Schuhe anziehe und mich auf den Weg mache. Ich habe keine Kraft mehr zum Laufen, aber Kyle war es wert. Also hole ich tief Luft und gehe die ganze Strecke zu ihm.
Es vergehen 45 Minuten, bis ich endlich völlig erschöpft bei ihm ankomme.
Seine Mum öffnet mir die Tür und nimmt mich in den Arm.
„Ich habe gehört was los ist“, flüstert sie und hält mich fest.
Tränen steigen erneut in mir auf.
Wie konnte ich überhaupt noch jemandem wichtig sein?
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Change Me (✔)
RomanceEin junges Mädchen, Bella Fuller. Dunkelblonde Haare, graublaue Augen und ein strahlendes Lächeln. Naja.. zumindest nach außen hin. 》Jeder hat Probleme, aber nicht jeder kann damit umgehen.《 Tollpatschig & schüchtern, das ist Bella, doch nachdem si...