Kapitel 9

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Als Kyle und Justin mit dem Eis zurückkommen, machen wir Platz auf unseren Handtüchern, damit sie sich setzen können.
Kyle sitzt sehr nah an mir dran, da unsere Handtücher nicht besonders groß sind. So viel Körperkontakt mit Jungs zu haben ist mir unangenehm. Sehr unangenehm. Ich erwähnte bereits, dass ich nicht viel Interesse an Jungs hatte, naja nicht mehr. Ich hatte Angst erneut so behandelt zu werden wie damals.
Nun dort auf dem Handtuch zu sitzen, Arm an Arm bringt mir ein komisches Gefühl in den Bauch, ich bekam Panik.
„Lasst uns doch ins Wasser gehen“, platzt es aus mir heraus.
Alle waren einverstanden und wir rennen ins Wasser. Ich war erleichtert und holte tief Luft. Ich mochte es nicht zu schwimmen, doch alles war besser als ihm weiterhin so nah zu sein.
Das Wasser hat genau die richtige Temperatur, also beschließe ich bisschen weiter zu schwimmen.
Kyle und Justin schwimmen an mir vorbei, ich schaue nach Cloe und bemerke, dass sie fast hinter mir ist.
Bei mir angekommen platzt es aus ihr heraus: „Ist Kyle nicht mega süß?“
„Ja ganz ok“, sage ich. „Ganz ok? Er hat dich angesprochen und uns ein Eis gekauft. Der steht voll auf dich!“
„Ach Quatsch, der will mich nur ins Bett kriegen.“
Nach dem Satz ist unser Gespräch beendet und ich bin froh. Ansonsten wäre ich wahrscheinlich noch ein Stück tiefer in mein Loch gefallen. Ich wollte alles was damals passiert war einfach nur verdrängen.
Kyle und Justin kommen wieder zu uns und gemeinsam gehen wir zurück zum Handtuch.
Sie rücken ihre Handtücher näher zu uns und wir sonnten uns.
Nach einer Zeit drehe ich mich auf den Bauch und kuschele mein Gesicht in meine Arme ein. Ich spüre nicht, wie müde ich werde und irgendwann einschlafe.
Ich höre im Halbschlaf ein Plätschern, aber denke mir nichts dabei und bleibe liegen.
Plötzlich wurde es kühl an meinem Rücken. Ich springe auf vor Schreck und rechne mit Cloe, doch sie war nicht in der Nähe.
„Guten Morgen Prinzessin“, ich schaue ihn an und musste kichern.
„Wo ist Cloe?“ „Sie ist da hinten im Wasser mit Justin. Ich dachte, ich schaue mal nach dir, nicht das jemand dich entführt.“
„Als ob jemand mich entführen würde. Man könnte sowieso nichts mit mir anfangen.“
Kyle lächelt und flüstert: „Du bist hübsch, du bist lustig und deine Art ist perfekt.“
Die Röte steigt mir ins Gesicht und ich frage nur „denkst du das wirklich?“
„Ich weiß es.“, sagt er streng.
Nachdem wir uns etwas unterhalten haben und viel Lachten kommen Justin und Cloe zurück. Es wurde spät und wir beschließen nach Hause zu fahren.
Wir packen unsere Sachen zusammen und verabschieden uns von den Jungs mit einer Umarmung.
Als wir im Auto sitzen, wollte Cloe unbedingt wissen, wieso ich so an Kyle zweifele. Ich zögere, doch beschließe dann ehrlich zu ihr zu sein, da sie es früher oder später sowieso aus mir herauskitzeln würde. Außerdem war das der Anfang einer Freundschaft und den wollte ich nicht kaputt machen.
„In meiner alten Stadt, da hatte ich mal einen Freund und ich dachte, er würde mich lieben, doch er wollte mich nur ins Bett kriegen. Als er dachte, dass er es nun schaffen würde, wehrte ich mich jedoch. Er hielt mich fest, tat mir weh und wollte mich nicht gehen lassen, ich schlug ihn mit meiner ganzen Kraft, nahm meine Sachen und lief weinend nach Hause. Er machte mich in der Schule permanent fertig. Ich vertraute seitdem nie mehr einem Jungen." Ich schaue auf den Boden des Autos. Tränen steigen in mir auf. Das war der Moment, indem ich anfange zu fallen und niemand hat mich aufgefangen. Ich bin genau seit dem Tag in diesem Loch und ich fürchte, ich werde nie herauskommen.
„Aber Bella, du darfst nicht einfach die Hoffnung in alle Jungs aufgeben! Setz dir Regeln. Du gehst doppelt so vorsichtig an die Sache ran. Ich habe zwar schon echt viele Geschichten über Kyle gehört, aber so, wie er zu dir ist, war er noch nie zu jemandem. Bella ich glaube er liebt dich wirklich.“
„Wieso glaubst du das?“, frage ich und schaue sie neugierig an. „Weil er dich so anschaut und extra zu dir gegangen ist, um nach dir zu sehen.“, ihr Blick sagt mir, dass sie es ernst meint. Ich schaue aus dem Fenster und stelle mir vor, was sein würde, wenn er es wirklich ernst meinen würde. Nach der kurzen Fantasie schüttele ich den Kopf und sagte: "Oder er wollte mich nur herumkriegen."
Cloe verdreht die Augen. Ich wollte ihr glauben, doch irgendetwas in mir hörte nicht auf zu zweifeln. Vielleicht sollte ich dem Überwindung schenken. Vielleicht liegt ihm doch was an mir.

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