Kapitel 41

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Als ich morgens meine Augen öffne, hoffe ich, dass Kyle mir nachts etwas über seine Entscheidung geschrieben hat. Nichts. Schon wieder.
Ich stehe auf und ziehe mir eine schwarze Hose, mit einem gestreiften T-Shirt an.
Dann gehe ich ins Bad, um mir die Zähne zu putzen. Bevor ich heruntergehe nehme ich schnell eine Schmerztablette, um den Tag zu überstehen und greife anschließend zu meinem Rucksack.
Auf der Treppe begegne ich Dean.
"Heute so früh dran, was ist denn los?", er schaut mich erschrocken an.
"Ich muss doch den Bus bekommen.", erwidere ich lachend.
Ich gehe in die Küche, mache mir ein Brötchen für die Schule und gehe zur Tür, wo ich neugierig auf die Uhr schaut. Noch genau sieben Minuten. Perfektes Timing. Ich ziehe mir meine Schuhe an und werfe meinen Rucksack auf meinen Rücken. Ich drehe mich Richtung Wohnzimmer.
"Bis später", schreie ich.
Entspannt schließe ich die Tür und gehe langsam zur Haltestelle, wo ich diesmal komplett pünktlich ankomme. Ich werde mein Leben wieder unter Kontrolle bekommen.
In der Schule angekommen bietet Cloe mir eine Zigarette an. Dankend lehne ich ab. Ich will das einfach nicht mehr. Ich will nicht von irgendwas abhängig sein.
Ich gehe zum Unterricht und sehe ihn vor dem Raum. Kyle.
Daran habe ich gar nicht gedacht. Ich werde neben ihm sitzen müssen. Wie soll ich neben ihm sitzen, ohne ihn zu beachten?
Nervös setze ich mich an meinen Platz, als er sich neben mich setzt, sagt er leise "Hey", erschrocken flüstere ich "Hey". Danach reden wir nicht mehr. Ich versuche mich auf den Unterricht zu konzentrieren und schreib mit, was ich für wichtig halte. Als der Unterricht zu Ende ist packe ich meine Sachen ein und gehe zu Cloe, die draußen schon auf mich wartet.
So verläuft der ganze Tag. Kaputt komme ich gegen 16 Uhr zuhause an. Ich nehme mir ein Stück Lasagne, das Mum für mich im Ofen stehen lassen hat und genieße es. Ich habe wieder etwas Appetit.
Anschließend gehe ich nach oben, wo ich mich umziehe und mich ins Bett lege. Ich war nicht müde, aber da ich sowieso nichts zu tun habe beschließe ich mich einfach zu entspannen, das war momentan wohl das Beste für meine Psyche.
Ich höre etwas Musik und telefoniere später noch mit Cloe. Sie bringt mich wieder zum Lachen und ich fühle mich wohl.
Als wir auflegen werde ich langsam müde, doch als ich schlafen wollte fange ich erneut an, an Kyle zu denken. Er fehlt mir, das merke ich jetzt. Und womöglich würde er mir mein ganzes restliches Leben fehlen. Als ich irgendwann einschlafe, träume ich erneut.
Von wem ich diesmal träume? Natürlich von Kyle.
Wir spazieren durch die Straßen und lachen, als er plötzlich anfing mich zu ignorieren. Ich frage ihn, was los sei doch er antwortet nicht. Als jemand kommt und mich entführt versucht er mir zu helfen, doch es klappt nicht und genau dann wache ich auf. Panisch wische ich mir den Schweiß von der Stirn und öffne ein Fenster. Es ist 4 Uhr morgens. Ich schaue auf mein Handy.
'Ich vermisse dich'
Kyle hat mir tatsächlich geschrieben.
Ist er etwa um die gleiche Uhrzeit aufgewacht wie ich?
'Ich dich auch', schreibe ich zurück. Dann lege ich mein Handy weg und falle müde und erschöpft wieder in den Schlaf. Ich hoffe die Situation mit Kyle wird sich bald wieder ins Normale verlegen.
Ich konnte ihn schließlich nicht zwingen zu mir zurückzukommen und keine Angst zu haben.
Ich konnte nur hoffen.
Hoffen, dass ich ihn nicht verlieren würde.

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