Kapitel 22

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Gegen 14 Uhr weckt meine Mum mich zum Mittagessen. Ich gehe Richtung Treppe und da rieche ich es schon. Mama hat Pizza gemacht. Ich renne die Treppe herunter, gehe in die Küche und stelle fest, dass Mum und Dean sich angrinsen. Ich setze mich an den Tisch und genieße die Pizza. Dean nimt sich ein Bier aus dem Kühlschrank und legte sich auf die Couch.
Wenn ich mir so vorstelle, wie glücklich ich jetzt gerade bin, habe ich fast vergessen, wie es ist traurig und einsam zu sein. Aber da mein Leben eine Achterbahnfahrt war, dauert es bestimmt nicht lange, bis die nächste Enttäuschung kommt.
Dean hat Mum wohl von dem Kuss mit Kyle erzählt, da sie neugierige Fragen stellt.
Eine davon ist „Wann stellst du mir deinen Freund vor?“ Meine Mum hat großes Interesse an meinem Leben, vor allem wenn es um Jungs geht. Sie will immer direkt alles wissen.
„Wir können doch gemeinsam Essen gehen.“, schlage ich vor. Sie willigt ein.
„Ich komme mit!“, schreit Dean aus dem Wohnzimmer.
Ich beschließe erstmal mit Kyle zu reden und alles Weitere erst nachher zu klären.
Als ich fertig aufgegessen habe, gehe ich in mein Zimmer und sehe, dass Kyle mir geantwortet hat.
Ja und du? Hätte gerne einen gute Nacht- oder guten Morgen-Kuss bekommen.
Ich muss Lächeln.
Ich hätte gerne Frühstück am Bett bekommen, doch leider kann man ja nicht alles haben.
Nach zwei Minuten antwortet er schon. Wow. So schnell antwortete mir bisher niemand. Er meint es wohl wirklich erst mit mir. Mein Herz klopft schneller und ich klicke auf die Nachricht.
Freches Girl, gefällt mir. Willst du rüberkommen? Dann können wir eine rauchen und so
'Und so' also. Ich würde mich nicht ausnutzen lassen. Nein. Nein. Nein.
Ich willige trotzdem ein und ziehe mir eine Hotpants und ein schulterfreies Top an.
„Mum?“, ich laufe die Treppe herunter, um sie zu suchen.
„Ja Liebes?“, ich gehe zu ihr in den Wäscheraum.
„Kyle hat mich eingeladen, darf ich zu ihm?“
„Nicht zu lange und sag deinem Bruder er soll dich bringen, nur zur Sicherheit damit ich weiß, wo du dich befindest.“
Ich umarme sie und sage Dean Bescheid. Kyle schickt mir seine Adresse, die ich dann an Dean weiterleite, damit Dean sie nicht vergisst.
„Hüpf rein“, befehlt Dean mir. Ich höre auf ihn und öffne die Tür um mich herein zusetzen. Anschließend lege ich den Sicherheitsgurt um und schalte das Radio ein.
Dean setzt sich ebenfalls ins Auto und fährt los. Unterwegs verfährt er sich mehrmals und beschwerte sich über die Musik, weil sie ihm zu modern war.  Dean liebte ältere Musik, manchmal glauben Mum und ich, dass er in den 90ern hängen geblieben ist.
Bei Kyle angekommen öffne ich die Tür, um auszusteigen, doch Dean hält mich am Handgelenk zurück.
Erschrocken wende ich mich zu ihm. „Was ist?“
„Sei vorsichtig, hier nimm das.“, er reicht mir eine kleine Dose die, wie Deo aussah. „Was ist das?“, frage ich verwirrt. „Pfefferspray. Nur für alle Fälle.“, er schaut mich ernst und streng zugleich an.
Ich nehme es in die Hand. Ich wusste, dass noch irgendwas in der Art passieren würde, das war typisch Dean. „Das wäre nicht nötig gewesen Dean“, ich stecke es in die Tasche.
„Ich möchte nicht, dass dir was passiert. Ich möchte nicht, dass du psychisch noch kaputter gemacht wirst.“
„Woher weißt du das?“, ich schaue ihn verwirrt an.
„Ich merke das, ich habe dich früher aufwachsen gesehen und jetzt tu ich es wieder und ich sehe den Schmerz in deinen Augen, Bella.“, sagt er und streicht meinen Arm entlang.
Mein Herz schlägt schneller und schneller.

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