Kapitel 20

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Ich öffne die Tür und spüre, dass Dean direkt hinter mir steht.
„Hey“, sage ich leise. „Wow“, flüstert Kyle. Seine braunen Augen breiten sich aus. Hinter ihm sehe ich Justin, der sich nun mehr zeigt und Cloe sagt, wie wundervoll sie aussieht.
„Jungs ich will diese Mädchen, heile zuhause haben. Ist das klar?“, sagt Dean streng. Und ich sage euch, wenn Blicke töten könnten, hätten wir nun zwei Leichen vor unserer Tür.
Mum will unbedingt noch ein Foto von uns mit unserer Begleitung machen, also tue ich ihr den gefallen. Ich umarme Mum und Dean zum Abschied und sage ihnen, sie sollen nicht auf mich warten, da es wahrscheinlich spät werden würde.
Wir steigen zu viert ins Auto. Kyle und ich sitzen vorne, während Justin und Cloe hinten sitzen.
Während der Fahrt, hören wir erst Sweather Weather - The Neighbourhood und anschließend Throw a Party - JNS.
Mein Herz pocht wie verrückt, da ich so nervös bin wie noch nie.
Als wir an der Schule ankommen, hört man bereits auf dem Parkplatz die Musik die durch die gesamte Sporthalle und den Schulflur läuft. Kyle und ich gehen vor, als wir bisschen weiter von den anderen weg sind, fängt er an mit mir zu reden.
„Wie geht es dir?“, er sieht mich schüchtern an.
Kyle Jefferson war also schüchtern? „Gut und dir?“, sage ich und schaue auf den Boden.
„Seit ich dich in diesem Kleid gesehen habe, weiß ich gar nicht mehr wie es sich anfühlt, wenn es mir schlecht geht.“
„Das ist lieb, Danke.“, sage ich. Doch tief in mir denke ich: wieso vergesse ich nicht, wie es sich anfühlt traurig zu sein? Oder einsam? Wieso hängt diese Trauer an mir, wie die Schleife an meinem Kleid?
Wir gehen durch die Eingangstür und spazieren Richtung Sporthalle, Kyle hält mir die Tür auf und verbeugt sich, als ich durch die Tür gehe. Es fühlt sich toll an, denn heute wollte ich mich betrinken und alles Negative von mir absetzen, nur für einen Abend. Die ganzen bunten Lichter verzauberten mich.
„Ich finde wir sollten uns einen Drink holen“, schreie ich gegen die Musik an. Er nickt und wir gehen zur Theke, um uns etwas zu holen.
Nachdem ich zwei Gläser getrunken habe, wird mir leicht schwindelig und ich fühle mich betäubt. Kein Kummer, kein Schmerz. Nur Kyle und Ich. Kyle trinkt nichts, da er noch fahren musste, was ich sehr vorbildlich finde. Er nimmt mich am Handgelenk und zieht mich auf die Tanzfläche, auf der wir wild herumtanzen.
Nach ca. 20 Minuten, bin ich so kaputt, dass wir uns hinsetzen und außer Atem sind. Wir fangen an zu reden. Und wir kommen von dem einen Thema auf ein anderes und genau in diesem Moment hätte ich am liebsten die Zeit angehalten.
Ich bin nicht mehr in meinem Loch drin, ich bin ich selbst und ich bin offen. Ich wäre Kyle am liebsten um den Hals gefallen um ihm zu sagen, wie toll ich ihn fand. Doch trotz dem ganzen Alkohol in meinem Blut, bin ich zu schüchtern dafür.
Ich beschließe noch etwas mit Cloe zu trinken, die sich ohne Vorwarnung zu uns an den Tisch setzt. Wir machen ein paar Fotos und gehen zurück auf die Tanzfläche um zu tanzen.
Als wir am Tanzen waren und den Beat im Herzen fühlen, ging das Lied zu Ende und ein langsames Lied wurde abgespielt. Kyle kommt zu mir und fragt mich, ob er die Ehre haben darf. Ich nicke und schon legt er seine Hände an meine Hüfte. Ich bemerke erst jetzt, dass man seine Muskeln sogar durch den Anzug sieht und war kurz davor zu schmelzen. Ich lege meine Hände auf seine Schultern und wir fangen an zu tanzen. Ganz langsam Schritt für Schritt. Wir sind voll im Rhythmus und für diese paar Minuten fühlt es sich sogar so an, als würden unsere Herzen im Takt schlagen. Wir schauen uns gegenseitig in die Augen und merken nicht, wie wir uns Stück für Stück näherkommen, bis unsere Lippen sich treffen. In dem Moment war alles perfekt. Ich fühle mich glücklicher als je zuvor und ich realisiere, dass ich mich schon längst in ihn verliebt habe. So wie ich in den Schlaf verfiel, ganz ohne Vorwarnung und ganz unkontrolliert. Ich liebe ihn wirklich und ich wollt es einfach nur nicht wahrhaben. Jetzt war es soweit. Es war zu spät. Wenn er mich jetzt nur benutzt, werde ich wieder Wochenlang zuhause sitzen und mir die Augen rot weinen, weil ich wieder jemanden verloren hab, der mir wichtig war. Ich schaue ihn an und denke 'Bitte lass mich nicht alleine' In dem Moment geht das Lied zu Ende und er nimmt mich in den Arm, als würde er fühlen wie kaputt ich bin. Es fühlt sich so an, als würde Kyle mein Leben nun verändern. Es würde alles besser werden.

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