Kapitel 33

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Kyles Sicht:
Ich stehe hinter einem Baum, dicht am Brunnen. Ich sehe Bella bereits. Sie sieht wundervoll aus, wie sie dasitzt. Ich vertraue ihr zwar, da ihr Bruder dabei ist und er auf sie aufpassen wird, doch ich will sie trotzdem im Auge behalten. Ich habe furchtbare Angst um sie.
Ich sehe, wie ihr Vater zurück geht und etwas schreit. Ich erwarte alles, doch nicht, dass 10 bis 15 Männer auf Bella laufen. Ich sehe, wie ihr Bruder zu Boden fällt und anschließend, wie sie jemand anpackt. Für einen Augenblick bin ich starr. Ich will rennen, doch ich kann nicht.  Sobald ich mich bewegen kann, laufe ich los. Ich laufe so schnell ich kann. Meine Prinzessin. Was tun sie nur mit ihr?
Dann höre ich einen Schuss, sehe wie der Mann, der Bella gerade noch fest im Griff hatte, sie der Kugel entgegenwirft und wegrennt. Sie rennen alle weg und ich renne zu Bella.
Eine Träne nach der anderen läuft mir über mein Gesicht.
Ich falle auf die Knie, als ich bei meinem Engel ankomme.
Ich fasse sie vorsichtig an und ziehe ihren schlappen Körper auf meinen Schoß.
"Liebling wach auf, bleib bei mir bitte.", sage ich verzweifelt.
Ich fühle, wie ihr Körper immer schwerer wurde. Es war vorbei.
Ich sehe zu ihrem Bruder, dessen Augen total angeschwollen sind.
Bellas Bruder und ich versuchen die Blutungen am Bauch zu stoppen. Ihr Pullover ist durchnässt und schwer. Ich ziehe meine Beige Strickjacke aus und binde sie um ihren Bauch, der einfach die perfekte Form hat. Sie ist so perfekt. Mit jeder einzelnen Kante ist sie das wunderschönste Mädchen auf der ganzen Welt.
Wir heben sie hoch und tragen sie in sein Auto, wo wir sie auf den Rücksitz legen.
Er fährt schneller, als er durfte, doch das war in dem Moment egal. Beim Krankenhaus angekommen rufen wir sofort Ärzte, die direkt herausliefen und sie mit einer Liege in ein Zimmer bringen.
"Ich bin ihr Freund. Ich möchte mit", rufe ich wütend und enttäuscht.
"Zutritt nur für Ärzte, tut uns leid, sie dürfen dort Platz nehmen.", die Krankenschwester zeigt auf ein paar Stühle, die an der Wand entlang stehen.
Ich setze mich wütend hin und schaue auf meine Hände, die mit Blut verschmiert sind.
"Es tut mir so leid man. Ich wollte den Typen treffen, ich wollte ihr nicht weh tun.", Dean fängt an zu weinen.
„Es war nicht deine Schuld. Der Typ war schuld.", ich nicke ihm zu und stehe auf um ins Bad zu gehen.
Dort angekommen wasche ich meine Hände und schaue in den Spiegel. Meine Augen sind rot und angeschwollen. Ihr Blut ist auf meinem T-Shirt verteilt.
Ich habe das einzige Mädchen verloren, für das ich wirklich etwas fühlte. Ich habe einen Engel verloren. Ich habe meine Prinzessin verloren. Wie konnte ich nur zulassen, dass sie geht?
Sie hätte dort nicht alleine hinsollen, ich wusste es doch.
Als ich wieder in den Warteraum gehe, sitzt Dean dort zusammengeklappt.
"Ey man, ich bin mir sicher sie kriegen das hin. Es sind Ärzte.", ich klopfe ihm auf die Schulter.
"Und wenn nicht? Ich habe meine Schwester umgebracht. Ich habe Mum das wichtigste in ihrem Leben genommen. Ich bin ein Idiot.", er steht auf und schlägt gegen die Wand.
Plötzlich läuft Bellas Mama durch den Eingang und rennt weinend auf Dean zu.
"Mein Baby, wo ist mein Baby?", sie schreit und weint, ich spüre ihren Schmerz. Ich spüre ein reißen und stechen in meinem Herzen.
Sie kommt auf mich zu und umarmte mich.
"Es tut mir so leid Miss", es tut weh sie so zu sehen.
"Ich habe mein Baby verloren.", sie bricht zusammen.
Dean und ich halten sie fest, setzen sie hin und bringen ihr Wasser.
Als wir uns alle etwas beruhigt haben kommt der Arzt raus. Wir gehen alle auf ihn zu und schweigen gespannt. "Ihre Tochter hat es ziemlich hart getroffen, Miss. Wir sind uns noch nicht sicher, ob wir erfolgreich sein werden. Es sieht sehr kritisch aus und sie benötigt auf jeden Fall eine OP, außerdem hat sie sehr viel Blut verloren. Wenn wir unsere Arbeit getan haben können sie gerne zu ihr gehen und hoffen, dass sie kämpft und stark genug ist."
Wir warten. Es wird spät und wir sitzen immer noch im Krankenhaus. 
Bella braucht Hilfe und alles was wir tun können ist hier zu sitzen und zu hoffen. Ich hasse es nichts tun zu können.
Ich hoffe, sie schafft es. Wieso müssen die besten Leute immer zuerst gehen?

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