Kapitel 31

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Heute ist es also soweit. Ich werde Dad nach sieben Jahren wiedersehen.
Mein Magen zieht sich zusammen.
Ich gehe herunter, um zu schauen ob Dean bereits wieder da ist. Es ist unglaublich still unten. Ich schaue in sein Zimmer. Es ist leer. "Mist", flüstere ich. Was ist nur mit ihm passiert? Besorgt laufe ich durchs Wohnzimmer.
Plötzlich höre ich die Eingangstür. Ich laufe so schnell wie möglich zur Tür und springe Dean in die Arme, als ich ihn sehe.
"Da bist du ja endlich!", rufe ich.
"Da hat mich aber jemand vermisst."
"Oh Gott Dean. Wo warst du?", ich lasse ihn langsam los und schaue ihn ernst an.
"Bei einem Kumpel.", er zieht seine Schuhe aus und ich sehe etwas in der Tasche von seiner Jacke.
"Was ist dort drin Dean?", ich zeige auf seine Jackentasche. "Nichts Wichtiges", er hält seinen Arm davor.
Ich gehe näher an ihn ran und versuche es herauszuziehen.
"Bella Finger weg!"
"Was ist das denn?", ich schaue ihn skeptisch an.
"Es ist eine Waffe ok und ich brauch sie für das Treffen mit Dad. Glaub mir, ich werde nur im Notfall abdrücken. Ich kann nur nicht zulassen, dass dir was passiert."
Ich kann meinen Augen nicht trauen, doch ich nicke, schließlich ist er mein großer Bruder. Er muss wissen, was er macht.
Dean erzählt mir, dass Dad um 20 Uhr beim Café sein wird.
"Ging das nicht früher?", frage ich frech.
"Nein, er hat Angst von den Bullen gesehen zu werden."
Ich verdrehe die Augen. Ich akzeptiere und gehe in mein Zimmer, wo ich mich für die Schule fertig mache. Ich ziehe mir eine schwarze Hose an, die ich mit einem blauen Tanktop kombiniere. Als ich aus dem Fenster schaue und Kyles Auto auf der Straße sehe, nehme ich mir mein Essen und renne raus. In die Schule zu gehen, war das letzte was ich heute noch will, doch so verfliegt die Zeit schneller und ich bin nicht so nervös wegen Dad.
Die Blicke in der Schule sind alle auf mich gerichtet, doch immerhin sprechen sie nun nicht mehr so laut über mich.  Mir ist es egal, was andere denken, aber nicht was andere sagen.
Ich wollte nicht, dass jeder mich liebte, alles was ich wollte war, dass man mich anschaute und mit mir reden konnte, ohne danach hinter meinem Rücken Dreck herumzuerzählen. Ich denke, das ist heutzutage zu viel verlangt.
Die Stunden vergehen so verdammt langsam. Ich schaue alle fünf Minuten auf die Uhr, die über der Tafel hängt. Ich höre weder dem Lehrer zu, noch den anderen Schülern, die sich melden. Ich kann mich nicht konzentrieren. Die Stimme in meinem Kopf war zu laut.
"Bella? Alles ok bei dir Baby?", reißt Kyle mich aus meinen Gedanken.
"Eh ja, es ist nur so, dass ich meinen Dad heute wiedersehen werde.", ich schaue ihn an, um seine Reaktion zu sehen.
"Oh Bella, das tut mir leid, ich kann verstehen, dass du besorgt bist. Mein Angebot steht noch.", bietet er mir an.
Ich überlegte kurz.
"Wo seht ihr euch denn?", fragt er neugierig.
"Im Park. Bei dem Brunnen. Er kann aber erst um 20 Uhr kommen, weil er Angst vor der Polizei hat.", ich verdrehe die Augen.
"Ich kann gerne mitkommen und mich dort verstecken, Liebling.", er legt seine Hand auf meinen Arm, als Zeichen, dass er da ist.
"Ich möchte nicht, dass dir was passiert. Ich kriege das schon hin ok? Mach dir keine Sorgen."
Ich gebe ihm einen Kuss auf die Wange und schon klingelt die Schulglocke. Zum Glück. Wir gehen raus und setzen uns ins Auto, wo er mir eine Zigarette reicht. Nun sitzen wir da also. Ich fange an nachzudenken. Was wenn es das letzte Mal sein würde? Was wenn Dad mich mitnehmen würde? Ich würde alle alleine lassen. Oder was wäre, wenn mir was passiert? Ich beschließe Cloe anzurufen, um mit ihr drüber zu reden. Ich wusste, dass mein Kopf mich nur verrückt machen wollte. Es würde nichts passieren.
Dean war schließlich bei mir.

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