Kapitel 46

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Zuhause angekommen steigen wir aus und gehen gemeinsam zur Tür. Ich fühle mich sicher. Ob es an Dean liegt, der bei mir ist oder an Kyle, mit dem ich nun wieder Kontakt habe, wusste ich nicht. An der Eingangstür angekommen schließt er die Tür auf und überglücklich stürme ich in die Küche, wo ich Mum höre.
"Mama, Kyle ist zurückgekommen!" "Schätzchen, das freut mich so!", sie kommt auf mich zu und nimmt mich vorsichtig in den Arm.
Anschließend sitzen wir gemeinsam am Tisch und genießen die Kartoffeln, die sie vorbereitet hat. Als wir fertig waren, räumen wir die Küche gemeinsam auf und ich gehe hoch. Da ich mich entspannen will, öffne ich mein Fenster und nehme mir ein Buch zum Lesen.
Ich verliere mich komplett beim Lesen, meine Gedanken sind weit von der Realität entfernt und ich war in einer besseren Welt. Ich konnte den Stress aus dem Alltag vergessen und die Angst, dass Dad sich erneut blicken lässt verdrängen.
Das Klingeln der Tür reißt mich aus meiner Fantasie. Ich gehe herunter, wo Mum skeptisch guckt.  "Hast du jemanden eingeladen?" "Nein", sage ich ängstlich.
Ich gehe zur Tür und öffne sie langsam.
"Kyle!", ich springe ihm in die Arme und sehe noch kurz zu Mum, die erfreut anfängt zu lächeln.
Ich sage ihm, dass wir hochgehen können und als er zustimmt, kommt er herein, zieht seine Schuhe aus und schon gehen wir gemeinsam hoch.
Oben angekommen setzen wir uns auf mein Bett. Ich erzähle ihm von dem Vorfall mit Dad und dass die Polizei jetzt noch gründlicher sucht und dann sage ich ihm, wie sehr er mir gefehlt hat und dass ich froh bin, wieder hier mit ihm sitzen zu können.
Als er das hört, nimmt er mich fest in den Arm.
"Weißt du Baby, ich wollte nie ohne dich sein und es war so dumm, auch nur dran zu denken dich alleine zu lassen."
Ich schaue in seine wunderschönen braunen Augen und schon berühren unsere Lippen sich.
"Wir müssen die letzten Tage nachholen. Was hältst du von Kino? Ich lade dich ein!", springt es aus ihm heraus. Ich nicke und umarme ihn. Ich hole meinen Laptop und wir lehnen uns beide an die Wand an meinem Bett. Auf der Homepage des Kinos suchen wir nach einem guten Film. Als wir fündig werden, haben wir noch 30 Minuten Zeit bis wir losmüssen.
Die 30 Minuten verbringen wir eingekuschelt, redend auf meinem Bett. Es war nicht viel Zeit, aber es fühlt sich wie ein riesiges Pflaster auf meiner Seele an.
Er erzählt mir, dass er in der Schule gefehlt hat, weil er es nicht ertragen hat mich zu sehen und zu wissen, dass es vielleicht für immer vorbei ist.
"Dafür hast du aber recht lange ausgehalten.", ich lache.
"Glaub mir, ich bin 10 Mal gestorben währenddessen.", er gibt mir einen Kuss auf die Stirn.
Als es soweit ist, stehen wir auf und gehen herunter, dort erzählen wir Mum von unseren Plänen.
"Habt Spaß Kinder und komm nicht zu spät nach Hause Bella.", sie lächelt.
Ich umarme sie und wir gehen zur Tür, um unsere Schuhe anzuziehen.
Auf der Fahrt hören wir erneut laut Musik.
Er spielt Sweather Weather – The Neighbourhood ab, mittlerweile ist das genau unser Song.
Er liebt es wahrscheinlich, wie ich anfange zu singen, sobald der Song gerade mal drei Sekunden läuft. Das sagt zumindest sein Lachen und sein Blick, der nicht von mir loslassen kann.
Im Kino angekommen, kaufen wir die Karten und gehen in den Saal.
Er ist fast leer. Gruselig. Es tut gut mit ihm zu lachen und gemeinsam dem Film zu folgen. Er berührt ein paar Mal meine Hand und ich lege meinen Kopf vorsichtig auf ihn. Dann legt er seinen Arm um mich herum und ich kann mir ein Lächeln kaum verkneifen.
Als der Film zu Ende ist, gehen wir raus zum Auto.
"Danke", sage ich und schaue ihn liebevoll an.
"Wofür?", verwirrt bleibt sein Blick an mir hängen.
"Für das alles."
Er bleibt stehen und nimmt mein Gesicht in seine warmen Hände. "Ich danke dir, dass du mir verzeihst, dass ich so dumm war und dich allein lassen wollte.", sein Gesicht kommt näher und wir küssen uns.
Schon wieder spüre ich ein Kribbeln im Bauch. Als wir am Auto ankommen, grinst er komisch. "Was ist los?", frage ich ihn neugierig.
"Die Schauspielerin war echt hübsch", platzt es aus ihm heraus.
Prüfend schaue ich ihn an.
"Du bist natürlich hübscher.", beendete er seinen Satz.
Ich lache und flüstere: "Das will ich hoffen für dich"
Lachend setzen wir uns ins Auto.
Ich fühle mich wieder komplett, wieder geheilt, wieder gesund.
Doch wie lange Lachen wir, bis wir wieder weinen?

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