Kapitel 44

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Ich wische mir die Tränen aus dem Gesicht. Ich zittere.
Plötzlich kam Dean, er geht auf mich zu und hebt mich hoch.
"Was ist passiert?", fragt er besorgt.
"Er war hier.", meine Stimme bricht und ich fange stärker an zu weinen.
"wer? Bella? Wer war da?"
Ich zögere, atme tief ein und sage es ihm.
"Dad"
"Er wollte hier einbrechen.", erneut breche ich in Tränen aus.
Dean nimmt mich in den Arm und anschließend kommt Mum dann auch panisch herunter.
Ihre Haare sind verwuschelt und ihre Augen schauen uns müde an.
"Was ist hier denn passiert?", sie kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm, während ich immer noch weine.
Dean erzählt ihr was passiert ist und rennt dann zum Telefon, um die Polizei zu rufen.
"Sie sind auf dem Weg", sagt er, als er zurück zu uns kommt.
Ich zittere immer noch am ganzen Körper. Ich bin fertig mit allem. Ich bin kaputt. Ich bin zerbrochen. Mir wurde die Sicherheit in meinem zuhause genommen und mein Freund. Ich wusste nicht was mir hier noch blieb, außer einer Mutter, dessen Leben ich kaputt machte und einem Bruder, dem ich nur Probleme und Chaos bereitete.
Als die Polizei ankommt, erzähle ich ihnen, was ich gesehen und wie ich gehandelt habe.
Meine Mum hält während dem ganzen Gespräch meine Hand, damit ich nicht alleine mit all dem war.
Die Polizei verspricht uns, dass sie Dad kriegen würden und sagen Mum, dass sie mich nicht alleine herauslassen soll.
Jetzt brauche ich also noch einen Babysitter, na toll.
Als die ganze Aufregung vorbei ist, spreche ich mit Mama, um ein paar Tage zuhause zu bleiben. "Freitag gehst du wieder hin ok?", fragt sie skeptisch.
"Ja, versprochen.", meine Versprechen hielt ich immer, da ich es hasse, wenn man seine Mum belügt, schließlich war sie die einzige, die immer da war und einen versteht, richtig? Sie verurteilt einen nicht und zickt nicht herum, wie es Freunde manchmal tun.
Als ich wieder in meinem Bett liege, zittere ich immer noch. ich fühle mich schwach.
Ich zucke bei jedem Geräusch zusammen, da ich befürchte, Dad würde nochmal versuchen hier einzubrechen. Langsam spüre ich nur noch, wie mein Körper schwerer wird und ich müde und erschöpft in den Schlaf falle.
Morgens wache ich auf und ich hoffe, dass es nur ein Traum war. Ich hoffe, dass ich mein Leben doch auf die Reihe bekomme, doch leider war dies nicht der Fall. Ich grenze mich immer mehr aus und erzähle niemandem von meinen Gedanken. Ich baue erneut eine Mauer um mich herum, aber es war mir egal, da es sowieso niemanden interessiert, ob ich nun hierbleibe oder nicht, richtig? Ich bin doch eh nur die blöde langweilige Bella.
Ich wachte auf und blieb im Bett, ich habe keine Kraft um aufzustehen. Ich suche verzweifelt nach einem Grund aufzustehen. Ich versuche mich zu motivieren, doch ich scheiterte erneut.
Mein Leben wurde immer mehr ein Durcheinander und ich zweifelte daran, es jemals auf die Reihe zu bekommen.
Ich bleibe den Tag über im Bett, die Gardinen behielt ich zu. Ich wollte mich nicht beobachtet fühlen oder etwas in der Art.
Von all den Menschen auf der Welt passiert so etwas genau mir. Wieso? Konnte es nicht einfach allen gut gehen? Es ist so ungerecht. Es ist alles ungerecht.
Meine Mum bemuttert mich noch mehr, da sie befürchtet ich würde mir etwas antun.
Vielleicht liegt sie da auch gar nicht so falsch. Vielleicht tue ich es ja wirklich. Vielleicht baut mein Leben sich darauf auf, um früher zu sterben und vielleicht, aber nur vielleicht wünsch ich mir nichts mehr, als endlich aufzugeben.
Ich weiß selbst nicht was ich wollte. Ich bin voller Verzweiflung, Trauer und Schmerz und es fällt mir so schwer noch klar zu denken. Wie soll ich das alles nur schaffen? Ich bin auf mich alleine gestellt, wenn es darauf ankommt. Aber ich will es dieser grausamen Welt zeigen. Ich will jedem beweisen, dass ich stark genug bin um zu kämpfen. Ich bin nicht schwach.
Bella Fuller ist vielleicht kaputt und zersplittert, aber sie war immer noch stark.
Ich werde es schaffen.

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