Kapitel 26

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Als ich mich beruhigt habe, ging ich herunter. Dean kam direkt auf mich zu.
„Ist alles ok, kleines?“, er schaut mich besorgt an.
„Ja“, sage ich stumpf und beschließe einen Tee zu trinken. Dean setzt sich zu mir. „Bella es ist ok eine Therapie zu machen.“ „Ich möchte das nicht nochmal.“, ich schaue ihn nicht einmal an. Ich will einfach nur zur Ruhe kommen.
Als er merkt, dass ich nicht gut zu reden war, geht er mit einer Bierflasche ins Wohnzimmer.
Ich trinke meinen Tee zu Ende und gehe zu Mama, die auf der Terrasse sitzt.
„Ich habe nachgedacht.“, ich setzte mich zu ihr.
„Du musst nicht zu ihm gehen, du kannst ihm einfach einen Brief schreiben, ich verstehe total, wenn du das alles nicht willst.“, sie schaut mich besorgt an. Sie weiß, wie kaputt ich bin.
Man sagt immer Augen sind der Spiegel zur Seele und langsam glaube ich wirklich, dass Mama das sieht. Sie sieht, wie es in mir drin aussieht. Sie sieht jeden Splitter und alles, was sie wollte war mir zu helfen. Ich frage mich ob das überhaupt noch möglich war. Vielleicht konnte mir einfach nicht mehr geholfen werden.
„Ich denke ich kriege das hin Mum.“, ich schaue auf den Tisch. “Aber ich möchte das nicht alleine durchstehen. Ich möchte Dean mitnehmen.“
„Das halte ich für eine gute Idee, ich denke bei so etwas wird er dich nicht alleine lassen.“
Sie drückt mir einen Zettel in die Hand. „Ruf ihn an und mach ein Treffen aus.“
Ich nicke, nehme sie noch einmal in den Arm und gehe hoch. Als ich mein Handy in die Hand nehme, sah ich, dass ich vier Nachrichten in zwei Chats habe.
'Cloe: Gut und bei dir alles ok?' 'Kyle: Guten Morgen' 'Kyle: Was machst du heute?' 'Kyle: Morgen sehen wir uns wieder!'
Ich musste lächeln, als ich das lese und antworte ihm kurz mit 'Guten Morgen, nix und du?'
Dann gebe ich die Nummer ein, die Mum mir in die Hand gedrückt hat. Nervös spiele ich mit meinen Haaren, während ich die Nummer langsam eingebe. Anschließend drücke ich auf wählen. Nun gab's kein Zurück mehr.
„Hallo?“, sagt eine alte Bekannte Stimme. „Ich bin es, Bella.“, meine Hand zittert, als ich das sage. „Na mein Schatz, wie geht es dir?“, fragt er mit seiner rauen Stimme. „Ich treffe mich mit dir. Ich werde am Sonntag im Park warten, bist du um 14 Uhr nicht da, will ich nie wieder was von dir hören.“, sage ich streng.
Er versuchte noch was zu sagen doch ich lege einfach auf. Er tut meiner Mum weh, also würde ich ihm weh tun! Ich würde ihm zeigen, was er mit mir gemacht hat, als er uns sitzen gelassen hat.
Ich hole tief Luft und gehe herunter um Dean und Mum von dem Gespräch zu erzählen.
Dean meint, er muss vor dem Treffen noch etwas von seinem Freund Zac holen, ich nicke nur und gehe wieder raus um die Sonne zu genießen und zur Ruhe zu kommen.
Was wäre, wenn mein Vater mich überzeugen würde mit ihm mitzukommen? Würde ich wirklich einwilligen? Vielleicht würde er ja mit Begleitung kommen und mich entführen. Ich hatte damals nicht viel von meinem Vater, aber das, was ich mitbekommen hatte, habe ich bis heute nicht vergessen. Er verkaufte Drogen, ging immer in Casinos und klaute Sachen um sie online weiterzuverkaufen. Das war sein einziger Weg uns zu ernähren. Ich konnte verstehen, wieso Mum ihn losgelassen hatte. Er hatte sich verändert. Sie hat alles in die Hand genommen, um mich vernünftig aufzuziehen. Ich darf mir nichts antun, sie hat sich so viel Mühe gegeben, das kann ich doch nicht einfach alles hinschmeißen. Da wurde mir klar, ich werde mich immer für Mum entscheiden. Egal was kommen wird.

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