Kapitel 49

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Als wir morgens aufwachen, frage ich ihn, ob er gut geschlafen hat. „Natürlich, wie soll ich mit dir an meiner Seite schlecht schlafen?“, sagt er stolz.
Ich gebe ihm einen Kuss auf die Wange und stehe auf, um mich frischzumachen.
Ich stehe vor meinem Spiegel und schminke mich ab, da ich es gestern vergessen habe. Plötzlich kommt er durch die halb offene Tür herein und sagt „Ist schon wieder Halloween?“, ich lache und verdrehe die Augen.
Dann fange ich an mich neu zu schminken.
„Bin jetzt wieder hübsch“, sage ich. „Na zum Glück“, sagt er und schaut mich frech an.
„Wieso warst du nachts eigentlich wach?“, frage ich ihn.
„Ich musste doch aufpassen, dass dich mir keiner wegnimmt.“, sagt er.
Mein Herz klopft wie verrückt und in meinem Bauch spüre ich ein Kribbeln.
„Du bist süß.“, sage ich und ziehe mir seinen Hoodie über.
„Und du wunderschön.“, sagt er.
Ich umarme ihn und wir gehen herunter, dort angekommen sehe ich, dass Mum bereits ihren Kaffee trinkt.
„Guten Morgen.“, sagen wir. „Guten Morgen.“, sie schaut auf die Uhr.
„Ihr seid aber früh wach.“, sagt sie überrascht.
„Du aber auch.“, sage ich und schaut auf die Uhr. 9 Uhr.
„Habt ihr heute etwas vor?“, wechselt Mum das Thema.
„Ich glaube nicht.“, von der Seite schaue ich Kyle an, der sich neugierig umschaut.
„Setz dich.“, sage ich zu ihm und gehe an die Theke, um Kaffee zu machen.
Mum und Kyle fangen an sich zu unterhalten und es war ein Traum. Mum hat noch nie jemand so gefallen, wie er.
„Ach Kyle, du bist fast wie Dean damals.“, sagt sie zu ihm und lacht.
Ich stelle ihm seine Tasse hin und nehme mir meine, um mich zu setzen.
„Das freut mich zu hören.“, sagt er.
Wir unterhalten uns eine ganze Weile und was mich am meisten erfreut, war, dass Mum und Kyle sich bestens verstanden.
Ich habe das Gefühl sie liebt ihn fast so sehr, wie mich, aber das macht mich glücklich.
Nach dem Essen räumen wir zusammen die Küche auf und anschließend verschwinden Kyle und ich wieder oben. Dort legen wir uns erneut ins Bett.
Wir schauen uns eine DVD an und ich kann das Gefühl, in mir, gar nicht beschreiben, als er einfach nur neben mir liegt.
Ich fühle mich plötzlich sicher, geborgen und geliebt. Es ist ein wunderschönes Gefühl.
Zwischendurch schlafe ich auf seiner Brust ein, während seine Arme um mich geschlungen sind. Wenn ich mir eine Sache wünschen könnte, dann dass sich auch in 30 Jahren zwischen mir und Kyle nichts ändern würde.
Als Kyle mich gegen Abend mit einem Kuss weckt, sagt er leise, dass er langsam losmuss.
„Oh man.“, sage ich traurig.
„Meine Mum braucht mich wirklich.“, erklärt er sich.
„Was ist denn mit ihr?“, erschrocken richte ich mich auf und stützte mich mit meinen Händen auf seiner Brust ab.
„Du solltest das nicht wissen.“, traurig wendet er seinen Blick von mir ab.
„Doch das muss ich wissen.“, sage ich streng.
Er zögert kurz.
„Sie ist krank. Mehr möchte ich dazu zurzeit nicht sagen. Ihr Leben steht auf dem Spiel und ich möchte nicht, dass sie zu viel auf den Beinen ist.“, traurig schaut er in Richtung des Fensters.
Ich bekomme Tränen in den Augen.
„Oh mein Gott Kyle.“, ich versuche nicht zu weinen.
„Das tut mir so leid.“, beende ich meinen Satz.
Ich nehme ihn fest in meine Arme und spüre, wie sein Herz schlägt.
Ein paar Minuten lang fühlt es sich sogar so an, als würden unsere Herzen im Takt schlagen.
„Nicht weinen Schatz.“, sagt er und streicht meine Tränen mit seiner Handfläche weg.
„Ich möchte nicht, dass es dir schlecht geht. Ich weiß wie sehr man seine Mum braucht.“, sage ich zu ihm.
„Solange du da bist, wird es mir nicht schlecht gehen.“
„Doch, du wirst traurig sein, du kannst ihre Gesundheit nicht kontrollieren.“, ich schaue in seine braunen Augen.
„Ja, das werde ich, aber ich werde es überleben, so wie du alles überlebt hast.“, sagt er ernst.
Er drückt mich fest an sich und so liegen wir doch wieder da, ohne zu reden. Unsere Herzen schlagen erneut im Takt und ich will all den Schmerz in ihm, einfach herausnehmen. Er hat das nicht verdient.
Er soll sich nicht noch um mich kümmern.
Mir wird also immer klarer, dass ich meine Psyche nun unter Kontrolle bekommen muss. Einen anderen Weg gibt es nicht.

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