Kapitel 39

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"Komm herein.", flüstere ich nervös.
Die Tür geht auf. Mein Herz klopft schneller und schneller.
"Was machst du hier?"
"Ich habe dir gesagt ich werde dich besuchen kommen."
"Ich dachte du hast Angst?"
"Bella ich habe Angst um dich. Ich habe Angst, dass dein Vater dich mitnimmt und ich dich für immer verliere."
"Aber Kyle.."
Und da kommt er auch schon und umarmt mich.
"Ich weiß nicht, ob ich das tun kann. Ob wir so weiter leben können wie davor. Es ist kompliziert Bella. Es ist verdammt gefährlich."
Ich schaue ihn traurig an.
"Wir können es doch wenigstens versuchen.", sage ich hoffnungsvoll.
"Ich werde darüber nachdenken.", er drückt mir einen Kuss auf die Stirn.
Kyles Sicht:
Ich gebe ihr einen Kuss, ohne zu wissen, ob dies der Letzte wäre oder ob irgendwann noch weitere existieren werden.
Ich liebe sie sehr. Ich liebe sie mehr, als ich jemals jemanden geliebt habe, doch Liebe ist nicht immer einfach und schön. Ich hoffe sehr, dass ihr Vater in der nächsten Zeit einfach verschwindet, damit wir normal weiterleben können.
Es klopft an der Tür. Ihr Bruder kommt herein.
"Bella wir wollen gleich zur Polizei, machst du dich bitte fertig?", er lächelt mich höflich an.
Sie nickt und dann schließt er die Tür auch wieder. Fragend schaue ich sie an.
"Wir wollen Dad anzeigen. Ich möchte nicht, dass er glaubt er kann in mein Leben kommen und mir nehmen was mir wichtig ist."
"Ich weiß Baby", ich umarme sie. Wieso ist er nur so verdammt unfair? Er hat doch sein eigenes Leben, wieso mischt er sich noch in ihres ein?
"Ich melde mich dann bei dir, wenn der Zeitpunkt sicher ist ok? Ich möchte nicht, dass er dir was antut."
Sie nickt und ich küsse ein letztes Mal ihre schönen, weichen Lippen, bevor ich aufstand, ihr eine Strähne aus dem Gesicht streiche und zur Tür gehe.
"Ich liebe Dich Bella Fuller", flüstere ich, vielleicht das letzte Mal.
"Ich liebe Dich auch Kyle Jefferson", sie lächelt.
Ich mache die Tür auf und gehe heraus. Es tut unglaublich weh. Ich lasse das einzig Wichtige in meinem Leben alleine. Ich fühle mich verdammt schlecht und sie hat nicht noch einen Verlust verdient, das weiß ich.
Bellas Sicht:
Nachdem er geht, rollen ein paar Tränen an meiner Wange entlang. Es tut weh, ihn einfach gehen zu lassen. Es tut verdammt doll weh.
Ich wasche mein Gesicht und ziehe mir anschließend eine blaue Jeans und ein weißes Oberteil an, dann gehe ich herunter zu Dean, der schon fertig im Wohnzimmer wartet.
Wir steigen ins Auto und fahren zur Polizei. Als wir parken werde ich nervös. Konnte ich wirklich schon darüber reden, was passiert war?
Er schaut mich an.
"Fertig?"
"Ja", stimme ich zu und so gehen wir heraus und laufen ins Gebäude.
Der Polizeimann ist sehr freundlich, doch die ganzen Fragen waren wirklich anstrengend. Es spielt sich in Zeitlupe in meinem Kopf ab und ich sterbe erneut ein kleines bisschen.
Nach einer halben Stunde sind wir endlich fertig. Als wir herauskommen und im Auto sitzen schaut Dean mich glücklich an.
"Ich bin stolz auf dich kleines", sagt er zufrieden.
"Danke", sage ich und lächle gezwungen. 
Alles was ich wollte war vergessen, was passiert war. Ich wollte vergessen, wie Dad aussah, wie seine Stimme sich anhörte und wie er mein Leben zerstörte, doch es schien hoffnungslos. Es war wie ein Teufelskreis in meinem Kopf. Es hatte kein Ende und ich starb jedes Mal erneut innerlich.
Ich beschließe auch bei Kyle nun keine Hoffnungen mehr zu haben, um eine weitere Enttäuschung zu vermeiden. Ich kann es mir psychisch nicht leisten nochmal verletzt zu werden. Wenn er mich wirklich lieben würde und es wirklich etwas Ernstes wäre, dann würden wir das schaffen, egal wie schwer die Zeit werden würde.
Ich kann nur noch hoffen. Und ich hoffe vom ganzen Herzen, dass ich mein Leben nun auf die Reihe bekomme, trotz all den Dingen, die geschehen sind.

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