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Selena :

Mir war nicht nur ein wenig kalt. Mir war verdammt kalt, weswegen ich wütend davon stapfte und in meinem Kopf ihm die Schuld dafür gebe, wenn ich nächste Woche eine Lungenentzündung habe! Er wäre daran schuld, wenn ich hier stolpere, mir mein Bein breche und morgen als blauer Eisberg wieder gefunden zu werden. Ja, es war einfach seine Schuld und nicht meine! „Justin, wieso bist du ein so dummer Idiot!“ Murmelte ich wieder und lief wirklich den ganzen Weg bis zu mir nach Hause, ohne darauf zu hören, dass meine Füße unglaublich schmerzten und es sich anfühlte, dass meine Fußzehen gleich abfrieren. Aber egal! Weitergehen und ich schaffe es schon noch bis nach Hause und dann werde ich sofort seine Nummer löschen, den Pullover von ihm verbrennen und ihn am besten gleich mit und mich vor dem warmen Feuer wieder erwärmen! Gute Idee, das hätte er verdient, aber Mord ist eine Sünde und ihn zu verbrennen würde mein Herz auch nicht wieder flicken! Da sind wir keine 24 Stunden zusammen und ich denke, dass ich endlich mal glücklich sein kann und dann erfahre ich, dass er mit dieser Jasmine und Victoria gefickt hat? Wie froh ich bin, dass er es niemanden gesagt hat und wir nicht offiziell zusammen sind, weil wenn es genau so wäre, dann würden sich mich nur noch mehr auslachen und ich würde es noch mehr bereuen. Oh Gott, könnte mir bitte irgendwer einmal erklären, was ich mir dabei gedacht habe, dass ich mich noch einmal von ihm verarschen lasse? Sowas bescheuertes wie mich gibt es glaube ich nicht noch einmal und am liebsten würde ich mir selbst in den Arsch treten. Mit den hohen Schuhen, aber so richtig. Ich war kurz vor meinem Haus, als es auch noch anfing zu regnen, natürlich so sehr, wie es hier sonst selten regnet und ich nach 0. 5 Sekunden von oben, bis unten durchnässt war. Jaja, so ist das Leben und ich habe es mir anscheinend für meine Dummheit verdient, dass es jetzt so pisst. Noch ein wenig wütender lief ich weiter, bis neben mir ein Auto immer langsamer fuhr und ich immer schneller ging, genau wie mein Herz. Ich wollte nicht nach hinten sehen, um zu erkennen, wer da hinter mir war, weil ich sonst noch stürzte oder der Vergewaltiger mich gleich einfach schnappt oder mir am besten ins Gesicht schießt. Mitten über die Nase, zwischen meine Augenbrauen! Immer schneller lief ich und merkte, dass meine Beine nicht mehr lange mitmachen, aber mussten sie auch nicht, denn das Auto hielt ein Stück vor mir und die Tür ging auf. Ein alter Mann stieg aus und mir war alles egal! Meine Schuhe, mein Kleid und alles! Das einzig wichtige war mein Leben, weswegen ich meine Schuhe schnell auszog, sie ihm an den Kopf donnerte und einen Umweg zu mir nach Hause nahm und mich nicht noch einmal umdrehte. Außer Atem kam ich nun endlich an und merkte erst dort, dass mein eines Bein total aufgerissen war und blutete, als hätte mir wirklich einer eine Kugel gegeben. „Shit!“ Murmelte ich und wollte darüber streichen, doch es tat höllisch weh und ich entschied mich erst einmal mich zu duschen und nicht das ganze Haus voll zu bluten. 10 Minuten später war ich frisch geduscht, doch mein Bein blutete noch eine halbe Stunde, ehe ich einen Verband ran machte und mich in mein Bett legte, was am nächsten morgen versaut war, aber es war mir so egal! Ich hatte ein Bett, was aussah wie ein Schlachtfeld der Arme und mein Bein war nicht viel besser. Ich weiß nicht, was ich getan habe, aber laufen war kaum noch drin, weswegen ich zum Arzt musste und am Montag mit Krücken in die Schule kam und mich alle, auch eine Person, die ich nie mehr sehen wollte, aber es natürlich nicht klappte, weil sie an meiner Schule war, mich anstarrten und aussahen, als wäre ich ein Monster, was sie fressen will. Ja, ich habe jetzt richtig Hunger auf Menschenfleisch bekommen, da mich ein Vampir am Bein gebissen hat. Genervt verdrehte ich meine Augen und ging auf meine Freundinnen zu, die mich besorgt ansahen, da ich ihnen schon alles gesagt hatte und sie mit mir mitfühlten, was ich süß fand, aber sie sollten nicht traurig sein, nur weil ich es bin.. Ich wollte das wirklich nicht, ich hatte sogar überlegt es ihnen gar nicht zu sagen, aber das hielt ich für eine Sache, die noch unfairer gewesen wäre. Sie sagten mir auch alles und ich konnte sie nicht anlügen! „Was willst du hier?“ ich drehte mich ruckartig um, als Miley das zischte und sah in die wunderschönsten braunen Augen, die es gab.

fakechatters (julena )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt