Kapitel 10

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Sina:

Erster Tag Ferien, es war gerade neun Uhr und ich trainierte. Jap, ich hatte ein extra Fitnessstudio in meiner Wohnung... Okay, vielleicht habe ich etwas untertrieben, als ich sagte, dass meine Wohnung schlicht und einfach sei... Ist es auch, für mein Geschmack und für wirklich wahnsinnig reiche.... Aber für normal verdienende, war das schon eine ziemlich ziemlich gute und teure Wohnung. Naja, da ich neben bei bei meinen Eltern in der Firma mitarbeitete, verdiente ich genug, um mir es leisten zu können... Ich stoppte nach 27 Minuten Seil springen, als mein Handy klingelte. "Loura, was ist?"- "Auch einen guten Morgen, Süße... Was machst du denn schon wach?" Fragte sie. "Sport... "- "Oh. Mein. Gott. Was ist nur falsch mit dir?!" Ich seufzte: "Bitte, sag einfach, was du willst."- "Ah, eigentlich nichts besonderes. Was hast du heute vor?" War das ihr ernst?! Ich war mitten in meinem Training und sie quatschte mich jetzt allen ernstes voll? So typisch. "Arbeiten." Kurz und knapp, sollte reichen. "Ich mach mir langsam Sorgen... Du hast Ferien und dann gehst du arbeiten?! Benimm dich doch mal wie andere in deinem Alter und genieße deine freien Tage..." Ermutigte sie mich. "Ohne Arbeit, kein Geld. Außerdem habe ich keine besondere Lust irgendwas zu machen, und du so?"- "Ich gehe mit Sophie weg,..." Ich lachte etwas. "Was?" Kam auch schon gleich vom anderen Ende der Leitung. "Wirst du ihr es sagen?"- "Ihr was sagen?" Ich stöhnte: "Ach komm schon, sag's ihr endlich, dass du so unglaublich in sie verknallt bist..." Ich wusste, sie schüttelte gerade den Kopf, auch wenn ich es nicht sehen konnte: "Das geht nicht, dass würde unsere Freundschaft ruinieren."... Was? Habt ihr noch nicht mitbekommen mit den beiden?! Euer ernst?! Die beiden waren einfach für einander gemacht und das wussten auch beide... Nur keiner von beiden hatte den nötigen Mut, um es dem anderen zu beichten. Frauen, nicht wahr... "Schnapp sie dir, bevor es noch jemand anderes tut." Gab ich ihr den wirklich wahnsinnig guten Rat. "Wenn doch alles nicht so kompliziert wäre..." Da hatte sie recht. "Also, dann noch viel Spaß beim trainieren." Ich verabschiedete mich ebenfalls: "Jo und viel Glück." Sie lachte etwas, bevor sie dann auflegte. Ich ging für zwei Stunden weiter trainieren, bis ich dann echt ausgepowert unter der Dusche stand. Es gab nichts, dass dich besser von allem ablenkte, als Sport. Ich setzte mich auf der Couch, mit meinen Laptop auf dem Schoss und fing an zu arbeiten. Ich machte hauptsächlich Papierkram. Unsere Eltern übergaben jeder ihrer Kinder ein Teil der großen und eine ganze kleine Firma. Somit lernten wir selbständig ein Unternehmen zu führen, dessen Profit möglichst zu erhöhen und wichtige Entscheidungen zu treffen. Am Anfang war es hart, doch mittlerweile war es ein Klacks. Mehr als fünf Stunden saß ich vor dem Bildschirm, fixiert auf die Dokumente und nicht auf die Uhr achtend... Als ich dann mal Schluss machte, war es etwa 18 Uhr. Ich ging an meiner Haustür vorbei, blieb aber stehen, als ich Stimmen von außen hörte. "Mom! Dad!" Zwei Frauen Stimmen zur selber Zeit. "Na, meine Kleinen Snows?!" Das war eine tiefere, dunklere Stimme, ich vermute mal stark, dass es ihr Vater war. "Wo wart ihr denn so lange?! Ihr sagtet doch, ihr wärt um 24 Uhr schon da." Das war Sophie. "Der Verkehr,... Wir saßen fast drei Stunden im Berufsverkehr!" Stöhnte ihre Mutter: "Ach, ihr seid ja wieder gewachsen!" Gelächter und irgendwie musste ich automatisch lächeln. "Mom, ihr wart nur eine Woche weg, nicht ein ganzes Jahr!" Mein Lächeln wurde breiter, als ich ihre Stimme hörte. Sarah hatte mit Abstand die schönste Stimme, die ich jemals gehört habe... "Ja und?! Es kommt mir, wie eine Ewigkeit vor!" Verteidigte sie sich. "Können wir bitte rein gehen?! Es ist echt kalt." Bat Sophie und bekam zustimmende Nicker. "Außerdem habe ich echt hunger..." Beklagte Mr. Snow, bevor die Tür sich schloss und ich alleine war, lauschend mit einem Ohr an der Tür gepresst. Oh man, Sarah brachte mich echt um den Verstand... Ich konnte nicht trainieren, ohne an sie zu denken. Ich konnte nicht arbeiten, ohne an sie zu denken. Ich konnte wirklich nichts machen, ohne an sie denken zu müssen... Seufzend setzte ich mich auf den Boden, angelehnt an der Wand und sah hinaus auf New York. Es war schon etwas dunkler, weil es logischerweise Winterzeit war und es fielen sogar vereinzelnd die ersten Schneeflocken. Das war etwas, was ich an meiner Wohnung liebte. Die komplette Wandhälfte meines Apartments bestand aus getöntem Glas. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass da gar kein Glas war, vor allem Nachts. Ich hatte überall einen wunderschönen Blick über diese traumhafte Stadt, nur leider, war ich immer die einzige, die sie hier genießen konnte. Warum ich keinen Freund habe? Das war eine lange Geschichte, die ich seit Jahren versuchte zu verdrängen und am besten zu vergessen. Aber diese Zeiten blieben in meinem Kopf und ließen mich nie in Ruhe. Ich bin hier her gezogen, in der Hoffnung, dass sich hier alles verändern und bessern könnte,... Ich hatte auch das Gefühl, dass es auch definitiv etwas mit mir machen würde... Mich machte es aber wahnsinnig nicht zu wissen, was es war. Oh man,... Ich brauchte dringend Freunde. Ich habe noch nie so viel über alles nachgedacht, wie hier in New York City! Nur das Problem war, ich stellte mich nicht immer sehr geschickt dabei an, Freunde zu machen. Lag vielleicht daran, dass ich des Öfteren schlechte Erfahrungen mit den falschen Freunden gemacht habe... und Loura konnte ich ja jetzt schlecht anrufen, sie müsste ja gerade mit Sophie aus sein... Und jetzt?! Ich langweilte mich zu Tode!... Nein! Nein, ich gehe ganz sicher nicht eine Tür weiter und klopfte bei meinen Nachbarn an! Erstens, weil sie mich mit Sicherheit nicht da haben wollte und zweitens, ihre Eltern sind gerade wieder gekommen. Sie würde lieber was mit ihnen machen, als mit mir... So, habe immer noch keine Lösung meine Langweile wegzubekommen. Verdammt... Bamm! Ich hab's! Wir hatten doch ein Schulprojekt, dass wir machen mussten und wir hatten das Thema Entstehung der Polarlichter... Was ziemlich einfach war, jeder weiß, dass sie durch Plasmatornados entstehen. Also fing ich eine Musterlösung für die Seminararbeit an und es war eine fantastische Ablenkung... Ich wusste nämlich, dass Sarah ziemlich gut in der Schule war. Was für eine Überraschung, ja, von Sophie., sie hat es mir gesagt. Es war schon fast drei Uhr am Morgen, als mir langsam die Augen zufielen... Ich kämpfte gegen die Müdigkeit an, ich wollte nämlich so weit es nur geht mit der Arbeit kommen... auch wenn es noch einen anderen Grund gab. Ich schlief nicht besonders gerne, hatte mit meinen Albträumen zu tun, in dem ich immer und immer wieder das durchleben musste, was damals passiert war. Ich hasste es, wenn mein Körper mich dazu zwang endlich ihm Erholung zu geben. Ja, ich hasste es und zögerte es deshalb so weit es ging heraus... Dieses mal verlor ich relativ schnell und wachte um halb fünf Schweiß gebaden und hastig atmend

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