Kapitel 14

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Sina:

Ich wusste einfach nicht, was verdammt nochmal in mir gefahren ist, dass ich mich so benommen habe! Ich wollte doch bei ihr bleiben, ich wollte unbedingt sie näher kennen lernen, aber... aber es ging nicht. Es durfte nicht sein,... oder? Der wahre Grund warum ich gegangen bin, war... dass,... ich hatte Angst. Angst, dass wir uns anfreundeten und sie irgendwann herausfinden würde, was damals mit mir passiert ist und sie sich dann von mir abwandte, aus Ekel oder so etwas. Ich mochte sie, sogar wahnsinnig gerne, alles an ihr war einfach nur perfekt und deshalb habe ich Angst, dass sie mir zu viel bedeuten könnte und ich sie am Ende verliere. Was sollte ich denn jetzt machen?! Frustriert rief ich Loura an, aber sie sagte, dass sie erst in vier Stunden frei hätte, also bat ich sie, bei mir vorbeizukommen, sobald sie fertig war und das versprach sie auch. Jetzt war ich schon seit 35 Minuten auf dem Laufband und trotzdem bekam ich dieses wunderschöne Mädchen einfach nicht aus dem Kopf. Ich erhöhte die Geschwindigkeit und sprintete jetzt förmlich, doch mit der enormen körperlichen Belastung, entwickelte ich Wut. Wut darüber, dass ich ihr nicht näher kommen durfte. Wut darüber, dass ich meine Vergangenheit nicht einfach ausschalten konnte. Urgh, warum ich?! "Hey! VERDAMMT, MACH MAL LANGSAMER!" Brachte mich eine erzürnte Stimme wieder in die Realität. Ich sah nach links, woher sie kam und da stand eine wütende Loura: "Mach das Ding SOFORT aus!" Oh fuck. Ich machte natürlich sofort was sie sagte und ging vom Laufband runter. "Hör auf ständig herausfinden zu müssen, wie flexibel deine verdammte Grenze ist!" Brüllte sie mich an. Kacke, warum musste sie ausgerechnet jetzt kommen?! "Loura, ich bin nur etwas gerannt...." Versuchte ich es runterzuspielen, aber sie rieb sich die Stirn, um sich einigermaßen wieder zu beruhigen: "Man, Sina! Du weißt noch genau, was vor nem Jahr passiert ist!" Naja, so gut konnte ich mich nicht daran erinner... Meine Schwester und ich machten immer im sportlichen Bereich einen Wettkampf. Egal welche Sportart es war, keiner wollte der Verlierer sein. Also trainierte ich... Sie war nämlich schon immer ein Tick besser als ich gewesen, immer nur minimal. Ich trainierte hart, irgendwann, genau wie hier, war ich auf einem Laufband und es wurde zu viel für meinen Körper. Ich verlor das Bewusstsein und kam mit etlichen Verletzungen ins Krankenhaus... und jetzt denkt Loura, dass sich das gleiche wieder abspielte... Was nicht der Fall war! Ich machte das nur zur Ablenkung... "Alles ist gut, okay? Ich überschätze mich nicht mehr." Versicherte ich ihr und sie ging kopfschüttelnd aus dem Trainings Raum. Da fiel mir wieder ein, warum ich sie herbestellt hatte. "Loura! Ich brauch deine Hilfe." Rannte ich ihr hinterher und sie reichte mir ein Glas Wasser, dass ich dankbar annahm: "Bei was?" Also erzählte ich ihr alles und sie hörte aufmerksam zu. Kam mir zumindest so vor. Dann, als ich fertig war, sah sie mich nur an. Für eine ganze Weile, bis sie dann seufzte: "Du musst immer alles so kompliziert machen." Was?! Wieso das denn jetzt?! "Für diese Erkenntnis hätte ich jetzt wirklich nicht deine Hilfe gebraucht, aber danke."- "Im ernst, Sina. Du magst sie doch?" Ich nickte leicht. "Ja, schon? Und?! Hast du mir etwa nicht zugehört?!"- "Oh man, du willst es einfach nicht verstehen, oder?! Woher willst du den wissen, dass sie nichts mehr mit dir zu tun haben will, wenn es alles weiß?! Lass dich doch auf eine Freundschaft ein, sonst weißt du ja gar nicht, wie sie darauf reagieren könnte. Außerdem täte sie dir mal echt gut." Redete sie auf mir ein. "Ich will ihr aber nicht weh tun, Loura!" Gab ich verzweifelt von mir und sie lächelte ermutigend mir zu: "Ich kenne die Snows jetzt schon echt lange und glaub mir, wenn ich sage, dass keiner von beiden dich wegstoßen würde, mur wegen deiner Vergangenheit. Das würden auch die Eltern nicht erlauben, okay?! Er ist Arzt und sie Psychologin, also wissen sie, dass du keine Schuld hattest. Und Sarah wird bei dir bleiben, selbst wenn sie verletzt ist, lässt sie dich ganz sicher nicht im Stich. Also, alles ist geklärt." Mmhh, ich hoffte nur, sie hatte mit dem allen Recht. Womit ich mir aber sicher war ist, dass ich das von damals noch so lange versuchen werde heraus zu zögern, bis es definitiv nicht mehr länger zu verheimlichen ging... Nach diesem Gespräch sahen wir uns einen Film an. Naja, sie, nicht ich. Ich hatte ihn schon mal gesehen und bevor ich mich langweilte, arbeitete ich lieber. Ich musste noch viele Dokumente durchlesen und unterzeichnen, außerdem musste ich mir irgendwie überlegen, wie das Profit meiner Firma ein bisschen erhöhen konnte. Allerdings konnte ich mir nicht lange darüber Gedanken machen. Ich bekam mitten drinnen eine SMS von meiner Schwester:

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