Kapitel 75

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Sarah:

Seit einer Woche war es nun offiziell schon aus zwischen Sina und mir... und das war wohl die schlimmste Woche meines Lebens gewesen. Ich vermisste sie jede einzelne Sekunde. Ich konnte an nichts anderes denken als an sie, egal wie hart ich auch versuchte sie aus meinen fucking Gedanken zu verbannen. Ich schaffte es nicht. Es war lange her, das ich das letzte mal sie wirklich berührt habe und noch länger her, als ich sie geküsst habe. Es war so leer in mir, als hätte mich jeder Wille zu leben verlassen... Was stimmte. Mich machte nichts glücklich. Mir war alles egal. Alles, was ich früher so wunderschön fand machte mich jetzt nur noch traurig.

Ich verstand einfach nicht, wie eine einzelne Person mein Leben so verändern konnte. Eine einzelne Person konnte mich das beste und schlimmste innerhalb einer Sekunde fühlen lassen. Und auch wenn ich hätte wissen müssen, dass sie mich so dermaßen verletzten könnte, ließ ich es zu. Ich war wirklich so naiv geglaubt zu haben, dass sie mich so lieben würde, wie ich sie... Es war unmöglich. Wir waren in komplett verschiedenen Leveln und trotzdem habe ich mich darauf eingelassen. Vielleicht weil ich einmal wissen wollte, wie es sich anfühlt jemanden bei sich zu haben, den ich wirklich liebte. Ich streite nicht ab, dass ich es genossen habe, aber ich hätte wissen müssen, dass es nicht lange andauern würde. Ich hätte mich nicht wonach so hart verlieben sollen... ich konnte aber nicht dagegen tun. Mein Herz wollte es mehr als mein Kopf...

Ich war einfach nicht mehr dieselbe ohne sie.

Das Leben war einfach nicht mehr dasselbe ohne sie.

Sie hatte sich nicht ein mal gemeldet, seit dem einen Abend. Worüber ich froh war,aber irgendwie auch nicht. Es half mir bestimmt schneller über sie hinweg zu kommen, obwohl ich es nie ganz schaffen werde. Sie würde für immer in meinem Herzen bleiben und in gewissermaßen wollte ich es auch. Irgendwann könnte ich zurück auf die wunderschöne Zeit schauen, wenn ich stark genug bin, aber jetzt bin ich es noch nicht und es würde mit Sicherheit noch eine ganz schöne Weile dauern...

"Sarah?" Riss mich Jane aus den Gedanken und wieder langen alle Augen besorgt auf mir. Dad und Mom waren wieder hier, sie sind gestern angekommen und waren von meiner Schwester schon über alles informiert. Mom, als Psychologin, versuchte ihr Glück nat7rlich, aber ich blockte ab, es war einfach noch zu frisch darüber zu reden. Also fand sie, war es eine gute Idee ins Kino und danach zum Italiener zu gehen. Ich war zwar dagegen, aber wurde gezwungen. Was sonst. Ich hatte wirklich keine Lust, aber ich wusste, wie besorgt sie alle waren, also machte ich ihnen den gefallen und versuchte so rüber zu kommen, als wäre in mir was anderes als nur Schmerz und Trauer. Sie kannten mich zu gut und wussten, dass ich ihnen nur was vor spielte, außerdem war ich grotten schlecht darin.

Aber das war mir gerade etwas egal. Schon den ganzen Tag war mir irgendwie unwohl. Ich hatte das Gefühl, als würde heute noch irgendwas passieren... Ich hatte bloß keine Ahnung ob es was gutes oder schlechtes sein würde.

Naja, wir saßen gerade beim Italiener, mit den Tellern jeweils vor uns. Ich hatte nicht mitbekommen, dass wir schon bedient wurden, deshalb nannte Jane meinen Namen. Schweigend fing ich an zu essen, wie alle anderen mit der Ausnahme, dass sie redeten. Sie versuchten wirklich mich abzulenken, indem sie mich in Konversationen mit ein bezogen, aber ich spacte immer wieder weg und versank in meinen Gedanken mit Sina.

Außerdem wollte ich hier so schnell wie es nur ging weg. Es erinnerte mich zu sehr an sie. Sie hatte vor ein paar Wochen italienisch für uns beide gekocht und ich habe es geliebt. Aber jetzt hasste ich italienisch, nicht nur, weil es nicht so gut schmeckte wie das von ihr. Gott, wie sollte ich jemals über sie hinweg kommen, wenn mich einfach alles an sie erinnerte? Wir blieben noch ungefähr eine Stunde im Restaurant, was mich am Rande des Wahnsinns trieb, bis ich sie dann drängte endlich zu gehen. Ich wollte hier nur noch weg... Mein schlechtes Gefühl wurde immer intensiver nach jeder vergangenen Minute. "Schätzchen, was ist denn los?" Fragte mein Dad, aber ich schüttelte nur den Kopf und antwortete knapp: "Ich will einfach nur nach Hause." Ich wusste, sie schoben es auf mein Liebeskummer und es war mir egal, so lange wir weiter laufen würden.

Es war schon dunkel, es musste so um die zehn Uhr Abends sein... Vor ein paar Tagen hätte ich diese Nacht geliebt. Der Himmel war frei von Wolken und besetzt von vielen hellen Sternen und dem schneeweißen Mond. Es war so schön. Die fast Menschen leeren Straßen und die vereinzelt herunterfallenden Schneeflocken... Ich wollte weinen. Ich wollte mich nur hinsetzten und weinen, die ganze Nacht durch.

Sina und ich lagen oft stundenlang wach und genossen die Schönheit der Nacht. Sie machte es oft, einfach nur da zu stehen oder sitzen und aus dem Fenster zu schauen. Ich würde gerade nichts anderes wollen, als durch die Straßen New York, Hand in Hand mit ihr zu laufen.

Wieso musste sie mir nur so weh tun?

Ich fühlte was. Was vertrautes, dass mir sofort Gänsehaut bereitet. Ich blieb plötzlich stehen, keiner merkte es, also liefen die anderen weiter, um die zwanzig Meter, dann blieben sie auch stehen. Sie waren zu weit weg, um zu sehen, dass mir Tränen die Wangen runter liefen. Träumte ich es nur? Auf der anderen Straßenseite stand Sina. Sie sah mich an und selbst von hier erkannte ich den Schmerz in ihren Augen. Sie stand einfach nur da und sah mich traurig an. Meine Familie blieb da, wo sie gerade waren, uns lassend. Ich wusste, jeder von denen wünschte sich, dass sich Sachen zwischen uns klärten und ich ja auch... Ich hatte ihr keine Chance gegeben, es mir zu erklären. Wollte ich es überhaupt?... Seit einer Woche waren wir getrennt und in mir starb seit dem was. Außerdem wollte ich die Wahrheit wissen. Den Grund, warum sie gemacht hat, was se gemacht hat. Ich wollte wissen, ob sie überhaupt nichts für mich die ganze Zeit empfunden hat... Gott, ich hatte so viele Fragen.

Mein Kopf sagte mir zwar nein und dass ich einfach weiter gehen sollte, aber mein Körper übernahm einfach die Kontrolle... Ich konnte nichts dagegen machen und machte ein paar Schritte vom Gehsteig weg, auf die Straße, zu ihr hin.

Ich hielt Augenkontakt und erkannte Hoffnung in ihre. War es wirklich Hoffnung?

Dann plötzlich blendeten mich zwei grelle Scheinwerfer von der Seite und ich hielt die Arme vor meinen Augen um mich vor das helle Licht zu schützen... Ich hörte lautes Brummen. Ein Auto beschleunigte und das einzige was ich dann noch hörte, war meine Schwester rufen: "Sarah!!"

...

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