Kapitel 16

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Sina:

Ich musste kurz raus, um zu telefonieren. Es gab ein kleines Problem mit einem der Dokumente. Nachdem ich es geklärt hatte, ging ich zurück ins Wohnzimmer und setzte mich an meinen Platz zurück. Ich regelte den Fehler schnell um dann ihr die eine Frage zu stellen: "Was genau hast du an meinem Tablett gemacht?" ich sah, wie sie urplötzlich versteifte. Also, lag ich richtig. "I-ich... ähm... Na-naja..." Fing sie an zu stottern und verriet sich somit selbst. Sie sucht nach einer geeigneten und glaubhaften Ausrede, aber sie schien sie einfach nicht einzufallen. Dann seufzte sie: "Es tut mir wahnsinnig Leid... aber ich war so neugierig..." versuchte sie es mir zu erklären, "... Ich weiß, dass war bescheuert... Ich mein, ich bin ja auch bescheuert..."- "Sarah."- "... und ich verstehe auch, wenn du sauer auf mich bist, du hast ja allen Recht dazu,..."- "Sarah!"- "... aber bitte, nimm wenigstens meine Entschuldigung an... Ich hätte das nicht machen dürfen, es tut mir so so Le-..."- "SARAH!" wollte ich sie unterbrechen, aber sie redete einfach weiter. Also stand ich auf, setzte mich vor ihr hin, packte sanft beide ihrer Arme und sagte nochmal ihren Namen. Sie stoppte auch, dann merkte ich auch wieso. Wir waren nur Zentimeter von einander entfernt... Ich konnte direkt in ihre wunderschönen grünen Augen sehen. Konnte ihre atemberaubende Gesichtszüge genauer betrachten. Spürte ihren warmen Atem auf meiner Haut und ließ mich innerlich und äußerlich erzittern. Konnte ihren einzigartigen süßen Duft einatmen, wohl einer der kostbarsten Düfte, denen ich jemals begegnet bin. Was mich aber am meisten in Versuchung brachte, waren diese Lippen... Sie sahen soft aus, perfekt geformt, in einem hellen rosa... Ich verspürte diesen Drang diese minimale Lücke zwischen uns zu schließen. Endlich ihre Lippen auf meine zu spüren,... aber ich konnte und durfte nicht. Sie würde es nicht wollen. Sie hatte wahrscheinlich sogar einen Freund, wenn man so aussah, war man ganz sicher kein Single. Und wenn doch, dann würde sie ganz sicher nicht mit mir zusammen sein wollen. Oder? Zumindest wich sie nicht zurück. Sie starrte mich nur an, so wie ich sie. Reiß dich zusammen, Sina! "Ich bin nicht sauer." Flüsterte ich eher und wich etwas zurück, bevor ich dann wieder ganz auf meinen Platz ging. Was war das gerade?! Habe ich allen ernstes darüber nachgedacht, sie zu küssen?! Seit wann dachte ich überhaupt an sowas?! Ich mein, jeder hübscher Mann, dem ich begegnet bin, kam nicht attraktiv rüber. Ernsthaft, in den letzten Jahren wollte ich keinem näher kommen,... ich ekelte mich davor... aber bei Sarah, dass war anders. Ich wollte mehr, wirklich mehr. Ich wollte sie im Arm halten, mit ihr kuscheln, ich wollte sie sogar küssen,... ich konnte mir nicht erklären, warum ich so für sie fühlte, dass, allein zu wissen, dass sie nur eine leichte Erkältung hatte, mir das Herz zerbrach, aber es war so und so eine intensive Sorge, hatte ich noch nie verspürt. Wurde ich langsam verrückt?! Ich mein sie war ein Mädchen... Das war doch nicht normal. Nach einer weiteren viertel Stunde merkte ich, dass Sarah überhaupt nicht mehr zum Fernseher sah. Sie starrte ununterbrochen auf ihre Hände und schien zu überlegen. Sie sah süß aus, wenn sie so angestrengt nachdachte. "Ist dir langweilig?" fragte ich und riss sie aus den Gedanken. Sie nickte und ich stand auf, holte den Film, der auf dem Tisch lag. Ich wollte keinen Horrorfilm mit ihr ansehen, weil ich nicht Schuld sein wollte, dass sie später nicht schlafen konnte... Also nahm ich einen Actionfilm. Einen Liebesfilm käme ganz sicher nicht in Erwägung, wenn ich alleine hier mit ihr war! Ich schob die Disc in den Blu-ray Player und setzte mich wieder neben ihr hin. Mit einem Sicherheitsabstand natürlich. Der Film begann, es war James Bond 007, Specter... So lahm. Eines der schlechteste Actionfilme. Beim viertel des Filmes merkte ich, dass Sarah anfing zu zittern. Sie kugelte sich zusammen und zog ihren Pullover enger an sich... Ich stand auf, und weil ich jetzt hier nicht alles nach einer Decke durchsuchen wollte, weil ich mein, dass machte man schließlich als Gast nicht, sprintete ich schnell zu mir rüber und holte eine. "Wo warst du?" wurde ich gleich von einer leise und schwachen Stimme gefragt. "Eine Decke holen." Gab ich zur Antwort, ging zu ihr hin und breitete sie über sie aus. Dankbar deckte sie sich bis zum Kinn zu und das war verdammt süß. Ich setzte mich mit einem Lächeln wieder hin, aber das verweilte nicht lange. Sie hörte einfach nicht auf zu zittern und das bereitete mir echt Sorgen. Okay, es war Winter, sie hatte eine Erkältung und hie in der Wohnung war es auch nicht gerade sonderlich warm... Mir machte die Kälte nichts aus, ich mochte sie sogar und zitterte daher wirklich nie! Deshalb nannte mich meine Familie den Vampir... Kindisch, ich weiß. "Ist dir immer noch kalt?" Sie hatte die Augen geschlossen und reagierte nicht. sie konzentrierte sich wohl das Zittern unter Kontrolle zu bekommen. "Hey, Sarah." Jetzt sah sie auf und ich wiederholte meine Frage. Dieses mal gab sie mir auch eine Antwort, indem sie nickte. Fuck, und jetzt? Ich konnte ihr schlecht noch eine Decke holen. Denk nach, Sina, was kann einen Menschen noch schnell wärmen? ... ... ... Körperliche Wärme! Das war eine schlechte Idee... Ich konnte mich ja jetzt schlecht anbieten... aber ich konnte sie auch nicht in diesem Zustand lassen... Na gut, was soll's?! Kann ja nur schief gehen... Ich stand auf und ging die drei Schritte zu ihrer Couchseite und setzte mich dort hin. Sie sah mich fragend an. "Der effektivste Wärmungsprozess in diesem Zustand ist die körperliche Nähe." erklärte ich ihr, darauf wartend, dass sie mich wegschickte, weil wow, dass war eine beschissene Erklärung! Ich wartete geduldig auf ihre Reaktion und hätte definitiv nicht mit so einer gerechnet! Sie lächelte und hob die Decke hoch, damit ich darunter schlüpfen konnte. Was ich auch tat. Eher zögerlich kam sie mir näher, stoppte aber, als sie nur wenige Zentimeter von mir entfernt war. Jetzt schmunzelte ich: "Du brauchst echt nicht schüchtern zu sein." Flüsterte ich in ihr Ohr und merkte, wie sie leicht verkrampfte. Hehe. Sie schlug mich leicht in die Seite: "Ich bin nicht schüchtern!" Dann gab sie sich einen Ruck und platzierte ihren Kopf auf meine Schulter, dicht am Hals. Ihren Am legte sie um meinen Bauch und nach erneutem zögern, schob sie ihr eines Bein zwischen meine. Meinen rechten Arm umschlang ihren zierlichen Körper und meine Hand war auf ihrer Hüfte. es dauerte eine Weile, bis ich mich entspannen konnte, weil WOW, ich kannte dieses Gefühl in mir nicht. Ihren Körper an meinem zu haben,... ich wollte sie nie wieder gehen lasse, genau so für immer da liegen, nur mit ihr. Da, wo ihre Haut meine berührte, verspürte ich eine Art Elektrizität. Und jedes mal, wenn ihr heißer Atem an meinem Hals abprallte, sendete es eine Gänsehaut durch meinen ganzen Körper. Das war da schönste, dass ich jemals spüren durfte... Ich wusste nicht, ob es ihr genauso ging... sie wich zuerst kurz und unauffällig zurück, aber entspannte sich dann auch. Dem Film schenkte ich nun wirklich keine Aufmerksamkeit mehr, sondern achtete auf jede kleinste Bewegung von Sarah. Ich wollte das hier jeden tag haben, wollte das alles nicht zum letzten mal gespürt haben wollen,... aber das war unmöglich. Außer wir wären zusammen... aber das,, das würde ich ihr nicht antun wollen... Also musste ich es genießen, so lange ich noch konnte, denn das würde mit Sicherheit zum letzten Mal passiert sein.... Nach einer weiteren Stunde in dieser himmlischen Position, war der Film leider zu ende und ich musste aufstehen. Ich machte den Anstand mich aufzurichten, aber Sarah bewegte sich einfach nicht von mir weg. Ich nannte ein paar Mal eher leise ihren Namen, aber keine Reaktion. Als ich sie dann genauer betrachtete, erkannte ich, dass sie wohl schlief. Etwas schöneres gab es nicht auf der Welt... einfach nur atemberaubend. Ich konnte nicht anders und schoss ein Foto von ihr. Vorsichtig löste ich mich dann aus ihrem Griff und hob sie behutsam, darauf achtend, sie nicht aufzuwecken, hoch. Sie war nicht schwer und dank dem Training, war es für mich keine große Bemühung sie in meinen Armen zu halten. Ich trug sie in ihr Zimmer, legte sie auf ihr Bett, zog ihr die Socken aus und deckte sie dann zu. Ich beugte mich vor und küsste sie auf die Stirn: "Gute Nacht, Sarah." Gott, sie war einfach zu schön. Seid ihr schon mal jemanden begegnet, den ihr seit dem ersten Augenblick, für die absolute Schönheit hieltet? Wo selbst die Victoria Secret Angels gar nichts gegen diejenige sind?! Dann wisst ihr zumindest ansatzweise, was Sarah in meinen Augen war. Leise ging ich aus ihrem Zimmer, ließ die Tür einen Spalt offen und setzte mich wieder ins Wohnzimmer. Verrückt, wie jemand, dem du die ganze Zeit versuchst, aus dem Weg zu gehen, dich so glücklich fühlen lassen kann. Zwei Stunden lang arbeitete ich noch, bevor Sophie und Loura wieder kamen. Ich kam ihnen entgegen und signalisierte ihnen, dass sie leise sein sollte: "Sarah schläft."- "Danke nochmal, ich bin dir was schuldig." Bekam ich schon wieder eine Umarmung von Sophie. "Alles gut." Winkte ich ab, aber sie schüttelte den Kopf. "Du hast uns jetzt schon zwei mal geholfen, langsam wäre e Zeit dafür." Ich schüttelte aber nur den Kopf und sie runzelte die Stirn: "Ach Gott, man merkt, dass ihr beide verwandt seid." Wandte sie sich zu Loura: "Sie will einfach nichts von uns annehmen, ist super nett und hilft uns jedes mal aus der Patsche. Sie ist quasi wie du." Wir beide lachten und ich verabschiedete mich. "Versuch zu schlafen." Bat mich meine Cousine und ich gab ihr nur einen Blick der ihr schon alles sagte. "Versuch es wenigstens." Ich nickte und schloss die Tür. In meiner Wohnung fiel ich ins Bett und es dauerte nicht lange, bevor ich auch einnickte. Doch, wie üblich, wurde ich wieder aus meinem Schlaf gerissen, schweiß gebadet und hastig atmend schrak ich hoch... Wann würde das alles endlich nur vorbei sein?

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