Verbotene Gedanken Teil 2

3

                                 Jamie

,,Fiona,Lenny,kommt runter",schreit Dean vom Wohnzimmer aus. Ich höre nur noch lautes Geschrei und Elefanten Schritte.

Lenny kommt mit Blick auf sein Handy gerichtet hinunter und Fiona hüpft wie ein Grashüpfer.

,,Lasst uns gehen",sagt Alison und nimmt die Hand von Fiona. Wir laufen gemeinsam aus dem Haus heraus. Lenny,der immer noch vertieft in sein Handy guckt. ,,Was ist so interessant?",frage ich ihn.

Er sieht nicht einmal auf,als er antwortet. ,,Nichts" Ich warte einige Sekunden,bevor ich ihm das Handy aus der Hand reiße und in die Höhe halte. ,,Gib mir sofort das Handy zurück",brüllt Lenny.

Ich denke überhaupt nicht dran und sehe auf den Bildschirm. Der Name Lily leuchtet auf. ,,Wer ist denn Lily?",frage ich ihn doch er brüllt immer noch und tritt mich gegen das Bein.

Ich will weiter hoch scrollen,als mir plötzlich das Handy aus der Hand gerissen wird. Ich drehe mich um und starre Dean wütend an. ,,Hättest du nicht wenigstens dreißig Sekunden warten können?"

,,Damit Lenny weiter so rumbrüllt? Auf keinen Fall",antwortet er lachend. Ich verdrehe nur meine Augen und steige in den Wagen. Dicht neben mir Fiona und Lenny.

,,Wie lange noch?"

,,Wie sind gleich da,Fiona"

Weitere fünfzehn Minuten vergehen,als wir endlich zum stehen kommen. Ich reiße die Tür auf,doch bevor ich auch nur einen Fuß nach draußen setzen kann,ist Fiona über meinen Schoß geklettert und raus gesprungen.

,,Jamie,hilf deiner Schwester beim tragen",ruft Dean mir zu. Ich drehe mich zu Alison,nehme ihr den Schirm und die Handtücher aus der Hand und laufe Dean hinterher.

,,Können wir noch weiter ans Wasser?"

,,Wir sind weit genug dran,noch näher und wir sitzen im Wasser",antworte ich Fiona und sie beginnt zu schmollen,zum Glück bewirkt das rein gar nichts bei mir.

Wir breiten unsere Handtücher aus,ich liege ganz rechts,neben mir niemand,dann folgt Lenny,Alison,Fiona und Dean.

,,Komm doch näher zu uns",ruft Ali mir zu. Ich seufze und rücke einen Millimeter näher zu ihnen heran. ,,Jamie,zieh doch dein Oberteil aus,es sind mindestens 35 Grad"

,,Keine Lust"

Sie steht seufzend auf und kommt auf mich zu. ,,Jamie,es ist okay",flüstert sie.

Ich sehe sie an. ,,Ich weiß, dass alles okay ist"

Sie berührt meinen Arm. ,,Du musst dich für nichts schämen. Es sind nur Tattoos,jeder zweite hat welche"

,,Ich habe nicht gesagt,dass ich mich für sie schäme,sonst hätte ich sie mir nicht stechen lassen"

,,Wir beide wissen ganz genau wieso du sie dir hast stechen lassen. Du warst wütend auf die ganze Welt,auf dem > Mir ist alles egal< Trip und hast so deine Trauer verarbeitet. Schmerz,gegen Schmerz. Es ist völlig inordnung"

,,Es ist einfach ungewohnt,okay? Seid ich diese Dinger an meinem Körper trage,bin ich nicht mehr so nackt herumgelaufen,geschweige denn vor euch"

,,Ich wollte sie schon immer sehen",sagt sie grinsend und ich nicke. Ich ziehe mir das Shirt über den Kopf,ohne nach unten zu sehen.